Mittwoch, 16. März 2011

Tag 380 – S.a.C.r.a.C. #025

Ja, ich mal wieder. Ich lebe, wenig überraschender weise, noch und erfreue mich auch immer noch bester Gesundheit. Als ich den Text zum ersten Jahr fertig hatte, war ich voller Euphorie und dachte mir „Mann, wenn das Interesse immer noch besteht, schreibe ich jetzt wieder öfter und pflege das hier richtig und gebe im zweiten Jahr noch einen Gang mehr Gas mit mehr Zeichnungen, mehr Berichten über Cork und mehr von dem was so in meinem Leben passiert (wobei ich bei letzterem schon schwer graben müsste, um Neues zu finden).“ Aber dann zogen die Tage ins Land und viel tat sich nicht. Ich hatte auch keine Paraden oder Jubelstürme erwartet, aber nahezu reaktionsfrei war ich dann doch ein wenig verwirrt und musste erst einmal in mich gehen und den Blog und ein paar Tage lang sogar den gesamten sozialen Teil des Internets links liegen lassen. Aber das hat mir dann letztlich auch nicht sonderlich gefallen, weil mir klar wurde, dass meine Meinung und der damit verbundene Hype in meinem Schädel eben nur in meinem Mikrokosmos existieren und da auch bleiben sollten. Die Welt ist schon voll genug mit den Ideen anderer Menschen und meine wurden so wie jeder andere Gedanke eh schon das eine oder andere hundert mal gedacht. Also habe ich mich entspannt, 3 Wii Spiele durchgespielt, das Leben in der Welt außerhalb meiner 4 Wände genossen und gezeichnet.

Dem entsprechend wird es Zeit mal wieder ein Bildchen zu präsentieren, was ich hiermit auch prompt tue:



Dieses Bild hatte im Prinzip 2 Anforderungen, die ich erfüllen wollte: Es sollte bunt sein und süß wirken. „Bunt“ ist ja nun kein Problem. Dafür kann man sich Marker kaufen. Aber „süß“ war dann schon eher so eine Sache, weil ich mich eigentlich dagegen sträube, offenkundig süßes Zeug zu zeichnen. Manche Figuren oder Teile von Motiven waren es zwar in der Vergangenheit vielleicht trotzdem, konnten aber immer auch noch durch andere Adjektive beschrieben werden und damit wollte ich nicht brechen. Um aber trotzdem etwas Süßes zeichnen zu können, habe ich das Adjektiv einfach anders herum interpretiert und … naja … süßes Zeug gezeichnet. In Massen und übertrieben groß. Ein Candyland eben. Beim Hintergrund war ich hin und her gerissen. Eigentlich war er mir egal, weil es mehr um die Ereignisse im Vordergrund geht, aber nur blauer Himmel wäre blöd gewesen und irgendwie hatte ich keine Lust auf Schokoladenberge. Obwohl diese auch recht einfach zu zeichnen gewesen wären. Stattdessen habe ich, dem süßen Teil zuliebe, dann aber doch noch einmal die beiden fiesen rosanen Farbtöne rausgefischt und das Motiv damit gnadenlos in Richtung „Augenkrebs“ verlagert.

Der kleine Junge im Zentrum ist niemand bestimmtes. Vielleicht der Besitzer der Karte in jungen Jahren, vielleicht ich, vielleicht auch einfach nur das Kind in jedem von uns, dass sich über den Konsum von Zucker freut. Er soll nicht tiefgründig sein, sondern einfach nur gute Laune transportieren. Was den Rest der Karte angeht, so war das mit dem Übergang vom Himmel zur Wolke mit einer der ersten konkreten Punkte, als mir das Motiv in den Sinn kam und nur der Übergang ins Graue wurde nachträglich eingefügt, weil es da oben sonst zu kahl gewesen wäre. Außerdem passt es. Immerhin regnet es auf dem Bild ja. Wenn auch nur Bonbons. Technisch ist alles beim alten geblieben. Ich habe mal wieder ein Element des Bildes gefühlte 1000 mal gezeichnet, bis es mir schwer auf die Nerven ging, die Linienstärken variiert, mit dem Marker schattiert und auf Schraffuren verzichtet (sonst wäre es zu dunkel geworden) und das eine oder andere Element aufgrund der Größe der Karte nur vereinfacht dargestellt. Kennt man alles.

Insgesamt mag ich das Motiv. Ich überlege zwar noch, wie es mit den braunen Schokoladenbergen gewirkt hätte und kann noch nicht sagen, ob die Hügel die bessere Wahl waren, aber ich mag das Bild trotzdem. Eine kleine Anekdote: Zuerst hatte ich die oberen Teile der Berge im Hintergrund in dem hautfarbenen Pfirsich gehalten, mit dem ich sonst immer auch Haut male, weil ich die Hügel so in 3 Farben kolorieren wollte. Das musste ich dann aber schnell mit einer anderen Farbe übermalen, weil die Hügel damit wie 2 riesige Brüste aussahen. :D

Und damit endet der Text heute auch schon wieder. Ich bin in den letzten Tagen produktiv gewesen und Karte #026 liegt hier neben mir, was bedeutet, dass ich wenig geschlafen habe, was man vermutlich auch am Schreibstil merkt. Ich gelobe Besserung und schlafe am Wochenende aus. Versprochen. Darüber hinaus war in Irland letzte Woche Pancake-Day (statt des Weltfrauentages) und weil ich da niemanden hier hatte, der mir welche macht, mache ich mir die jetzt einfach selber.

Habt also bis in ein paar Tagen noch eine schöne Woche und lasst euch nicht ärgern und genießt den kommenden Frühling,

Robert ist raus