Sonntag, 25. Juli 2010

Tag 144 – S.a.C.r.a.C. #015

Weil es nicht viel Neues gibt, mache ich es kurz und schmerzlos:



Das ist dann also die offizielle, wenn auch viel zu späte Karte zur WM. Weil ich nichts mit Fußballern machen wollte und von vorne herein einen spezifischen Empfänger für das Motiv im Auge hatte, wurden einige Dinge entschieden, für die mich manch einer vielleicht gerne an die Wand nageln würde:

1) Da mir Fußballer zu doof waren habe ich Bruno und Tim auf dieser Karte verewigt. Dieses mal sogar zusammen und in einer Kombination, die auf dem mageren Platz einer Karte machbar war. Eigentlich sollten sie hintereinander her rennen, einer mit dem Pokal, einer mit der Flagge und dann noch ein duzend aufgebrachter Fans im Schlepptau, aber das hätte leider wie gesagt nicht gut gepasst. Außerdem tue ich mich immer noch ein wenig schwer mit dem perspektivischen Zeichnen, weil die Figuren ja nun nicht einfach zu kaufen und als Modell zu verwenden sind. Alles was ich mit ihnen zeichne muss ich selber in meinem Kopf „rendern“ und im Augenblick fehlt mir da, so ungern ich es auch zugebe, noch die Übung. Und wie gesagt: Der Platz war ziemlich knapp, weswegen es sich anbot Bruno auf Tims schultern zu setzen, was ja dann auch irgendwie geklappt hat.

2) Ja, Tim trägt eine Niederländische Flagge. Jaja ich weiß: „Buuuh“, „Böse“, „Verräter“ „Blablabla“. Halten wir an dieser Stelle folgendes fest: Die Karte wurde für einen Fan der Niederlande gezeichnet weswegen sich die Flagge anbot. Tim trägt einen silber-grauen, nicht goldenen, Pokal, den es so nicht gibt und der wenn dann dem Zweitplatzierten zustehen würde. Und dann ist das meine Karte, auf der ich zeichnen kann, was ich will. :-P Du beschwerst Dich und findest die Flagge sollte schwarz-rot-gold sein? Cool! Setz Dich ran, Mach sie fertig und gib mir die Adresse, wo ich sie finde. Ich freue mich jetzt schon.

Mit diesen geregelten Punkten (der letzte musste aus rhetorischen Gründen etwas offensiver rübergebracht werden) kommen wir zum Versuch, auch diese Karte objektiv zu betrachten:

Neu an dieser Karte und so auch zum allerersten mal ausgeführt ist die Colorierung. Die Farben der Charaktere waren mir eigentlich schon mit ihrer Erstellung klar. Bruno ist ein Braunbär(chen) und als solcher durchgehend Braun gezeichnet. Tim wird wohl immer Jeans tragen und die Schuhe werden bis auf weiteres auch immer schwarz bleiben. Auch die Haarfarbe war klar, obwohl die Haare eigentlich dunkler werden sollten. Auch die Hautfarbe war recht schlicht und nennt sich bei meinen Filzern gerade „Soft Peach“, obwohl ich noch keine Pfirsich in dieser Farbgebung gesehen habe. Das einzige, was nicht konstant sein wird ist die Farbe der getragenen Oberteile, die immer dem Motiv auf dem T-Shirt angepasst werden, normalerweise aber farbig sind. Das war eigentlich alles Wichtige an dem eigentlichen Motiv der Karte.

Kommen wir zum Hintergrund:

Als ich das fertige Motiv fertig hatte sah es … unfertig aus. Tim sollte immer über Rasen laufen, wie es sich für Menschen, die einen FIFA Pokal in der Hand halten (der übrigens recht nah am Original dran ist, dafür, dass es eine Cartoon Version ist) gehört. Aber nur einen ovalen Fleck unter ihn malen, machte das Bild subjektiv auch nicht voller und so beschloss ich den Hintergrund mit den Farben, die ich zu dem Zeitpunkt zur Verfügung hatte (gute Filzstifte sind teuer) zu improvisieren. Also gab es eine grüne Ebene und einen blauen Himmel. Leider hatte ich (bis heute) kein Himmelblau zur Hand und so musste das Blau der Flagge herhalten. Dadurch und weil der Himmel wolkenlos ist, wirkt er leider etwas homogen, aber ehrlich gesagt sieht es so trotz allem deutlich besser aus, als wenn ich nur einen nackten weißen Hintergrund gelassen hätte. Die wertvolle Lektion dieser Karte lautet: Wenn Du etwas farbig machen willst, stell erst sicher, dass Du alle Farben dafür zur Verfügung stehen hast.

Ansonsten mag ich die Karte. Ich habe 3 Anläufe gebraucht und beide Figuren in unterschiedlichen Haltungen skizziert, bevor es irgendwann gepasst hat. Besonders die Platzaufteilung auf der Karte war eine ziemliche Hürde, weil ich beide passend auf der Karte haben wollte, ohne dass es zu klein wirkt. Nun bin ich aber glücklich mit dem Ergebnis. Ich selber fühle mich, als wenn es insgesamt vorwärts gehen würde und ich überlege schon, was ich anfange, wenn ich mit den Postkarten durch bin (seit Wochen kamen keine neuen mehr). Entweder versuche ich dann einen Cartoon mir Bruno und Tim aus dem Boden zu stampfen, oder ich bewege mich in Richtung der Körperstudien. Keine Ahnung, bis dahin ist ja auch noch Zeit.

Ansonsten gibt es nicht viel. Dieses Wochenende über wird nicht gezeichnet, sondern eine Bachelorarbeit auf Vordermann gebracht aber danach geht es dann wieder weiter. Mir geht es gut und obwohl ich nur am Laptop an sehr theoretischen Texten sitze, freue ich mich, weil das Wetter in Cork mal wieder ungewohnte 21°C erreicht hat. Ein Rekord der letzten Wochen.

Habt noch einen schönen Sonntag und bis die Tage,

Robert ist raus.

P.S.: Wer mal was Neues an Musik ausprobieren mag: Ich höre gerade die Alben von Regina Spektor rauf und runter. Eine kostenlose und legale Probe ihrer letzten 3 Alben findet man auf ihrer MySpace Seite unterhttp://www.myspace.com/reginaspektor

P.P.S.: @Scholli: Obwohl ich die Linien im Hintergrund bewusst so gelegt habe, sieht man sie im Original kaum, was auch eigentlich gewünscht war. Der Scanner im Büro ist nur grausamer Weise recht effektiv darin, Feinheiten hervorzuheben, die ein normales Auge nicht sieht und das Bild damit in falschem Licht dastehen zu lassen. Aus diesem Grund nehme ich dieses mal eine Photografie der Karte und keinen Scan. Eingescannt wirkt es als hätte ich Tims Gesicht gar keine Farbe gegeben.

Freitag, 23. Juli 2010

Tag 142 – S.a.C.r.a.C. #014

Böse Zungen sagen, ich wäre faul geworden. Dass sie mir das nicht ins Gesicht sagen, finde ich okay. Dass sie damit recht haben nicht so wirklich. Und so dachte ich mir, dass es jetzt vielleicht einmal an der Zeit wäre mein Versprechen einzulösen und die aktuellste Karte zu präsentieren, die ich schon vor einer Woche veröffentlichen wollte. Sorry dafür. Ich würde an dieser Stelle gerne eine gute Ausrede für die Verzögerung präsentieren, aber mir sind im Laufe der letzten Woche keine universellen Heilmittel eingefallen, die man erfinden könnte, Häuser wurden auch keine gebaut, meine Nieren schwabbeln auch noch zu zweit links und recht über meinen Hüftknochen und mein Bettpfosten muss weiterhin auf die Kerbe für den ersten Aufenthalt im Knast warten. Karte #015 wurde als viel zu späte WM Karte verschickt, hunderten Spielern wurde bei allen möglichen Wehwehchen die tröstende Hand gehalten, Tausende Zeilen Chat wurden in die weiten des Internets gesendet, nebenbei wurde ein wenig gelebt mit allem was so dazu gehört und das war’s im groben eigentlich auch schon. Gerade aktuell müsste ich eigentlich anfangen eine Bachelorarbeit Korrektur zu lesen, aber das wird ein wenig nach hinten verschoben und erst Mitte der Nacht begonnen. Wer die Absende Uhrzeit (immer -1 Stunde) beachtet und sich fragt, was bei mir per Definition „Mitte der Nacht“ heißt: Alles nach 5 Uhr Morgens irischer Zeit.

Jetzt aber erst einmal die Karte:



Die Idee hinter der Karte war einfach: Sie sollte laut sein und rocken! Ursprünglich hatte ich es mit einem haarigen vierarmigen Monster versucht, das an einer E-Gitarre abgeht, aber das wollte irgendwie nichts werden, was mich ein wenig ärgert. Irgendwann kam mir dann die Idee zu diesem Motiv bei dem, keine Ahnung, die Geister der Musik effektvoll aus der Lautsprecher-Box ausbrachen und so die Welt mit ihrer Anwesenheit bereicherten. Insgesamt als Idee nicht mehr wirklich rockig, aber der Gedanke wird vielleicht doch noch transportiert. Das Bild ist dabei bewusst in Schwarz/Weiß/Grau gehalten und obwohl man in solchen Karten normaler Weise immer noch ein wenig rot einbauen kann, um es düsterer zu machen, wollte ich eigentlich nur ein das Vorhandensein von Energie darstellen, die entweder da ist, oder nicht und physikalisch betrachtet recht emotionslos daherkommt. Auch die Beurteilung, ob die Geister nun böse oder einfach nur energiegeladen sind, wollte ich durch das Auslassen von Farbe auf einem neutralen Level halten. Vielleicht sind sie böse, vielleicht auch nur wild und ungestüm oder halt unverstanden. Keine Ahnung. Insgesamt mag ich die Karte. Die Box ist nicht ganz ideal geworden, dafür aber handgezeichnet und dank dem hellen Zentrum gucke zumindest ich immer erst in die Mitte der Karte zu den Geistern und erst relativ spät auf die Box selber. Für mich gibt es also schlimmeres. :-)

Tja und das war’s auch schon wieder. Ich werde mich jetzt gleich ans Korrigieren machen, das den Großteil meines Wochenendes ausmachen wird, unterbrochen von einem (bestimmt) schönen Abend mit Steak und Wein und der Veröffentlichung der nächsten Karte, die heute eigentlich hätte veröffentlicht werden müssen. Dann halt morgen.

Bis auf den nach jeder Erkältung anhaltenden nicht ansteckenden Husten geht es mir gerade gut und dieses Wochenende tauschen Cork und Berlin zwar nicht die Temperaturen, dafür aber das allgemeine Wetter sodass es scheinbar mal wieder ein wenig Sonnenschein gibt. Wer sich gerade über den Regen ärgert sollte noch einmal an die letzten 3 Wochen im Backofen denken. Vielleicht hilft es die Sache etwas entspannter zu sehen. Ich jedenfalls weine dem fast 3 Wochen anhaltenden Regen keine Träne nach und freue mich aufs Wochenende.

Habt trotz allem selber auch alle ein schönes und fühlt euch gedrückt,

Robert ist raus.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Tag 133 – Von Regen, Erkältungen und ungeliebten Panthern

Aloha, ihr alten Freunde und neuen Feinde tropischer Wetterbedingungen. Pünktlich zur Halbzeit meiner Arbeitswoche dachte ich mir, dass es mal wieder an der Zeit ist, ein bißchen was über meine letzten Tage zu berichten, was aber recht schnell gehen sollte, sodass ihr keine Sekunde länger als nötig auf eure Tastaturen schwitzen müsst. Zumindest wenn ihr nicht einen dieser Bürojobs habt, bei denen man so oder so schwitzend am PC sitzt. In diesem Fall sei euch mein Mitleid sicher.

Das irisches Wetter ist komisch wie eh und je. Während man im Winter, wenn alle bibbern durch Sonnenschein wandert und durchgehend blauen Himmel genießen darf, ist es hier im Sommer erstaunlich herbstlich und doof, um es mal ein wenig drastischer auszudrücken. Die Sonne macht sich an den meisten Tagen rar, stellvertretend dümpeln dicke graue Wolken über den Himmel und lassen durchgehend das ganze Wasser auf die ohnehin schon kalten Straßen fallen, obwohl der Rest Europas vermutlich für ein wenig Abkühlung Goldberge abtreten würde. Dem Wetter entsprechend war es das letzte Wochenende über auch konstant 20 Grad kälter als in Deutschland und obwohl jetzt vielleicht manch einer neidisch werden könnte, muss ich ganz ehrlich sagen: So geil ist es nun auch wieder nicht, wenn man morgens fröstelnd aufsteht und unwillkürlich überlegt, warum man eigentlich die Heizung ausgeschaltet lässt. Ein Mittelmaß für die Welt wäre schön, habe ich heute Abend überlegt, aber scheinbar sucht die Welt ihr Heil gerade in den Extremen und nun müssen wir halt sehen, wie wir damit klar kommen.

Pünktlich zum Beginn meines verregneten Wochenendes setzten dann recht unwillkürlich die Halsschmerzen ein, die einen Tag später von Husten und Schnupfen abgelöst wurden und somit stand dem blödesten Wochenende, seit meiner Ankunft hier in der Stadt, nicht mehr viel im Weg. Praktischer Weise bekommt man harmlosere Medikamente (solche die einen nicht komplett ausknocken) relativ preiswert und ohne Rezept in jedem Supermarkt und so geht es mir jetzt schon wieder deutlich besser und bis zum nächten Wochenende bin ich auch wieder voll auf dem Damm.

An dieser Stelle ein Kommentar für eine einzelne Person: Nein, ich habe mir die homöopathischen Mittel noch nicht bestellt. Ja, es ist damit also genau so gekommen wie ich es vorher gesagt habe. Und Ätsch: Du hast vergessen mich damit so lange zu nerven, bis ich sie mir irgendwann hole (hattest Du so angekündigt ;-)).

Bedingt durch den 66 Stunden andauernden Regen (immer noch neidisch?) und die Erkältung habe ich meine Zeit dann recht entspannt verbracht und nebenbei immer auch ein wenig gezeichnet. Die nächste Karte kommt morgen ins Netz, aber für heute muss erst einmal eine Tätowierung herhalten, die ich für einen Kollegen erstellt habe, als ich mit der nächsten Karte in eine Sackgasse geraten war und auch mal ne Pause brauchte:

[Das Bild ist nicht mehr online und ich bin gerade zu faul es noch einmal hochzuladen. Wird auf Anfrage hin nachgeholt.]

Fangen wir mit dem einfachen an: Das ist, wie in der Überschrift angekündigt, ein Panther. Mein Kollege wollte eben eines dieser Tiere auf seinem Schulterblatt haben (wenn ich mich da jetzt richtig erinnere) und ich fand es als Idee ganz interessant, wenn das Tier in klein an ihm hochklettern würde. Normaler Weise wäre es noch ausgemalt worden, hätte Schatten bekommen, damit es so aussieht, als wenn es sich wirklich von der Schulter abhebt und vielleicht hätten die Krallen auf ihrem Weg nach oben noch eine kleine blutige Spur auf dem Rücken hinterlassen. Das war so alles angedacht.

Dummer Weise gab es aber einige Kommunikationsprobleme und als der oben dargestellte Stand mit „Gefällt mir ganz gut, aber …“ gelobt wurde, war mir klar, dass da wohl ein neuer Versuch her muss. Das ist jetzt weder schmollend noch bitter von mir gemeint. Ich selber mag das Motiv und finde es für meine erste gezeichnete Raubkatze ganz gelungen, besonders wenn ich es mit dem vergleiche, was ich so als Vorlage im Internet gefunden habe. Aber letztlich ist jeder Geschmack anders und Sachen die man sich unter die Haut malen lässt sind ja nun mal recht endgültig, wenn man keine Lust auf Spiele mit Lasern hat.

Also wurde aus den Fehlern gelernt, mehr kommuniziert und mit dem Wissen, das ich jetzt habe, geht es dann bei Zeiten wieder an den Bleistift. Diese Woche nicht mehr, weil’s jetzt mit anderem Zeug weiter geht, aber anytime soon ™

Und das war’s von mir auch schon wieder. War jetzt doch wieder etwas länger als gedacht, aber irgendwie muss man sich ja warm halten ;-).

Habt noch einen schönen Tag und fühlt euch alle erfrischender Weise lieb gegrüßt,

Robert ist raus.

Samstag, 10. Juli 2010

Tag 129 – Ein paar schnelle Antworten auf die Kommentare zum letzten Bild

Ich habe gerade nicht viel zu erzählen. Mein Hals tut weh und ich war gerade bei ein paar Kollegen zum entspannten Wein trinken, quatschen und die neue Wohnung begutachten (die mir sehr gut gefällt). In Cork ist seit 48 Stunden irischer Sommer (Regen) angesagt, weswegen ich heute nicht ins Büro bin, um die aktuellste Karte einzuscannen und abzuschicken. Deswegen wird sie sich noch ein wenig verzögern.

Zur letzten Karte kamen diverse Kommentare und ich finde , ich sollte sie nicht unbeantwortet lassen, was ich hier mit erledige:

1) Der Arm der Figur ist problematisch. Als Comicfigur ist sie so oder so nicht ganz realistisch in ihren Proportionen, da bei normalen Menschen der Kopf ziemlich genau ein Siebtel der Körpergröße ausmacht. Bei Superhelden macht er meistens ein Achtel der Körpergröße aus, um mehr Fokus auf den Körper zu legen und bei Cartoonfiguren macht er immer einen größeren Anteil, in extremen Beispielen wie bei Charles M. Schulzes Charakter „Snoopy“ sogar die Hälfte aus, da mehr Fokus auf den Kopf und das Gesicht gelegt wird.
Trotz allem ist der Arm aber nicht zu lang (er wird durch den Oberarm etwas weiter nach vorne versetzt), dafür aber nicht gebogen genug oder alternativ ist die Tasse zu hoch angesetzt. So oder so muss das beim nächsten mal anders gemacht werden.

2) Danke für all die Komplimente zu dem Charakter. Nach all den Stunden der Arbeit freut es mich ehrlich sehr, dass er so gut ankommt.

3) Tim in Rage ist immer noch eine Herausforderung. In aufgewallter Stimmung sieht er aber gut aus, was ich vielleicht mal zeige, wenn der Stapel an Postkarten und Tattoo – Wünschen abgearbeitet ist.

4) Ja, wenn der Mund geöffnet wird, weil Tim etwas zu sagen hat, ist er auch sichtbar.

5) Die Tasse sieht tatsächlich wie ein Blumentopf aus. :-) Das bleibt aber so und wird besser wenn der „Topf“ auf einer Fläche steht und man den Henkel sieht.

6) Wie es scheint scheint die Sonne entweder in Cork ODER in Berlin. Da bei euch gerade gutes Wetter ist, ist es hier gerade bewölkt bis regnerisch. Kurz: Ich will mein Sitzkissen wieder haben! :-)

Mehr ist auch gerade nicht zu berichten. Habt noch ein schönes Wochenende und fühlt euch alle mal herzlich gedrückt (die gute Laune hält auch mit Halsschmerzen).

Robert ist raus.

P.S.: Ich habe mich gerade ein wenig in das Lied "Far Far" von Yael Naim verliebt. Es ist ruhig, friedlich und generell einfach schön. Wer neugierig ist kann es sich hier kostenlos anhören:

http://www.youtube.com/watch?v=ajcRFpJBLQ8

Mittwoch, 7. Juli 2010

Tag 126 – S.a.C.r.a.C. #013

Guten Morgen, Freunde der Sonne. In ganz Cork herrscht Nacht. Ganz Cork? Nein! In ein paar Kopfhörern scheint ohne Pause die Sonne, mir in den Kopf hinein und aus bisher unbeleuchteten Körperöffnungen wieder hinaus. Ich habe gerade unverschämt gute Laune und obwohl es gerade ganz verlockend erscheint, nackt die Straße runter zu rennen und „Cheerio“ zu schreien, bleibe ich doch lieber (angezogen) in der Nähe meiner Kopfhörer und melde mich mal wieder bei euch. Die örtliche Polizei, die hier „Garda“ genannt wird, was soviel wie „Wächter (des Friedens)“ heißt, macht ihrem Namen zwar alle Ehre, indem sie passiv-pazifistisch versucht, jedes Problem auf den Straßen Corks mit einem freundlichen Lächeln zu lösen (was auch erstaunlich gut klappt), aber umgeben von einer zu 95% katholischen Bevölkerung und mit 15 Grad Außentemperatur ist mir das dann doch irgendwie nichts. Außerdem gab’s trotz ausgelassener Stimmung nur Cola den Abend über. Also bleibt der Hintern auf dem Stuhl und die Sonne scheint gegens Sitzkissen.

Woher die gute Laune kommt ist und bleibt unbegründet. Irgendwie ist sie im Augenblick einfach da und weil sie mich von all‘ dem ablenkt, was den Kopf in den letzten Wochen so beschäftigt gehalten hat, wird sie auch nicht hinterfragt sondern einfach nur im buddhistischsten aller Sinne gelebt. Soviel zu mir, schneller Schwenk zur nächsten Karte:



Tim ist nach Bruno (dem Bären) der zweite Charakter, den ich entwickelt habe und der mir gut genug gefällt um ihn zu behalten und immer wieder mal zu verwenden. Als Gegenpart zu Bruno konzipiert wurde er stilistisch natürlich mit Bruno konform gehalten, was es insgesamt nicht einfach gemacht hat die Figur zu definieren. Während Bruno innerhalb von 3 Skizzen fertig war, habe ich für Tim mehrere Dutzend Versuche gebraucht, bis er irgendwann sein aktuelles Aussehen erhielt. Das schwerste daran waren die Augen und die Frisur.

Flix‘ Comic „Held“ indem er autobiographisch seine Vergangenheit, seine Gegenwart und sogar die nächsten 50 Jahre seiner Zukunft in Bildern festhält, hatte großen Einfluss auf meine Entscheidung, der Figur eine gewisse Ähnlichkeit zu mir zu geben. Ich hatte im Laufe der Jahre Unmengen an Figuren entworfen mit denen ich mich nicht identifizieren konnte und denen deswegen immer irgendwas fehlte. Diese hier zusammen mit Bruno ist anders. Sie ist gewöhnlich, ohne Superkräfte, ohne geheime Story und so wie sie mir ein wenig ähnelt, ist sie doch so allgemein gültig, dass sie genauso gut auch jeden anderen männlichen Brillenträger mit durchschnittlichem Körperbau repräsentieren könnte. Der kreativste Teil der Figur ist, wenn es klappt, das T-Shirt, das immer wieder Motive zeigen soll, die ich mir spontan ausdenke und die die dargestellte Szene unterstützen können, oder einfach nur da sind. Wie und ob das funktioniert, werde ich bestimmt noch herausfinden.

Dass die Augen, die objektiv betrachtet ja nur 2 Ovale, 2 Halbkreise, ein Bogen und ein Strich sind mir so schwer fielen, ist einfach erklärt: Sie sollten zeichnerisch zum Stil Brunos passen (also groß sein), eine Brille zeigen, ohne sie übermäßig detailiert darzustellen und dynamisch genug sein, um mit ein bis zwei Strichen einen kompletten Stimmungsumschwung darstellen zu können. Sie sollten also möglichst schlichte Cartoon-Augen sein, die trotzdem schnell und einfach alle relevanten Details und Stimmungen transportieren können. Klingt einfach und vermutlich ist es das auch, wenn man nicht ich ist. Mich jedenfalls hat es diverse Stunden meines Lebens gekostet. Ähnliches gilt für die Frisur, aber mit der fang ich besser gar nicht erst nicht an…

Ich mag das Bild. Es erfindet das Rad nicht neu, erfüllt seinen Zweck als Debüt für den Charakter aber in jeder Hinsicht und damit ist das gewünschte Ziel erreicht. :-)

Und damit war‘s das auch schon wieder. Meine gute Laune und ich fallen jetzt ins Bett, denn um 14 Uhr Deutscher Zeit müssen wir ja „schon“ wieder aufstehen. Habt aber unabhängig von meinem Schlafrhythmus einen schönen Tag und auch eine gute Portion Sonnenschein im Kopf,

Robert ist raus.

Samstag, 3. Juli 2010

Tag 124 – S.a.C.r.a.C. #012

Da ist sie nun wie versprochen. Ich habe mal auf besonderen Wunsch hin ein paar Tage länger gewartet, bis ich die Karte hier veröffentliche, aber da ich nun schon seit Tagen nichts mehr gehört habe, gehe ich mal davon aus, dass die Karte mittlerweile angekommen ist und es keinen Grund mehr gibt, die Veröffentlichung weiter zurückzuhalten. Deswegen kommen wir jetzt hier ohne Umschweife zum Thema.



Das wichtige und zentrale Element des Bildes ist die Prinzessin. Irgendwie kamen mir beim Nachdenken darüber, wie ich eine Prinzessin zeichnen würde Bilder von Schaumburgen, Wolkenfestungen und der Spruch „Träume sind Schäume“ in den Sinn und, warum auch immer, wieder das Märchen vom Froschkönig. Was würde er wohl machen, wenn die Prinzessin einfach keine Lust hätte, ihre Zeit bei Frosch-verseuchten Brunnen zu verbringen? Und so ließ ich ihn sich seine eigene Prinzessin erschaffen. Als Seifenblase die jederzeit platzen kann, aber für den Augenblick schön und da ist. Spongebob Schwammkopf hat einmal eine ähnliche Nummer mit seiner Kumpelblase hingelegt, wobei in der Episode wie in so vielen anderen auch die Gesetze der Physik massiver ignoriert wurden, als ich es mir überhaupt vorstellen könnte. Und ich kann mir eine Menge vorstellen. :-)

Technisch gibt’s bei der Karte nicht viel Neues. Eine klassische Schwarz/Weiß Karte mit variierenden Strichstärken und einer ganzen Menge Seifenblasen. Da ich auf den Zirkel verzichtet habe, sind sie nicht alle wirklich rund, aber vielleicht macht es das auch ein wenig authentischer und weniger statisch. Die meisten Zeichner vermeiden bei ihrer Arbeit Fineliner und arbeiten lieber mit Federn, weil sie dynamischere Striche produzieren und die Zeichnungen dadurch lebendiger wirken. Ich selber habe mich damit noch nicht so wirklich befasst, auch aus Gründen der Faulheit weil man sich an das Arbeiten mit der Feder erst gewöhnen muss und ich mit meinen Ergebnissen soweit eigentlich zufrieden bin. Der Frosch ist zwar ein wenig komisch geraten, weil seine dicken aufgeblasenen Wangen merkwürdig wirken und Frösche halt recht selten die Lippen spitzen, besonders dann nicht, wenn man ihnen keine richtigen zeichnet. Respekt an dieser Stelle an die Menschen in den Disneystudios, die Fröschen komplett menschliche Gesichtszüge geben können und damit auch noch erfolgreich davon kommen. Natürlich relativieren die Zahl der dafür aufgewendeten Arbeitsstunden das Ergebnis ein wenig, aber trotzdem. Respekt.

Neues gibt es sonst nicht viel. Neue Schuhe sind der Höhepunkt des Innovativem an diesem Wochenende und bevor ich mich später wieder in den Pub mache, sitze ich noch ein wenig an Karte Nummer 14. Nummer 13 liegt fertig vor mir, kommt aber erst Mittwoch ins Netz, da die Post hier ja am Wochenende nicht arbeitet. Sorry.

Ansonsten hoffe ich, dass ihr alle Spaß am Sommer habt und dass die Fußballfreunde unter euch sich über den Einzug ins Halbfinale freuen. Oder wie ein Berliner Musiker einmal sagte: „Feiert noch schön, baut keine Scheisse und kommt gut nach Hause.“

Robert ist raus.

Freitag, 2. Juli 2010

Tag 122 – Time to say good bye.

Das war’s dann also. Nach einem Monat Ankündigungsfrist, war heute der erste offizielle Tag mit meinem neuen Team. Eigentlich war gestern schon sowas wie der erste Tag, denn gestern löste sich mein erstes Team überhaupt in der Firma auf und jeder wanderte an seinen neuen Platz. Schade eigentlich. Ich hatte das Glück meine erste Zeit in einem der besten Teams im deutschen Support der Firma zu haben. Wobei „bestes Team“ hier nicht nur menschlich, sondern auch rein leistungstechnisch zu verstehen ist. Und das war wirklich Glück. Ich habe noch keine Vergleichsmöglichkeiten und werde, wenn es nach mir persönlich geht auch nie welche bekommen, aber ich vermute, dass es Teams gibt, die man mit deutlich weniger Erfahrung und auch einem ganzen Packen weniger Lachfalten verlässt. So wurden mir ein hervorragender Start in die Zukunft und auch eine Menge Ablenkung geliefert, wenn die Zeiten mal schwer waren und ich eigentlich nur in Berlin sein wollte. Es gibt einen Grund, warum ich auch nach 4 Monaten immer noch jeden Tag gerne zur Arbeit gehe und mich am Ende des Wochenendes auf den Montag freue. Das oben beschriebene war er und im Augenblick bleibt nur zu hoffen, dass es im neuen Team auch so bleibt. Viel spricht eigentlich nicht dagegen. Klar ist fast alles neu und man muss sich erst wieder an die neuen Namen und Gesichter gewöhnen, aber man macht so halt seine Runden und lernt nach und nach immer mehr Leute kennen, was bestimmt nicht schlecht ist. Den Start im neuen Team erleichtert die Tatsache, dass es auch einige andere Mitglieder meines ersten Teams in das neue verschlagen hat. So hat man nach wie vor einige vertrauter Gesichter in seiner Umgebung und der Rest wird sich von selbst ergeben. Der Optimismus stirbt zuletzt. :-)

Für die, die es noch nicht wissen: Ich werde Ende August mal wieder in Berlin sein und dieses mal versuche ich auch jene unter euch zu treffen, die ich beim letzten mal verpasst habe. Natürlich wird es in der begrenzten Zeit vermutlich nicht zu 100% gelingen, aber ich werde trotzdem mein bestes geben. Ich freue mich also auf jeden von euch und damit selbstredend auch auf die, die ich das letzte mal schon gesehen habe. Man darf gespannt sein.

Ansonsten glaube ich wird es Zeit mal den Stapel mit Postkarten zu beleuchten, die hier noch auf eine Antwort warten. Gerüchte kamen auf, dass Menschen mir Postkarten gesendet haben, von denen ich tatsächlich nie welche erhalten habe und deswegen zähle ich jetzt mal alle auf, deren Postkarten hier noch herumliegen, damit jene, die sich nicht in der Liste wiederfinden zumindest Bescheid wissen und es hoffentlich noch einmal versuchen können, sich an meiner Wand zu verewigen. Die Karten werden um die Überraschung nicht zu verderben in zufälliger Reihenfolge genannt: Julia, Jana, Henrik, Uli, Sven, Lexi, Heike, Kleinkotz&B, Irmgard& Joachim, Peg und Scholli. Menschen die 2 Karten gesendet haben, werden auch nur einmal aufgezählt, die Liste ist lang genug. Wer mir sonst geschrieben hat, aber nicht am Projekt teilnehmen wollte, bekommt seine Antwort natürlich auch. Nur kommen die Karten dann nicht hier in den Blog und die Namen deswegen auch nicht in die Liste. Wer dazu gehört weiß Bescheid…

Ansonsten bin ich, um noch etwas über mich zu erzählen gerade recht lethargisch und nachdenklich. Ich versuche mich so langsam aber sicher wieder aus dem Sumpf der Untätigkeit zu ziehen und ein paar mehr Lebenszeichen im Netz zu hinterlassen. Eigentlich fehlt es mir ehrlich gesagt auch des Öfteren mal, hier wieder etwas zu schreiben, aber das Leben ist auch hier nun so langsam den Zustand der Normalität erreicht und bevor ich anfange, mich über den Belag meiner Brote auszulassen, schreibe ich lieber gar nichts. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, mal wieder etwas mehr von der Magie des Lebens um uns herum wahrzunehmen und sie hier auch festzuhalten. Ob es klappt werden wir sehen, aber selbst wen nicht, bin ich nach wie vor immer per Chat erreichbar und froh über jeden der sich meldet und einfach mal „Hallo“ sagt. Bei denen die nichts sagen oder schreiben gehe ich davon aus, dass alles gut ist oder zumindest in geregelten Bahnen läuft, so wie es der Lauf der Dinge ist.

Und damit verabschiede ich mich jetzt und schlafe erst einmal aus. Mein Schlafrhythmus ist gerade recht exotisch, aber da mich tagsüber am Wochenende eh nicht viel erwartet und meine Vorhänge dicht sind und die Sonne hier viel und lange scheint, verpasse ich Vormittags nichts uns alles ist prima. Habt einen schönen Freitag, fühlt euch alle persönlich gegrüßt und bis demnächst,

Robert ist raus.

P.S.: Morgen gibt’s hier endlich mal wieder eine neue Karte. :-)