Mittwoch, 31. August 2011

Pfui! Böses Ryanair! Böses Air Lingus!

Manchmal ist es scheisse in einem Land zu leben, das zum einen kaum mehr Einwohner als Berlin mit Umland hat und zum anderen auf einer Insel liegt. Die Lage ist global gesehen zwar nett, und wenn die Welt einmal untergeht, wird man es hier vermutlich erst einen Monat später merken, nachdem man sich wenigstens 4 Wochen lang gefragt hat, warum niemand auf der Welt mehr ans Telefon geht, aber darüber hinaus ist es dann doch hin und wieder recht nervig, um nicht wieder „scheisse“ zu sagen. Zum Beispiel dann, wenn die beiden einzigen nennenswerten irischen Fluggesellschaften keine Flüge mehr zwischen Cork und Dublin, den beiden größten Städten der Republik, anbieten und auch noch einen Stapel Flüge von Dublin nach Berlin streichen, um stattdessen neue, sinnvolle Routen nach Kleinkleckersdorf, Beteigeuze und zum Grund des Marianengraben zu erschließen, was mich als regelmäßigen Besucher der Hauptstadt einer international anerkannten Großmacht so ein winziges bißchen ankotzt. Kurz gesagt: Mich zu besuchen wird zumindest zwischen Herbst (Ende Oktober) und Frühjahr eine ganze schwerer und wenn man es doch schafft, sollte man sich erst die Flüge ansehen und dann entscheiden wann man daran angepasst Urlaub nimmt. Ich habe es genau umgekehrt gemacht und fliege jetzt am einzigen Tag innerhalb von 2 Wochen an dem der Flug nicht 8,99 Euro sondern 54 Euro kostet, was ich zwar finanziell gesehen unbeschadet überstehe, mich aber trotzdem ärgert.

Das wollte ich nur mal gesagt haben.

Dienstag, 30. August 2011

S.a.C.r.a.C. #028

Da wäre ich mal wieder. Und wie die Überschrift schon ankündigt, ist zum ersten mal seit 2 Monaten etwas fertig geworden, das mit dem Ziel gezeichnet wurde, quer durch Europa gesendet zu werden. Dabei gibt es dieses mal eine kleine Ausnahme, denn das Motiv wird dieses mal schon vor dem Versenden gezeigt, weil ich zum einen keine Adresse des Empfängers habe und zum anderen aus technischen Gründen noch warten muss, bevor ich die Karte versenden kann. Da mache ich dann statt noch länger zu warten doch lieber schon mal Nägel mit Köpfen und stelle das Bildchen hier ins Netz, denn ehrlich gesagt bin ich sehr gespannt auf Eure Meinungen.

Aber bevor es damit weiter geht, gibt’s erst noch den angekündigten Rückblick auf mein Wochenende, das entgegen aller Überlegungen durch ein massives Aufgebot an Ruhe glänzte. Die Bands die ich mir am Samstag Abend ansehen wollte, waren als es soweit war trotz einem vernachlässigbaren Fußweg von 10 Minuten plötzlich unerreichbar weit weg und der Trip nach Kinsale, den ich eigentlich sehr gerne gemacht hätte, scheiterte an meinem mangelnden Willen, meinen Körper um 09:15 Uhr an einem Sonntag aus dem Bett zu wuchten. Womit ich auf einen ernsten Nachteil meines recht individuellen Schlafrhythmus gestoßen bin. Aber im Oktober habe ich eh Nachtschicht und dann habe ich die Stunden des Tages an denen ich nicht versuche zu schlafen auch Zeit für Tageslicht, geregeltes soziales Leben und einen einzelnen Trip nach Kinsale, den ich dieses Jahr schon sehr gerne noch schaffen würde. Immerhin lebe ich nun seit fast exakt 18 Monaten hier (davor habe ich um eine Woche oder 2 aufgerundet) und so ein wenig Kenntnis vom Umland wäre schon ganz schön. Außerdem wollte ich wenn ich ehrlich bin in diesem Jahr noch ein paar erste Grundkenntnisse in Spanisch sammeln und hab damit noch nicht einmal angefangen. Mal sehen, was das wird. Und wenn wir schon bei Plänen für das Jahr 2011 sind: Bisher sind 21 von 52 Zeichnungen fertig, und 2 Drittel des Jahres sind schon wieder um. Ich muss mich also ranhalten, wenn ich das noch schaffen will. Der Deal, den ich Anfang des Jahres mit mir selbst geschlossen habe lautete, dass ich für jede nicht geschaffte Zeichnung, einen Menschen zu einem Getränk oder Essen einlade, was ich schon vor einer Weile gedanklich so festgelegt habe, dass jede Einladung einen Wert von 10 Euro hat (was den geschafften Zeichnungen keinen finanziellen Wert geben soll, aber irgendwie muss man einen „Wetteinsatz“ ja festlegen). Ob ich den offenen Betrag, sofern ich es nicht schaffe, dann in Bier, Cocktails, Essen oder die dritte Welt investiere habe ich noch nicht so recht entschieden, aber noch habe ich ja 4 Monate Zeit.

Kommen wir erst einmal zur Zeichnung der Stunde:



Das Motiv, um alle Missverständnisse auszuschließen zeigt eine Person, die von einem gras-bewachsenen Vorsprung in die Welt unter sich springt und der Titel, der mir schon beim Ausdenken des Bildes in den Kopf kam lautete „Den Absprung wagen“, eine Hommage an all die Menschen, die sich zum einen oder anderen Zeitpunkt ihres Lebens daran machen, einen Zustand in ihrem Leben anzupacken und grundlegend neu zu gestalten. Im Laufe der Zeit und einiger Gespräche, fand ich aber den Titel „Interpretationssache“ mindestens genauso gut. Denn tatsächlich ist es komplett offen, ob man das Motiv als lebensbejahend oder zum Freitod motivierend auffasst und um das zu unterstützen, habe ich im Laufe der Zeit einige bewusste Entscheidungen getroffen. Die offensichtlichste und auch arbeitsintensivste war die Entscheidung dieses Bild wirklich wirklich wirklich einmal komplett ohne Marker zu malen und damit alle Grautöne durch Schraffuren zu realisieren, was in der einen oder anderen Stunde ein wirklicher Krampf war, wenn man dabei ist, in dem Wald immer neue Linien und Details einzufügen, damit er wie eine große bild-füllende Masse wirkt. Es hätte auch andere Mittel und Wege gegeben, aber Tinte legt Entscheidungen nun einmal recht endgültig fest und wenn man den Weg einmal gegangen ist, bleibt nicht viel anderes übrig, als ihn immer weiter zu gehen und darauf zu hoffen, dass am Ende etwas gutes dabei heraus kommt. Das pure Schwarz auf weißem Papier stellt aber einen guten Kontrast und unterstützt den Gedanken, dass diese Karte entweder etwas gutes oder etwas schlechtes darstellt und keinen Platz für Grauzonen lässt. Dazu kommen Himmel und Sonne, die nicht erkennen lassen, ob der Tag gerade anbricht oder endet und das unklare Geschlecht der Person, die ich zwar als männlich angedacht hatte, die aber am Ende auch weiblich sein könnte. All das kann jeder für sich nach eigener Stimmung entscheiden und am Ende entscheiden, wie gut die Karte gefällt oder nicht gefällt. Eure Meinung wäre mir in diesem Fall ziemlich wichtig, weil ich selber um ehrlich zu sein so lange auf das Papier gestarrt habe, dass ich mittlerweile keine eindeutige Meinung mehr besitze. Ich bin aber nicht gänzlich unzufrieden, auch wenn einige Elemente, wie z.B. der Fluss rechts im Bild (ja, das soll einer sein) nicht ganz so geworden sind, wie ich sie mir vorgestellt habe. Aber es ist meine erste Karte, die ich wirklich nur mit Pinsel und Tinte gezeichnet UND gefüllt habe und alleine dafür bekommt sie von mir gedanklich ein kleines Sternchen (was jeder anders sehen kann).

Und mehr gibt es zu meinem Wochenende und der Karte nicht zu schreiben. Mir selber geht es gut, auch wenn ich müde bin und gleich ins Bett fallen werde und morgen werde ich mir die nächsten Gedanken zur nächsten Karte machen, damit das endlich vorwärts geht.

Im Übrigen kündige ich nicht mehr alle Texte bei Facebook/Skype an und wer sich nur nach so einer Benachrichtigung hier blicken lässt, findet unten noch einen anderen Text, der aber vermutlich auch nicht jeden interessieren wird.

So oder so bin ich jetzt mal in der Heia und wünsche Euch allen noch einen tollen Dienstag und wir lesen uns bald wieder. Fühlt Euch bis dahin einmal gedrückt und macht’s gut,

Robert

P.S.: Ich hab heute meinen Urlaub beantragt und genehmigt bekommen und werde in der vierten Novemberwoche zum letzten mal in diesem Jahr Berliner Luft schnuppern. Weiter Infos folgen dann, wenn sich der Zeitpunkt des Abflugs nähert.

Freitag, 26. August 2011

Transmetropolitan

Wenn ich beim Schreiben einen unterdrückten grundlosen Zorn in mir aufsteigen fühle und ich ihn mit offenen Armen willkommen heiße, meine Finger nicht mehr überlegt, sondern instinktiv über die Tastatur huschen im Versuch, die Gedanken immer schneller und schneller zu erfassen und Schachtelsätze anfangen gar nicht mehr so lang zu wirken, dann ist wieder einmal die Zeit in meinem Leben gekommen, in der ich erneut angefangen habe Warren Ellis‘ Monster von einer Geschichte „Transmetropolitan“ zu lesen. In 32 Bänden eingepfercht ist dieser Comic, der vom „Wired“ Magazin als „der dunkle Lord der grafischen Novellen“ bezeichnet wurde,eine meiner liebsten Geschichten, die mich, meinen Humor und auch meinen Schreibstil über Jahre hinweg geprägt und geformt hat. Nebenbei ist es auch eine abgeschlossene Geschichte für die man nicht jeden Monat in den Comicladen rennen muss, auch wenn ich das über Jahre hinweg getan habe und dafür von meinem Comichändler meines Vertrauens anerkennende Blicke ob meiner Wahl der Serie erhalten habe. Denn die Geschichte ist nun einmal, egal ob man Comics nun mag oder nicht, absolut großartig.

In Amerika, in einer Stadt deren Namen man nie erfährt, in einer Zukunft in der die Menschheit vergessen hat, welches Jahr man gerade schreibt, lebt, liebt, hasst und schreibt der Journalist Spider Jerusalem über die Menschen und die Welt um ihn herum und bringt damit im Laufe der Geschichte gemäß seinem Ausspruch „Journalismus ist wie ein Revolver mit einer Patrone. Du hast nur einen Schuss, aber wenn Du richtig zielst, kannst Du der Welt eine Kniescheibe wegschießen.“ die Gesellschaft vom kleinen Mann bis rauf zum Präsidenten der Vereinigten Staaten massiv ins wanken.

Warren Ellis, Autor der Serie aus dem schönen England, lässt in dieser Serie seinen inneren Dämonen freien Lauf und schleudert den Leser in eine großartige und zugleich verstörende Welt in der alles möglich ist und nicht selten metaphorisch ein großes „Fuck you!“ in den Neuschnee vor den Mauern des guten Geschmacks gepinkelt wird und in der ein tobender und fluchender Journalist gegen die Ignoranz der Menschen kämpft und dabei immer mal wieder, wenn man es zwischen Drogen, Fäkalien und galletriefenden Flüchen gar nicht mehr erwartet hätte, mehr Herz und Gefühl zeigt, als ein Jahresabo Supermancomics mit denen man den Boden eines Korbes voller Welpen auslegt. 

Wer meinem Urteil in Sachen Comics vertraut (und ich behaupte mal, da Ahnung zu haben), gerne mal wissen möchte wie es in einem Leben ohne Tabus aussehen kann, auf der Suche nach etwas neuem ist oder einfach nur Langeweile hat, dem sei diese bitterböse Geschichte und der Gang zum nächsten Comicladen (oder die Suche nach einem entsprechenden Torrent) ans Herz gelegt (vorrausgesetzt er oder sie ist wenigstens 16 Jahre alt).

Allen anderen danke ich für die Aufmerksamkeit. Das mit den Empfehlungen wird kein Regelfall, hätte von mir aber eigentlich schon vor 5 Jahren erledigt werden müssen.

Mir geht es ansonsten gut. Das Wochenende hat begonnen und damit habe ich endlich mal wieder Zeit gefunden, hier zu schreiben, was ich eigentlich schon die ganze Woche über wollte. Statt dessen habe ich mal wieder „Big Bang Theory“ geguckt und gezeichnet, sodass sich seit Monaten mal wieder eine Postkarte der Fertigstellung nähert und ich jetzt nur entscheiden muss, wie ich ihr den letzten entscheidenden Schliff geben kann. Natürlich wird sie hier bei Zeiten wieder zu sehen sein, denn darum geht es hier im Blog ja, aber ein wenig Zeit braucht es da noch.

Ansonsten fahre ich am Sonntag in den noch südlicheren Süden Irlands ans Meer nach Kinsale und werde mal schauen ob die Kleinstadt wirklich so wunderschön ist, wie alle sagen. Die Kamera wird im Gepäck sein und ein Bericht mit Bildern folgt in der Nacht zwischen Sonntag und Montag, wenn ich nicht zu erschöpft bin und sich der Bericht lohnt.

Bis dahin jetzt aber erst einmal einen schönen Start ins Wochenende, wenn ihr denn welches haben solltet und einen tollen Restsommer, der wohl gerade durch Deutschland tobt,

Robert

Montag, 22. August 2011

Ohne viele Worte ...

Den neuen Blog und einen ersten Eintrag findet Ihr hier:

http://2null3.blogspot.com/

Auf Wiedersehen Blogigo und Danke für alles.

Robert ist raus.

Die Wurst hat kein Ende, sondern 2 Anfänge

Wo fange ich an? Wie beginnt man, wenn man aufgehört hat? Was kommt nach dem Ende? Vielleicht ein letzter kurzer Nachruf. Der alte Blog ist tot und wenn man sich die Leserzahlen so ansieht, hat er sich komplett ungewollt mit einem Knall verabschiedet. So hoch waren sie seit einem Jahr nicht mehr und Menschen von denen ich mir sicher war, dass sie eher die Zutatenliste auf Zahnpastatuben als meine Texte lesen haben mich wissen lassen, dass sie das Ende von RobinCork zur Kenntniss genommen haben. Dafür danke an Euch alle. Der gute alte Blog hatte einen würdigen Abschied verdient und dank Euch hat er den auch bekommen.

Nun sind wir hier im neuen Gewandt und obwohl einiges neu ist, bleibt doch eine wichtige Sache immer noch bestehen: Es schreibt immer noch der selbe Spinner vom selben Fleckchen Erde und auch wenn Raider jetzt Twix heißt, sollte sich an mir und meinem Schreibstil nichts ändern.

Ändern werden sich nur 2 Dinge: Die Themen und die Frequenz der Texte.

Die Themen werden sie wie gesagt nicht mehr primär mit Cork und der Eingewöhnung hier befassen sondern entweder Zeichnungen oder Gedankengänge von mir zum Thema haben. Da ich nun auch niemandem mehr etwas beschreiben muss (lest die alten Texte, wenn Ihr was verpasst habt) werde ich mich auch in der Länge der Texte nicht mehr selber nach oben peitschen. Im Bestreben die Magie des Alltages festzuhalten, war ich im alten Blog an einigen Stellen viel zu anspruchsvoll an mich selber und habe mich mental in eine Ecke manöveriert, in der das Schreiben von Texten keinen Spaß mehr gemacht hat. Deswegen kam dann immer weniger und aus dem täglichen Bericht wurde ein wöchentlicher oder monatlicher Bericht, was ich selber auch sehr schade fand. Ich schreibe gerne und freue mich, wenn ich Leuten damit ein paar Minuten des Tages gestalten kann.

Ich habe die These, dass etwas Geschaffenes egal ob geschrieben oder gezeichnet erst dann einen gewissen Wert erreicht hat, wenn die Zeit die Menschen es genießen oder konsumieren länger ist als die die es gedauert hat, es zu schaffen. Wenn ich also 30 Minuten tippe und es dann 10 Menschen in jeweils 3 Minuten lesen, dann war der Text sein Salz wert. Darunter lief etwas falsch. Entweder beim Erstellen oder beim Veröffentlichen. Geld kann anstelle von Zeit natürlich auch einen Wert bestimmen, aber da ich nicht auf finanzieller Basis schreibe oder zeichne, ist das keine Option für mich. Schade eigentlich. Das hier wäre als Job auch ganz witzig. Genug davon.

Der Blogigo Blog ist wie gesagt tot, aber das bedeutet nicht, dass ich ihn deswegen jetzt begraben und vergessen will. Im Gegenteil. In extrem nervtötender Kleinarbeit werde ich versuchen, so nach und nach alle Texte samt der daran hängenden Kommentare unverfälscht in den neuen Blog zu verschieben und den alten Blogigo Blog im Anschluss dann endgültig zu löschen. Google hat eh mehr als genug Platz und da können sie auch paar Megabyte für mein altes Zeug erübrigen. Das einzige was technisch nicht machbar ist, ist das Datum und die Uhrzeiten der Eurer Kommentare zu übernehmen. Das ist schade aber verschmerzbar, da sie trotz allem immer am richtig Tag hängen werden. Und das wie gesagt unverändert, denn ich mag keine Zensur.

Und nun noch, damit der offiziell erste Eintrag ein wenig Farbe bekommt noch eine alte neue Veröffentlichung:



Frau Ente ist das Produkt eines vertippten Smileys in einem Chat zwischen Stephanie und mir und hat von mir im Laufe der weiteren Gespräche nicht nur einen Namen und ein Aussehen, sondern eine komplette eigene Welt bekommen in der sie und mittlerweile bestimmt 3 Duzend Figuren leben. Das ganze ist noch in einer sehr frühen Entwicklung, schreibt und zeichnet sich aber mit Steffis Hilfe beinahe von selber und entwickelt sich in meinem Kopf zu etwas, dass ich mir als zukünftiges langfristiges Projekt sehr gut vorstellen kann.

Nachdem ich mir das obige Motiv hier in Cork auf ein T-Shirt habe drucken lassen und es erstaunlich vielen Leuten gut gefallen hat, werde ich in naher Zukunft mal in meiner Firma nachfragen, ob das Führen eines Online Shirt Shops auf non-profit-Basis (d.h. man zahlt die Kosten für Shirt, Druck und Versand und nichts an mich) ein Problem darstellt und wenn nicht, werde ich mir zu diesem Thema mal einige sehr ernste weiterführende Gedanken machen.

Ich selber schließe mich der Meinung der Masse an und finde Frau Ente großartig (entschuldigt das Eigenlob). Meine ewige Treue und Liebe gehört zwar Bruno, durch den ich meinen Stil überhaupt erst gefunden habe und der deswegen auch noch einiges in diesem Leben mit mir mitmachen muss, aber es sollte doch erwähnt werden, dass mir kaum ein Charakter so schnell und problemlos auf‘s Papier geschwommen ist wie diese junge Dame, die ganz nebenbei auch mein erster weiblicher Charakter ist. Ich hoffe, dass die Zeit uns beiden gnädig ist und meine Gedanken irgendwann zu etwas greifbarem werden, das Ihr dann auch sehen könnt.

Und damit soll es hier und jetzt auch genug sein. Ich verabschiede mich schnell und schmerzlos und wünsche Euch einen tollen Start in die Woche und viel Spaß bei allem was Ihr nach dieser Lektüre noch so vor habt. Bis zum nächsten mal,

Robert

Mittwoch, 17. August 2011

Der letzte Tag

Über diesen Text habe ich lange nachgedacht. Zum ersten mal vor einige Wochen, als mir der Gedanke zum ersten mal kam und sich instinktiv richtig anfühlte. Dann aber immer wieder und immer wieder abwägend, weil ich keine voreilige Entscheidung treffen wollte, weil ich genau weiß, dass man einen Text dieser Art auf einer guten Seite nur einmal liest.

Im Laufe der letzten (fast) 18 Monate hat dieser Blog großartiges für mich geleistet. Er gab mir die Möglichkeit mit Euch, meinen Freunden und meiner Familie, in Kontakt zu bleiben und Euch gesammelt wissen zu lassen, wie es mir hier in meinem zweiten Leben geht. Ganz nebenbei gab er mir die Chance, meine Gedanken zu allen möglichen Themen zum Ausdruck zu bringen und ein wichtiges Stück meiner Vergangenheit zu konservieren. Es passiert sehr selten, dass ich meine ersten Texte hier lese, aber wenn dann muss ich dabei immer lächeln und kann nicht anders, als mich darüber zu freuen (jetzt kommt eine halbe Zeile Eigenlob, die das Lob, das ich von Euch so oft bekommen habe bestätigt) wie weit wir beide es hier in Irland gebracht haben. Der Job läuft, die Wohnung ist schon lange meine, die Freunde in Deutschland sind geblieben und neue sogar dazu gekommen. Es waren bewegte und wunderbare (fast) 18 Monate und ich bin froh mich hierzu entschlossen zu haben.

Aber für einen von uns beiden ist nun die Zeit des Abschiedes gekommen. Der Blog war in erster Linie dazu gedacht, die (emotionale) Reise in das neue Leben zu dokumentieren und die ist schon seit einer ganzen Weile vorbei. Ich bin angekommen und hier zuhause. In der Zeit danach habe ich es mit lebensverlängernden Maßnahmen versucht und den Blog durch Texte zu diversen Zeichnungen am Leben erhalten, aber eigentlich glaube ich nicht an den Sinn solcher Operationen, selbst wenn der oder die Betroffene nur an der eisernen Lunge der Inspiration hängt. Mal ehrlich: Wie blöd wäre es ein Automagazin weiterhin „Automagazin“ zu nennen, wenn es keine Autos mehr auf dem Planeten geben würde und man schon seit Monaten in den Ausgaben die Paarungsgewohnheiten von Koalabären dokumentiert?

Dem entsprechend (und das Herz wird mir ein wenig schwer während ich das hier schreibe) erkläre ich diesen (Blogigo-) Blog hiermit offiziell für tot. Oder für „geschlossen“, wenn das Euch lieber ist.

Wie geht es jetzt weiter?

Nun, ich glaube an Wiedergeburt und das schließt auch Blogs mit ein (ja, das Melodrama muss sein). Dem entsprechend bin ich nun endgültig dabei einen neuen Blog bei Google einzurichten, der sich dann nicht mehr mit Cork sondern mit mir und den Sachen die ich erlebe und zeichne befassen wird, unabhängig davon wo ich mich gerade befinde. Sachen die in Irland passieren werden natürlich trotzdem noch festgehalten, haben aber nicht mehr den Hauptfokus. Es geht primär ums Zeichnen und das Zeug, das mir im Kopf herumspukt. Der Wechsel zu Google ist dabei ein Schritt, der schon lange im Raum stand und auf den ich mich freue, weil ich damit den Designzwängen von Blogigo den Rücken kehre und auch mehr Speicherplatz für Bilder und sogar Videos habe. Das wird gut.

Für Euch ändert sich dann nur die Adresse der Webseite, die ich hier dann auch noch in einem letzten kurzen Text bekanntgeben werde. Der Rest bleibt wie gehabt.

Und mit diesen Worten mache ich mich auf, um noch ein wenig fleißig zu sein. Allen die keine Lust auf Änderungen im Leben haben und dem Blog jetzt schmollend den Rücken kehren schicke ich ein ehrlich gemeintes „Tut mir leid“ hinterher und wünsche ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre anderer Texte, von denen es im Internet ja mehrer Millionen gibt. Allen anderen danke ich für die vielen Besuche, die zahlreichen Kommentare (ich habe sie alle gelesen und mich über jeden einzelnen gefreut) und die gemeinsame gute Zeit und freue mich darauf, Euch im nächsten Blog wiederzusehen.

Die besten Grüße an Euch alle und zum 122sten und letzten mal:

Robert ist raus.