Mittwoch, 31. März 2010

Tag 31 – Willkommen zurück!

Eigentlich wollte ich nur eben schnell loswerden, dass ich gerade ziemlich lustlos und träge bin und deswegen nicht so wirklich viel schreiben werde, bevor ich mich nach Hause und mal deutlich früher ins Bett mache. Einmal die Woche down sein ist in Ordnung finde ich, besonders mit dem Schlafdefizit im Nacken und der Tatsache im Kopf, dass ich heute 2 Joghurts und 2 Milky Ways gegessen habe. Das dürfte wohl auch das leichte innere Zittern in mir erklären, denn mein Körper läuft gerade nur auf Zucker … Praktischer Weise ist mir beim Schreiben der vorherigen Zeilen aufgefallen, dass ich noch 2 Karotten in der Tasche habe. Hurra! Robert ist gerettet!

Jedenfalls saß ich hier halt eben so friedlich herum, dachte mir nichts böses und habe mir wie jeden Tag Spaßes halber die Besucherzahlen angeguckt, die mir in einem hübschen kleinen Diagram jeden Tag etwas kürzere Balken präsentiert (so rein durchschnittlich betrachtet). Es fing in den ersten Tagen mit knapp unter 50 Besuchern an, was schon echt toll war, und ich hatte für 2 oder 3 Tage die Hoffnung, die 50 irgendwie noch mal zu schaffen. Ein reines Ego-Ding, das wahrscheinlich weder den Freundeskreis, noch meine Fähigkeiten an der Tastatur wirklich widerspiegelt. Besten Falls zeigt es wie neugierig ihr seid, was dann irgendwie vielleicht ein wenig dazu motiviert, etwas mehr und etwas wilderes Zeug zu schreiben, aber das war’s dann auch schon. Aber schon nach ein paar Tagen war klar, dass das Leben für jeden weitergeht und viele schauen einfach immer mal bei Gelegenheit rein, wenn sie gerade Zeit haben und das ist auch schön. Kurz und gut: Die kleiner werdenden Besucherzahlen haben mich nicht gestört und solange wenigstens ein Mensch das hier noch gerne liest, setze ich mich hier gerne abends für ne Stunde hin und führe öffentlich Tagebuch. Aber irgendwas ist anders geworden. Gestern wurde die Seite 284 mal aufgerufen und hatte 79 Besucher. Ich weiß bis heute nicht, warum sich diese beiden Zahlen an jedem Tag unterscheiden, aber was ich noch viel weniger weiß ist die Antwort auf die Frage, wer um alles in der Welt heute alles hier war? Habt ihr euch gesammelt, um als eine Art voyeuristischer Buchclub am Ende des Monats den einfach alles auf einmal zu lesen? Haben Googles Suchmaschinen Roboter mich wider Erwarten plötzlich gefunden? Hat sich in meiner Firma rumgesprochen, was ich hier abends treibe und nun suchen alle die magischen Zeilen in denen ich die intimsten Geheimnisse der Firma ausplaudere (Spart euch die Suche, Jungs. Was kann ich denn schon groß wissen…)? Alles in allem ist das sehr seltsam und recht undefinierbar, aber ein gutes hatte es: Meine Trägheit ist dank ein paar Balken und den 2 Karotten mit dem Geschmack von Holzbalken fürs erste weg.

Kommen wir also zu den einzigen Neuigkeiten, die ich gerade so zur Hand habe: Ich habe Urlaub bekommen! Nein, nicht direkt jetzt sondern erst in ein paar Wochen, aber Ey! Ich werde wie versprochen in den erstbesten Flieger steigen, nach Berlin fahren und dann werde ich mal schauen, ob hoffentlich der eine oder andere von euch in den paar Tagen, die ich da sein werde, Zeit für ein Treffen findet. Die Leute, die ich deswegen bisher angesprochen habe, haben sich in den meisten Fällen in bemerkenswerter Zurückhaltung geübt und meine Anfragen unbeantwortet gelassen, aber irgendwer wird sich schon finden. Ich bin da ziemlich optimistisch.

Apropos „optimistisch“ und andere gute Dinge, die mit „O“ anfangen (das gibt 5 Euro für die Überleitungskasse): Ostern steht vor der Tür. Hier in Irland, der Hochburg der Katholiken bedeutet das … scheinbar nichts. Trotz kirchlichem Feiertag haben die Iren nicht frei, von den Pub - Besitzern mal abgesehen, die Karfreitag dicht machen, weil man sich an Jesus‘ Todestag nicht die Kante gibt und auch nicht laut und ausgelassen feiert. Irgendwie logisch. Irgendwie aber auch nicht, wenn man bedenkt, dass St. Patricks Day auch der Todestag eines heilig gesprochenen Mannes ist. Naja, sie werden schon wissen, was sie tun. Ich jedenfalls werde Ostersonntag herzlich normal verbringen. Keine Ostereier, keine Schmunzelhasen (Boah, hat Milka mich da gebrandet), kein Eierlikör oder ähnliches Gesöff – einfach nur ich, der Job ein bisschen Restleben und das war‘s vermutlich auch schon. Ich hatte als kleiner Junge eh immer den meisten Spaß zu Ostern daran, die Eier zu bemalen und sie sonntags dann im Garten meiner Oma zu suchen, wenn wir da waren. Eine Kindheits-Erinnerung, die bis heute geblieben ist, aber alleine nur wiederholt werden kann, wenn man extrem vergesslich oder geisteskrank ist. Beides nicht meine erste Wahl. Dann lieber so wie es jetzt geplant ist.

Irgendwas stimmt definitiv mit der Blogseite nicht. Ich habe es hier jetzt gerade 03:30 Uhr und die Seite wurde schon 150 mal aufgerufen. Jetzt schon öfter als an jedem anderen Tag des Monats, von gestern mal abgesehen.

Über das Rauchen beziehungsweise den Verzicht zu schreiben lohnt nicht. Obwohl ich selber es eigentlich auch nicht mehr geglaubt habe, dass ich es noch kann, hab ich es halt einfach sein gelassen und habe knapp 24 Stunden lang nicht einmal daran gedacht eine zu rauchen. Vermutlich hilft die Abgeschiedenheit. Ich habe immer lieber in Gesellschaft geraucht und hier ist nur ein Mensch mit dem ich nachts auf den Balkon schlendere und auch da ist die Versuchung nach 5 zaghaften Sekunden schon wieder unterwegs um irgendeinen anderen armen Teufel ins Unglück zu stürzen. Ich wünschte ich könnte da mehr erzählen, von Augenblicken angefüllt mit heißem brodelndem Hass auf alles und jeden und ganz besonders auf die miese Sau, die mich gerade 0,625 Sekunden lang scheel angeguckt hat, nur weil ich die wieder einmal rote Ampel aus dem Asphalt gerissen habe. Aber nö. Ist irgendwie nichts Erzählenswertes da.

Tja, und bevor ich jetzt anfange vom Wetter zu erzählen, dass heute unglaublich stürmisch war, gehe ich wohl doch lieber nach Hause und schlafe heute mal 6,5 Stunden. Ein Luxus im Vergleich zu den letzten Tagen. Habt einen schönen Mittwoch und denkt euch an dieser Stelle einfach mal was Nettes aus, das ich euch gerade jedem individuell gewünscht habe. Mit diesen Worten bis Morgen,

Robert ist raus.

Dienstag, 30. März 2010

Tag 30 – Nichts neues, nicht viel Text

Okay, ich geb‘s zu: Es ist wieder spät geworden und deswegen will ich eigentlich lieber ins Bett, als jetzt hier noch einen epischen Monolog niederzuschreiben. Das hier werden wieder keine 6 Stunden Schlaf und auch wenn mein Körper auch mit 30 noch mit dem Calvinistischen Motto „6 Stunden schlafen und den Rest der Zeit arbeiten / aktiv sein“ klar kommt, heißt das nicht, dass ich ihn deswegen unnötig quälen will. Auch wenn er es verdient hat. Außer Koffein und Zucker bekommt er kaum noch ungesundes Zeug vorgesetzt und nun gilt es eine neue, bestimmt total ungesunde Vitalität zu unterdrücken, die vermutlich auch daran schuld ist, dass ich mich gerade noch so fit fühle.

Tag 2 des Entzuges lief wie schon die beiden anderen davor recht entspannt. Ich begleite Leute zum Rauchen mit auf den Balkon und ja, der Impuls das Aufgeben aufzugeben ist natürlich da (ich würde nie behaupten, dass es mir leicht fällt, auch wenn ich bisher scheinbar noch keine größeren Stimmungsschwankungen oder Aggressionsschübe hatte) aber darüber hinaus hält mich die Arbeit beschäftigt und lässt mich erst gar nicht an das alte Laster denken. Auf einem Ausdruck meiner neuen Krankenkasse, der in der Cafeteria hängt, steht dass der Wirkstoff Nikotin nach 48 Stunden komplett aus dem Körper geschwemmt wurde und ich jetzt wieder anfange normal zu riechen und zu schmecken – was ein tolles Erlebnis wird, wenn ich eigentlich in den letzten 9 Monaten mit Kippe in der Hand keinen Unterschied zu den 29,5 Jahren davor bemerkt habe. Egal. Da war bestimmt einer oder so.

Und damit war’s das auch schon wieder. Heute einmal ungewohnt kurz, weil keine Lust und weil auch gerade einfach nichts zu schreiben ist, außer vielleicht, dass ich einen ersten Urlaubsantrag abgegeben habe und gespannt auf die Antwort warte und dass ich entweder in 2 oder 4 Wochen hier eine Umfrage machen werde, weil ich Lust habe etwas produktives mit meiner Freizeit zu machen, mich aber auf nichts so richtig einigen kann.

Aber dazu dann mehr und ich wünsche euch einen schönen Dienstag, der seltsamer Weise schon wieder der vorletzte Tag meiner Arbeitswoche ist,

Robert ist raus.

Montag, 29. März 2010

Tag 29 – Thema verfehlt, Emrich! Setzen, 6!

Als ich meinen gestrigen Text fertig gemacht und in den Blog kopiert habe, hatte ich irgendwie das Gefühl, etwas vergessen zu haben, konnte mich aber beim besten Willen nicht daran entsinnen, was es gewesen sein könnte. Die Zeitumstellung spielte eine wichtige Rolle, denn die Stunde in der ich eigentlich den Beitrag schreiben wollte, war plötzlich innerhalb einer Sekunde vorbei und dann saß ich da zwischen der Aufbruchsstimmung und dem Wunsch euch hier etwas zu schreiben und habe versucht beides unter einen Hut zu bekommen. Erfolglos. Meine Nacht war kürzer als geplant (und entsprechend müde bin ich eigentlich auch gerade) und auf dem Heimweg fiel mir dann irgendwann ein, was ich vergessen hat: Der persönliche erlebte und gefühlte Part des Resümees, der eigentlich viel wichtiger als ein paar Zahlenspiele sein sollte, die nur als Gag gepostet wurden und sich dann plötzlich in meinem Kopf in den Vordergrund drängelten.

Nun ja, nachdem ich mir erst einmal in den Arsch gebissen habe (Verrenkungen auf der offenen Strasse sind was feines), habe ich angefangen die Sache von der guten Seite zu sehen, denn jetzt habe ich wenigstens auf Anhieb etwas über das ich schreiben kann , ohne groß nachdenken zu müssen, denn ausformuliert hatte ich Teile des Textes in meinem Kopf schon vor 48 Stunden. So kann mein Gehirn jetzt also im Halbschlaf entspannt Rückenschwimmen in meinem Schädel üben und träge seine Bahnen ziehen, während die Finger das bereits Überlegte tänzerisch in die Tasten hämmern.

Um die emotionale Ebene der letzten 4 Wochen betreten zu können, fange ich erst einmal damit an, einem oft gehörten Kompliment auszuweichen und es ins rechte Licht zu rücken: Diverse Leute haben mir ihren Respekt dafür ausgesprochen, dass ich so mutig war, mit 2 gepackten Taschen in ein Land zu ziehen in dem ich niemanden kenne und nicht weiß, was mich so wirklich erwartet. Nachdem ich über die Umstände des Umzugs nachgedacht habe, bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Es war nicht mutig. Ich bin nach Irland gezogen um dort ein sicheres Arbeitsverhältnis bei einer Firma zu beginnen, die sich in den ersten Monaten um wirklich alle wichtigen organisatorischen Fragen ihrer Mitarbeiter kümmert und das schon so lange macht, dass es für sie schlicht gesagt Routine ist. Damit waren also der Job, die Wohnung, die Krankenversicherung, das neue Bankkonto, die Anmeldung bei Strom- und Gasanbieter und die bürokratische Eingliederung in die irische Gesellschaft im Prinzip nur ein paar Spaziergänge, 4 wirklich kurze Formularbögen, die ausgefüllt werden musste und ein Duzend Unterschriften von ihrer Verwirklichung entfernt. So wurde mir das angekündigt. So hatte ich das erwartet. Und so kam es dann auch. Wirklich nicht mutig.

Folgende Dinge war es aber wirklich: Hart, prägend, fordernd und vermutlich die erste Entscheidung mein berufliches Leben betreffend, die ich nicht bereuen werde.

Hart war es wegen all dem was ich zurück gelassen habe, vor und nach dem Abschied aus Berlin. Es gab bisher 2 Augenblicke in denen ich mich gefragt habe, was zum Teufel ich mir dabei gedacht habe, einfach meine Sachen zu packen und hierher zu kommen. Tatsächlich war das Gefühl hinter der Frage aber nie stark genug, um die einzig vernünftige Antwort zu übertönen: Es war Zeit den Hintern zu bewegen und Fuß zu fassen. Aber die Fragen waren da und das kann und werde ich auch nicht abstreiten, auch wenn sie vermutlich normal sind und meine alte Überlegung, nach ein paar Jahren in Cork nach Kalifornien zu ziehen, habe ich aufgrund der erhöhten Entfernung erst einmal komplett verdrängt.

Warum es prägend ist, in ein fremdes Land zu ziehen muss man nicht erklären. Wer es wirklich nicht versteht, kann seine Wohnung eigentlich nie weiter als bis zum nächsten Bäcker verlassen haben und da mich niemanden kenne, auf den das zutreffen könnte, spare ich mir die Erklärung einfach einmal. Es ist etwas woran ich mich für den Rest meines Lebens erinnern werde, ob im guten oder im schlechten wird die Zeit zeigen.

Fordernd waren die Wochen und Monate davor wegen all der Dinge, die ich abgesehen von meinen Freunden zurück gelassen habe. Ich halte mich ehrlich gesagt für einen relativ materialistischen Menschen, der ein Statussymbol als solches erkennt und den Luxus den es verkörpert trotz aller Klischees zu schätzen weiß. Wein aus der Flasche schmeckt besser als aus dem Tetrapack, große Fernseher sind nun einmal toller, weil man auch aus Entfernung alles auf ihnen erkennt, Markenschuhe halten länger und sind (zumindest bei Herrenschuhen) bequemer und wer ein Filetsteak ablehnt ist entweder überzeugter Vegetarier oder seltsam. Entsprechend seltsam war es für mich zunächst so nach und nach fast all meinen weltlichen Besitz zu verschenken oder wegzuwerfen und das ganze Zeug, das früher eine 2 Zimmer Wohnung ausgefüllt hat, auf 11 große Umzugskartons, ein Fahrrad, einen Fernseher, einen Schreibtisch samt Stuhl und etwas Campingzeug zu reduzieren. Und dabei überlege ich noch ob ich außer den Kartons und dem Campingzeug den Rest nicht auch noch irgendwie abstoße weil er mir hier in Cork nichts bringt. Zudem muss ich mich hier an einen komplett neuen Lebensstil anpassen und da ich nichts davon halte Lebensweisen und typische Angewohnheiten des Herkunftslandes in die neue Heimat zu importieren (warum geht man dann?) heißt es für mich erst einmal Klappe halten, zugucken und lernen wie der sprichwörtliche Hase hier läuft. Nicht gerade meine große Stärke, aber letztlich ist es das wert.

Und letztlich war es aus beruflicher Sicht meine bisher beste Entscheidung, weil ich mich trotz all der Opfer und Entbehrungen der letzten Wochen immer noch jeden Tag auf die Arbeit freue, mir eine Karriere in dem Schuppen recht gut vorstellen kann und selbst mit den bohrenden Fragen im Hintergrund noch nicht einen Augenblick lang das Gefühl hatte mit dem Job hier eine schlechte Entscheidung gefällt zu haben. Es ist ohne Zweifel kein Job für jeden Menschen, aber es ist einer für mich und das ist mir sehr wichtig, weil ich, wenn ich schon Zeit meines Lebens arbeitend verbringen muss, immer wenigstens auch Spaß dabei haben wollte.

Das ist mein Resümee in einer etwas ausführlicheren Form. Wenn ich das Gefühl habe, dass etwas fehlt, beiße ich mir heute Nacht einfach in die andere Backe und ansonsten war‘s das erst einmal für heute. Habt einen schönen Wochenanfang und bis morgen,

Robert ist raus.

(Tag 1 des Entzuges – Hin und wieder fehlt es ein wenig, ist aber in Ordnung. Die Lunge wartet verwirrt auf den grauen Tod von oben, bekommt aber nur normale Luft zum spielen.)

Sonntag, 28. März 2010

Tag 28 – 28 Days later

Da haben wir es jetzt, das Ende des ersten Monats meines zweiten Lebens. Der Monat war, aufgrund des Februars davor ein wenig kürzer als es die jetzt folgenden Monate sein werden, aber für ein Resümee reicht es aber auch jetzt schon:

Der 28. Februar dieses Jahres, der Tag an dem ich müde im Hotelzimmer saß, Peter Fox hörte nachdem ich mir mein erstes überteuertes Sandwich gekauft hatte und meinen ersten Eintrag hier geschrieben habe scheint schon Ewigkeiten hinter mir in der Ferne zu liegen, obwohl dieser Gedanke so nicht richtig ist. Vor meinem inneren Auge erinnere ich mich an jedes Detail des Hotelzimmers und an das Gefühl der ungewissen Zukunft, der Sehnsucht nach der Heimat und den Freunden und über all dem liegend – der Müdigkeit, aber gefühlt bin ich schon seit ewigen Zeiten hier.

Stefan hatte mir den Rat gegeben, die ersten Zeilen zum zweiten Leben im Flugzeug zu schreiben und ich frage mich, ob er sie wohl gelesen hat, denn ich habe es nicht geschafft mit jedem von euch in Kontakt zu bleiben und manches Feedback fehlt mir noch. Das ist aber nicht weiter tragisch. Jeder von euch hat ein eigenes Leben und genug Dinge um die Ohren und so sehr ich mich auch über jeden freue, der mein geschriebenes Leben mit mir teilt, setze ich es doch mittler Weile bei niemandem mehr voraus.

Wenn wir uns aber mal einfach nur die Zahlen ansehen, wie viele von euch sich hier Tag für Tag mit meinen Texten befassen, ist das doch besser und mehr, als ich jemals vermutet hätte:

24 beschriebene Tage (den hier nicht mitgezählt),
880 Besucher,
64 Kommentare,
Ein Stapel Gästebuch-Einträge (okay, diverse doppelte hab ich gelöscht, damit es nicht wie Spam aussieht),
Unzählige Emails und Nachrichten bei MeinVZ und Facebook,
und eine Postkarte.

WOW!

Als ich das erste mal über das Schreiben eines Blogs in Cork nachgedacht habe, war ich mir eigentlich sicher, dass das Ding nach 7 Einträgen wieder fallen gelassen wird, weil es niemand liest oder mir zum verrecken nichts Gescheites einfällt. Tatsächlich hat sich das Letztgenannte bewahrheitet, aber ihr bleibt weiter bei der Stange und alleine dafür gibt es, um nicht zu emotional zu werden, einen extra Schulterklopfer, den ihr euch selber geben dürft.

Um die erste überstandene Ewigkeit noch ein bisschen nennenswerter zu machen, habe ich heute Nachmittag meine letzte Zigarette in der Schachtel geraucht und werde jetzt einfach mal gucken, wie lange ich dem Drang widerstehen kann, mir keine neue zu kaufen. Zu behaupten, dass ich nie wieder in meinem ganzen Leben rauchen werde, wage ich mich nicht. Dafür war die Erinnerung, auch wenn sie nicht unbedingt appetitlich war, nicht schlimm genug. Aber für’s erste bekommen meine Lungen mal ein bisschen Urlaub an der frischen Luft verschrieben und freuen sich hoffentlich, dass die frische Brise es auf den geteerten Wegen in mir nun viel leichter hat rein und wieder rauszukommen (das klingt hinterher gelesen bescheuert, aber ich lasse es trotzdem so stehen). Darüber hinaus ist heute nicht viel passiert. Ich habe preiswert gelebt, mit vielen Leuten telefoniert, bis der Akku des Handys leer war, an einige von euch gedacht, meine Briefe an die deutsche Bürokratie endlich in den Kasten geworfen, eingekauft und bis 16 Uhr ausgeschlafen. Selbiges (Schlafen) werde ich auch jetzt in Angriff nehmen, denn morgen beginnt meine neue Arbeitswoche und ein Mindestmaß an Schlaf hilft, wenn man 10 Stunden am PC arbeitet.

Habt derweil einen schönen Sonntag mit hoffentlich tollem Wetter und wir lesen uns morgen wieder,

Robert ist raus.

(Tag 0 des Entzuges – das Verlangen ist da aber ignorierbar)

Samstag, 27. März 2010

Tag 27 – Monat 1 neigt sich dem Ende zu

Tja, da sind sie nun; Das Ende der Woche und das Ende des Monats nähern sich uns Hand in Hand und kündigen ein erstes Resümee an. Heute ist noch nicht die Zeit dafür, denn der Monat (und zeitgleich mein Wochenende) sind erst Samstagabend zu Ende und bis dahin muss ich mir noch überlegen, was ich euch denn überhaupt erzählen kann und werde, aber irgendwas muss als Kommentar für die letzten 4 Wochen in jedem Fall niedergeschrieben werden. Ein Text von epischen Ausmaßen ist ziemlich gut möglich, aber genauso gut kann ich mir auch vorstellen, dass es ein eleganter Zweizeiler wird, denn beinahe tägliche Berichte und regelmäßige Kommunikation mit einigen von euch führen dazu, dass ihr, wenn ihr halbwegs regelmäßig hier reingeschaut habt, ganz gut im Bilde seid. Man wird also sehen, was da so kommen wird…

Neues gibt es ansonsten eigentlich nicht. Ich bin wie jedes Wochenende viel zu spät ins Bett gegangen, gegen 16 Uhr aufgestanden, nach einer Dusche und einem, nennen wir es mal „Spätstück“, ins Büro geschlendert und da sitze ich jetzt, lege die Beine hoch und entspanne mich mit Musik und Online Rollenspielen. Seltsam ist es schon irgendwie, in der Freizeit zur Arbeit zu gehen, aber alle die mit mir im Kino gearbeitet haben, kennen das ja eigentlich schon.

Neben der ganzen Entspannerei habe ich mir erste Gedanken für eine Kurzgeschichte gemacht, die ich beim firmeninternen Wettbewerb abgeben könnte. Nachdem ich über das Thema ja schon vor ein paar Wochen hier im Blog nachgedacht habe, könnte ein möglicher Preis ganz reizvoll und die Möglichkeit, sich in der Firma als kreatives Köpfchen einen Namen zu machen, vielleicht ganz sinnvoll sein. Einziges Problem bei dem Thema ist der Umstand, dass der Text am Ende in Englisch abgegeben werden muss und auch wenn‘s im Fachabi gut gereicht hat, sind kritische Leser ja immer noch ein ganz anderes Kaliber. Trotzdem bin ich relativ motiviert und vielleicht wird’s ja was…

Was gibt’s sonst noch neues? Nichts! Ätsch!

Ich habe in den letzten Tagen ein bisschen was über das aktuelle Berliner Wetter gehört und frage mich gerade, ob ich der einzige bin, der das Wetter vor Ort, so toll Sonne und die Möglichkeit mal ohne Jacke rauszugehen (ihr habt’s verdient) auch sind, irgendwie seltsam findet. Vor 3 Wochen lag noch Schnee in der Stadt und jetzt sind plötzlich Temperaturen als hätten wir Mitte Mai? Hab ich was verpasst? Naja, was soll’s. Letztlich gönne ich euch das erste Sonnenbad und damit hat sich das Thema auch schon wieder erledigt.

So. Mangels Themen gibt’s heute mal relativ früh die Verabschiedung. Weiter über das Wetter zu lesen, möchte ich niemandem zumuten und sowie mir wieder was Interessantes einfällt, wird es euch ja sowieso wieder mitgeteilt. Bis dahin wünsche ich euch aber einen tollen Samstag. Feiert schön wenn ihr feiert, arbeitet entspannt, wenn ihr arbeitet und entspannt ausgelassen, wenn ihr keine Lust auf die vorher genannten Dinge habt. Ich melde mich Morgen wieder und verbleibe mit dem Standard-Abschiedsspruch der letzten 27 Tage:

Robert ist raus.

Freitag, 26. März 2010

Tag 26 – Zweiundzwanzig, Dreiundzwanzig, Vierundzwanzig, Sechsundzwanzig?

Ja, ich weiß: Nach 30 Jahren sollte ich das Zählen bis 30 mittler Weile mal gelernt haben und eigentlich habe ich das auch. Es war nur gestern einfach keine Muse da, die mit mir knutschen wollte und ausserdem hatte ich ehrlich gesagt nach Feierabend viel zu viel Spass daran einen riesigen Haufen Zombies endgültig ins Jenseits zu befördern. “Left 4 Dead” ist nach wie vor ein Knaller und seit mir erklärt wurde, dass ich auch solche Spiele nach Feierabend spielen darf, nutze ich das hin und wieder auch gnadenlos aus. Spass muss sein.

Die Tage halten ansonsten gewohnt wenig neues bereit. Mittwoch war meine Arbeitswoche mal wieder zuende, was seltsamer Weise immer dafür sorgt, dass ich mich schon auf den nächsten Sonntag freue, wenn es wieder los geht. “Robert freut sich auf die Arbeit!” Wer hätte gedacht, dass es diesen Satz jemals ernst gemeint geben würde?

Ansonsten habe ich mir heute das Vorgestern von mir beworbene Album von Zero 7 geleistet und bin dafür sogar extra durch verschiedene Plattenläden gerannt, die in Cork zum Glück nicht allzuweit von einander entfernt liegen. CDs, DVDs und Videospiele – Cork beherbergt angeblich, laut ihrer etwas veralteten Webseite, Außenstellen von 8 der 10 größten Firmen weltweit und wenn man sich das Angebot der oben genannten 3 Medien ansieht, müssen sie alle irgendetwas damit zu tun haben. Oder man hat erkannt, dass Menschen, die hier aus aller Welt angereist arbeiten gerne alles dafür tun, um aufkommende Langeweile im Wohnzimmer so schnell wie möglich zu unterdrücken. Und bei dem miesen Fernsehempfang den man hier in vielen Ecken des Landes hat, sind solche Medien ein Muss.

Jedenfalls arbeite ich mich gerade im Zeitraffer durch die 4 Alben, die die Band im Laufe der letzten 9 Jahre ihres Bestehens produziert hat und habe dabei festgestellt wie schwer es kreative Köpfe in der heutigen Zeit im Zeitalter des Internets haben. Auf der einen Seite wird jede neuere Band, die sich nicht im grob geschätzten 4 Jahres Rhytmus neu erfindet von den Kritikern gnadenlos zerrissen, auf der anderen Seite gibt es scheinbar kaum eine Band, die in den letzten 10 Jahren gegründet wurde und die sich nicht mit dem Gejammer der Fans der ersten Generation auseinander setzen muss, dass die Lieder früher viel besser/stilvoller/undergroundiger oder innovativer waren und das heute alles nur noch Pop ist, um eine breitere Masse anzusprechen und “Buhuu” und “Wääh”und überhaupt und sowieso. Wie man es auch dreht, am Ende ist immer jemand am jammern, der schwört sich nie wieder ein Album oder eine DVD der Band oder Serie oder sonstwas zu kaufen. “Scrubs” geht es jetzt, um noch ein Serien–Beispiel zu nennen, gerade ähnlich. Nachdem diverse Darsteller nach 8 Staffeln keine Lust mehr hatten und die Fans aber immer noch mehr wollten, entschloss man sich zu einem radikalen Wechsel, stellte eine neue Gruppe Hauptdarsteller ein und versuchte im identischen Stil einen würdigen Nachfolger für die Serie zu produzieren. Scheinbar erfolglos. All die Fans, die schon in den Staffeln davor nach der Eier legenden Wollmilchsau “Zeug im alten Stil aber bitte neu und innovativ” schrien, drehen der Serie jetzt endgültig den Rücken zu und das in einer so breiten Masse, dass die Serie mit dem Ende der ersten Staffel im neuen Stil wieder abgesetzt wird, sehr zum Bedauern der Fans (ich weiß, jetzt wirds noch dämlicher), die plötzlich für die Rettung der Serie auf die Barrikaden gehen.

Was mich an Geschichten wie diesen stört ist, dass die Leute meiner Meinung nach, sei es nun bei Serien, Alben, Büchern, Filmen oder anderem sich wiederholenden Zeug, irgendwie immer den Fokus falsch setzen. Natürlich kann es auch daran liegen, dass ich zu blöd oder unsensibel bin und mir deswegen die wichtigen kleinen Nuancen entgehen, die wahren Fans sofort auffallen, aber wenn ich etwas höre, lese oder ansehe stellt sich mir nur eine Frage: Hat mir das aktuelle Werk für sich stehend gerade gefallen und bin ich entsprechend meiner Wünsche angemessen unterhalten worden, oder nicht? Wenn ich im Laufe der Folge einer Comedyserie laut lachend auf der Couch saß, war die für mich gut. Und wenn ich etwas emotionales hören möchte und davon berührt werde, war das auch gut. Aber ich verstehe die Leute nicht, die sich (als Beispiel) ein aktuelles Album mit Rapmusik kaufen, die ganze Zeit grinsend mit dem Kopf nicken und am Ende des Albums sagen, dass es bestenfalls passabel ist, weil es nämlich nicht “old school” ist und deswegen per Definition nicht gut sein kann. Und ich freu mich auch jetzt schon auf das nächste Buch von Joanne K. Rowling, der Autorin der “Harry Potter” Reihe, die mit den Büchern zum ersten Menschen weltweit wurde, der durch seine Arbeit als Autor Millardär (in US Dollar) wurde, wenn es dann von den Lesern zerrissen wird, weil es ja als eigenständiges Werk, frei vom Harry Potter – Universum, per Definition nicht gut sein kann.

Wer diese Zeilen liest und feststellt, dass er oder sie im Grunde seines/ihres Herzens auch zu denen gehört die gerne quengeln, kann dieses natürlich gerne auch weiterhin machen. Es steht jedem frei, sich an die Vergangenheit zu klammern und zu bedauern, dass Künstler XZY in seinen jungen Jahren nicht gleich 20 Alben/Filme/Bücher oder Staffeln produziert hat, die dann alle gleichzietig auf den Markt geworfen wurden. Ich kenne Menschen, die nach diesem Motto zu leben scheinen und das tut mir leid. Denn ich habe für mich festgestellt, dass ich, solange ich in Bewegung bleibe und mit offenen Augen und Ohren durch die Welt renne, immer wieder neues entdecke, das mich in den darauf folgenden Jahren glücklich macht. Das macht mich zwar nicht sonderlich beständig, aber das, und das ist wieder nur meine Meinung, ist das Leben auch nicht.

Und mit diesem gefährlichen Halbwissen entlasse ich euch jetzt ins kommende Wochenende. Meines ist, wenn ihr das hier relativ zeitnah lest, schon wieder zur Hälfte rum, aber das bedeutet nur, dass die die Arbeit näher rückt und ich bald wieder Spass mit meinen Kollegen und diversen meist unspassigen Kunden haben werde. Ausserdem bedeutet das, dass ich schon wieder eine Nacht enspannt ausgeschlafen habe und das ist ja wohl mit das tollste am Wochenende. ;-)

In diesem Sinne alles Gute und bis Morgen,

Robert ist raus.

Mittwoch, 24. März 2010

Tag 24 – Es regnet gute Musik

Der Tag fing, wenn ich mich recht entsinne, schön an. Blauer Himmel, ein bisschen Sonne – genau das, was Irland mir bisher als sein Wetter vorgestellt hat. Aber jetzt, nachts, ist Schluss damit. Die Schonzeit ist vorbei, der Neue im Land hatte mehr als genug Zeit sich eine wasserdichte Wohnung und wetterfeste Kleidung zu besorgen und nun zeigt mir Irland mal, was es wettertechnisch so zu bieten hat. Und das ist nicht wirklich nett.

Der Regen über den britischen Inseln trifft auf ein Volk, dass ihn mittler Weile so sehr gewohnt ist, dass es ihn kaum noch wahrnimmt. Das muss ihn irgendwann einmal ziemlich verärgert haben, denn er ist ja nun einmal eine Naturgewalt. Und die Naturgewalten wollen immer auch ihren verdientes Stückchen Respekt abbekommen. Immerhin ist es eine Menge Arbeit, mehrere Tausend Tonnen Wasser über einem Gebiet gleichmäßig zu verteilen. Wer das nicht glaubt, darf es gerne einmal mit einer Gießkanne ausprobieren. Jedenfalls war der Regen also sprichwörtlich angepisst und musste sich infolgedessen eine komplett neue Strategie überlegen, um die Kollegen hier drüben in den Wahnsinn zu treiben. Hier ist das was scheinbar dabei rausgekommen ist:

Dreh- und Angelpunkt der Strategie des irischen Regens ist eine selten geniale Kooperation mit der Schwerkraft, die sich scheinbar in Regenzeiten einfach mal ein Stück zurücklehnt und das fallende Wasser sein Ding machen lässt, ohne es mit 9,81 Metern / Sekunde x Sekunde Fallbeschleunigung (das ist die echte Beschleunigung, mit der alle Objekte auf diesem Planeten nach unten fallen – merken und am besten möglichst zusammenhangslos irgendwann zum besten geben) nach unten zu zwingen. Da es ja eh alles nass machen will, was sich unter ihm befindet, kann man es das auch ganz gut alleine machen lassen. Die hat folgenden Effekt:

Der Regen hier in Irland scheint gemütlicher, langsamer und damit auch lautloser so fallen, als zum Beispiel in Berlin. Deswegen aber nicht weniger nass. Man kann sich das in etwa so vorstellen, wie leichten Nieselregen – mit riesigen Tropfen. Er fällt leise und wenn man unter einem Vordach in den Himmel guckt, sieht es aus als Läge ein Hauch von Nebel über der Stadt, aber sowie man seinen kleinen Unterschlupf verlässt bekommt man eine volle Ladung Wasser wagerecht ins Gesicht geklatscht. Denn der Wind spielt natürlich mit und lässt den fluffig leichten Regen mal eben im 50 Grad Winkel quer in jede noch so tief gezogene Kapuze und jeden noch so eng verschlossenen Ausschnitt sickern. Ein großer Spaß für jung und alt.

Nun, die Tatsache, dass ich hier gut gelaunt Abhandlungen über das irische Wetter schreibe, dürften den Stand aktueller Neuigkeiten recht einfach klar machen: Es gibt keine. Ich bin noch hier, der Job macht noch Spaß, mir geht’s nach wie vor gut und das Wetter – das hatten wir schon.

Ich habe nach diversen Stunden Internetradio (http://www.181.fm/playing.php?station=181-chilled) angefangen, eine Liste mit Songs zu erstellen, die mir besonders gut gefallen und dabei festgestellt, dass ein bestimmter Interpret mit diversen guten Songs sehr weit vorne liegt, womit mein nächstes käuflich erworbenes Album feststeht: „Simple Things“ von Zero 7, einer der Bands, die unter anderen auch schon dem Soundtrack von Zack Braffs Film „Garden State“ einen Grammy einbrachte. Ein großartiges Album für Sonntage, die auf dem Dach bei Sonnenschein oder im Bett liegend bei Regen verbracht werden.

Und das war’s dann für heute auch schon wieder. Ich geh jetzt nach Hause und in’s Bett, denn es ist schon spät und der Regen hat eine kleine Pause gemacht, um mich vor die Tür zu locken. Ein Trick auf den ich auch prompt reinfallen werde. Macht aber nichts – zuhause ist es warm und trocken und Regen macht ja angeblich schön. Habt noch einen entspannten Mittwoch, wie auch immer ihr ihn verbringen werdet, meldet euch, wenn ihr Lust habt – ich freue mich über jeden von euch, selbst wenn man am Ende nur Smalltalk fabriziert, oder die Email kaum Inhalt enthält. Notfalls macht’s wie ich und redet über das Wetter. Das hat heute ja auch so einige bis zu diesem Teil des Textes geführt. ;-)

In diesem Sinne alles Gute und bis morgen,

Rob ist raus.

P.S.: Wer meinem musikalischen Hinweis nachgehen möchte, kann dieses Youtube sei dank kostenlos unter den folgenden Links tun:

http://www.youtube.com/watch?v=INn1C6ImJKg
http://www.youtube.com/watch?v=h0WeFvRcR8Y
http://www.youtube.com/watch?v=sm0z9XwBIxQ
http://www.youtube.com/watch?v=By8rlA-i7qk
http://www.youtube.com/watch?v=Tnnpk-B26SA
http://www.youtube.com/watch?v=L0oJ9Uwo83U

Dienstag, 23. März 2010

Tag 23 – 750 Besucher und eine Mütze Schlaf später

Hier sitze ich also mal wieder nach Feierabend. Dieses mal weniger hungrig, deutlich wacher und damit auch eine ganze Ecke besser gelaunt. Der Tag war zwar produktiver Weise recht anstrengend, aber erstaunlicher Weise vergehen die 10 Stunden, die man täglich arbeitet dabei überraschend flink. Viel macht dabei natürlich der Fakt aus, dass man frei entscheiden darf, ob man nebenbei mit den Kollegen quatscht, Musik hört oder (in vernünftigem Maß) mit Freunden chattet. Letzteres ist natürlich keine bevorzugte Alternative, aber solange man dabei produktiv bleibt und sich nicht nur im Tratschen mit den Freunden ergeht, wird da mal ein halbes Auge zugedrückt und generell geht ja immer der Dialog mit dem Kunden vor, was übrigens hin und wieder auch der Grund ist, warum ich erst mit Verzögerung antworte. Sorry deswegen.

Was gibt es sonst neues? Bei mir nicht so viel. Und bei euch? Wir haben hier mittler Weile die 750 Besucher-Grenze geknackt und nähern uns mit strammen Schritten der 1000, die vermutlich, wenn der Schnitt sich hält ungefähr an Tag 33 erreicht sein dürfte. Mir ist klar, dass nicht jeder jeden Tag hier mitlesen kann oder mag. Der anfängliche Zauber eines Lebenszeichens von mir ist in dieser unserer schnelllebigen Zeit schon wieder verflogen, dem Web 2.0 sei Dank und es würde wohl größere Wellen schlagen, wenn hier plötzlich 4 Tage lang nichts mehr von mir stehen würde. Da aber einige gerne täglich vorbei kommen und sich mein Gelaber gönnen, bleibe ich einfach am Ball und erzähle, was mir in den Sinn kommt, was manchen (oder zumindest mich) gerade an die Zeit in der Kindheit erinnert, in der man zum ersten mal einen Kasettenrekorder mit Mikrophon und eine Leerkasette oder, aktueller Weise, einen neuen Zeichenblock in der Hand hält: Plötzlich ist man total scharf darauf sich der Welt mitzuteilen und etwas zu hinterlassen und am Ende hat man einen Haufen Gebrabbel/Gekritzel und steht vor der Frage, was man sich nur dieses mal wieder dabei gedacht hat und ob die Stimme in dem Kasten wirklich die eigene ist. Aber man lernt dabei. In meinem Fall zum einen zeichnen und zum anderen, dass ich keine Gesangsstimme habe, was ja so als Information auch nicht übel ist. Wenigstens konnte ich mir den Gang zu Bohlen und D! sparen ;-).

Ansonsten habe ich gestern die vorerst letzten Folgen von „How I met your Mother“ gesehen, einer meiner favorisierten Serien und festgestellt, was an Serien im Vergleich zu den meisten Spielfilmen so viel besser ist: Es gibt mehr Happy Ends und gleichzeitig mehr Handlung, die auch mal komplexer aufgebaut sein kann, was vielleicht auch der Grund ist, warum 180 Minuten Film zeitweise wirklich Sitzfleisch erfordern, während 3 Stunden Serien an einem verregneten Sonntag weg gehen wie warme Semmeln (oder ich nach Cork): Eine normaler Weise humorvolle Serie kann nach den ersten 4 Minuten im tiefsten Drama stecken, aber spätestens 15 Minuten später nähert man sich mit der Zielsicherheit einer Sidewinder Rakete wieder dem Happy End. Und so bekommt man alle 21 Minuten (so lange gehen humorvolle Serien im Schnitt, während Serien mit dramatischerem Inhalt meistens die doppelte Zeitspanne pro Folge erhalten) ein kleines bisschen heile Welt aufs Brot geschmiert und kann sich gut fühlend dem echten Leben widmen oder einfach noch eine Folge gucken mit dem Wissen, dass man sich 21 Minuten später wieder toll fühlen wird. Große Klasse. Zeitgleich können Serien, die sich eine gewisse Kontinuität zueigen gemacht haben, wie es sie mittler Weile in fast jeder Serie gibt, den Luxus gönnen, einen Handlungsstrang in allen Details über 20 Folgen (immerhin fast 7 Stunden) zu spannen, ohne Gefahr zu laufen, dabei extrem langweilig zu werden. Peter Jackson als Gegenbeispiel hat mit dem Herrn der Ringe einen wirklich wirklich tollen Film abgeliefert, aber 9 Stunden heulende Hobbits haben fast jedem noch so eingefleischten Fan irgendwann mal den einen oder anderen zynischen Kommentar entlockt. Von regulären Cineasten, die keine „wahren“ Fans sind, ganz zu schweigen. Und ja, 9 Stunden Herr der Ringe sind mehr als 7 Stunden Serie, aber alleine das Gejammer des letzten Teils hat schon lässig gereicht. Lasst die Steine fliegen, wenn ich euch jetzt persönlich beleidigt habe.

Und noch mal vielleicht führt das dazu, dass man es den Serien zum Beispiel im Bereich von Beziehungen einfach eher abnimmt, wenn der Protagonist nach 20 gescheiterten Anläufen endlich mal Glück hat. In Filmen wäre so etwas handlungstechnisch ein Todesurteil, weswegen nach regulär einem Fehlgriff der oder die Richtige gefunden wurde, aber in Serien kann sie die Hauptfigur 20 mal emotional ins Fettnäpfchen reiten und gerade deswegen das verdiente Happy End schaffen, ohne dass der Zuschauer sich verarscht und von der Traumfabrik betrogen fühlend „Ja ne, is‘ klaaa“ denkt.

Ich habe keine Ahnung, wie ich auf diese Überlegung gekommen bin. Irgendwann abends lag sie einfach so vor mir und ich fand sie einfach schlüssig. Wahre Filmfans werden meine Argumentation vermutlich in der Luft zerreißen und wenn sie mir ihre Meinung schicken, bin ich gerne bereit mich umstimmen zu lassen, aber gerade denke ich das so und damit hat sich das – Basta ;-).

Und damit, nach diesem kleinen Exkurs in die tiefen von Roberts Gedankenwelt entlässt er euch heute, in der dritten Person von sich schreibend, in einen hoffentlich schönen und entspannten Dienstag. Für mich wird es schon wieder der vorletzte Arbeitstag der Woche sein und auch wenn ich noch nicht weiß, was ich diese Woche mit meiner freien Zeit anfange, freu ich mich doch schon wieder auf’s entspannte ausschlafen und machen worauf auch immer ich gerade Lust habe. Aber erstmal ist morgen (oder heute, wenn die meisten von euch das hier lesen) Dienstag und ich wünsche euch einen schönen Tag,

Robert ist raus.

Montag, 22. März 2010

Tag 22 - Kurz gesagt...

Das hier wird wohl ein recht kurzer Text.

Es gibt, abgesehen von einer halben Überstunde, aufgrund einer angeregten Diskussion, heute nichts neues und ich hab gerade auch keine Lust, über irgendetwas anderes zu schreiben.

Ich bin nach der recht kurzen Nacht entsprechend müde, habe Hunger und werde mich deswegen heute nach meinem Feierabend mal nicht länger im Büro aufhalten als nötig, sondern einfach nur meine Sachen packen und mich zuhause auf die Couch werfen und mit seichter Unterhaltung berieseln lassen und Kekse essen, auf die ich mich jetzt schon freue. Vielleicht hole ich auch das Zeichenbuch raus und lasse den Belistift fahrig über das Papier tanzen. Keine Ahnung.

In jedem Fall wünsche ich euch einen schönen Montag und viel Spass, was auch immer ihr machen werdet,

Robert ist raus.

Berlin fehlt mir gerade.

Sonntag, 21. März 2010

Tag 21 - Ein bisschen Verkehr in Irland gefällig?

Da bin ich mal wieder. Nachdem ich gestern schwer faul und unmotiviert beschlossen hatte, einfach mal nichts zu schreiben (es gab auch nichts tolles), bin ich heute wieder da, ganz in alter Form und Farbe. Da es aber auch heute nicht so viel spannendes zu erzählen gibt (Sorry, aber auch mein Leben ist kein Actionfilm), spielen wir heute mal "Funny Facts about Ireland", das Spiel bei dem ich euch erzähle wie die Dinge in Irland, im Vergleich zu good 'ol Germany, laufen. Dabei geht es diese mal um das Thema Verkehr - Strassenverkehr um genau zu sein.

Was so ungemein praktisch an dem Thema ist, ist die Tatsache, dass man es eigentlich in einem Satz zusammenfassen kann: Jeder macht was er will und alle sind glücklich. Punkt. Ende. Genug für heute in den Blog geschrieben.

Da das das Thema aber doch recht rabiat beschneiden würde, hole ich vielleicht doch ein wenig weiter aus und unterteile das Thema in 3 Bereiche: Fussgänger, Autofahrer und alles was sonst noch übrig bleibt.

Fussgänger

Berlin hat, zumindest seit ein paar Jahren, 3 Arten von Fussgängern, wenn man den gängigen Klischees glauben möchte: Grün-Läufer, berechnende Rotläufer und notorische Rotläufer. Während Grün-Läufer selbsterklärend sind, liegt der Unterschied zwischen den beiden anderen Gruppen darin, dass die einen wissen, an welcher Strasse man besser stehen bleibt und die anderen nicht. Zynische Menschen sprechen hier auch von einer Unterscheidung zwischen Berlinern und Neu-Berlinern, aber über die Brücke will ich eigentlich nicht gehen. Da wartet zuviel Widerspruch auf der anderen Seite. :-)

Cork jedenfalls hat es da deutlich einfacher, denn die Stadt kennt eigentlich nur 2 Sorten von Fussgängern: Die die 2 Stunden in der Stadt sind - und alle anderen. Die die neu sind erkennt man dabei anhand von 3 verschiedenen Merkmalen:

1) Sie suchen verzweifelt Strassenschilder, die so klein und versteckt sind, dass es schneller und einfacher erscheint, die englische Sprache von Grundauf neu zu erlernen und einen der Einwohner zu fragen (die einem auch alle gerne helfen).

2) Sie suchen an den Ruftastern (den Dingern an jeder Ampel auf die man drückt, damit das Ding mal grün wird) verzweifelt nach dem Druckknopf, da dieser hier in Cork nicht hervorsteht, sondern unter einer Folie komplett plan mit der umgebenen Fläche des Kastens liegt und nur durch eine seltsame Grafik erklärt wird. Jeder Tourist fummelt an seiner ersten Ample hilflos herum, als würde es sich dabei wieder um seine erste Freundin handeln und jeder freut sich insgeheim, wenn er danach einen anderen Touristen hilflos rumfummeln sieht (am Ruftaster, ihr Ferkel). Lernen aus Erfahrung soll ja auch hin und wieder mal Spass machen.

3) Sie bleiben, nachdem sie die Taste gefunden und gedrückt haben, tatsächlich stehen und warten. Ich hab in meinen 3 Wochen hier schon eine Menge gesehen. Sogar grüne Ampeln, wenn ich mal großes Glück hatte. Aber nie wurde in meinem Beisein eine Ampel infolge eines Drückens auf den Taster grün und ich vermute mittler Weile mehr, dass die Taster nur deswegen an den Ampeln hängen, damit die Touristen was zum spielen haben, während sie auf die Erlaubnis zum Überqueren der Strasse warten. Ich habs tatsächlich 2 Ampeln lang ausgehalten und stur gewartet, bevor ich bei der nächsten, noch bevor ich auch nur eine erstes mal einen Fuss in mein Hotelzimmer gesetzt hatte, einfach beschlossen habe, dass ich auf diese Art und Weise nicht alt werden möchte.

Und so geht es allen Fußgängern in Cork. Selbst Familien mit Kinderwagen warten nur hin und wieder und spurten ansonsten einfach durch. Die Autofahrer sind das gewohnt und reagieren entsprechend geschult, sodass ich noch nie erlebt habe, dass es irgendwann mal für irgend jemanden brenzlig wurde *auf Holz klopf*.

Autofahrer

Autofahrer haben es in Cork schwer. Nicht nur dass sich einem alle 25 Meter ein Fussgänger vor die Haube wirft, nein. Bei den engen Strassen, die fast alle nur in eine Richtung laufen und dem Berufsverkehr, der zähflüssiger als trockener Beton ist, halte ich es hin und wieder für gut möglich, dass sich einem der selbe Fussgänger an verschiedenen Punkten der Strecke mehrmals vors Auto wirft, weil er nämlich im normalen Schritttempo nur unbedeutend langsamer als der Autofahrer ist. Gut möglich wäre das vermutlich auch, wenn Papa mal eben morgens die Zeitung holen geht und sich denkt "Och, heute treibe ich joggender Weise mal den Nachbarn in den Wahnsinn, in dem ich auf dem Hin- und auf Rückweg die Strasse vor seinem Auto überquere..." Ihr versteht was ich meine.

Um nun nicht wahnsinnig zu werden revangieren sich Autofahrer, indem sie Zebrastreifen so oft es geht ignorieren oder gerade so weit abbremsen, dass es die arme Sau (meistens ein Tourist) "gerade noch" über die Strasse schafft. Und wenn sie das nicht machen oder halt im Stau rumstehen, haben sie Spass mit Radfahrern.

Radfahrer

Radfahrer in Cork sind meiner sachkundigen Meinung nach bescheuert. Aus einem einzigen Grund: Weil sie mit einem Fahrrad fahren. Ich bin und war innerhalb der Berliner Stadtgrenzen immer gerne auf dem Rad unterwegs und habe dieses Fortbewegungsmittel immer in Ehren gehalten, aber alles hat auch mal seine Grenzen. In Cork mit dem Fahrrad fahren ist für mich genauso bescheuert wie im Sommer einen Schlitten auf die Sonnenallee zu stellen und "HUIII!!!" schreiend auf den Fahrtwind zu warten. Denn selbst wenn wir mal davon absehen, dass das Stadtzentrum von Cork scheinbar von (kleineren) Bergen umgeben ist, die mit ernsthaft geschätzten 35 Grad Steigung auch im ersten Gang keinen Spass mehr machen, fehlt Cork im großen und ganzen eines: Radwege. Tatsächlich dürfen sich Radfahrer die Spur, ähnlich wie in London, mit Bussen und Autos teilen und kein deprimierter Autofahrer, der von seinem Nachbarn mit der Zaitung in der Hand am frühen morgen schon 2 mal verarscht wurde und nicht mal einen Touristen erschrecken konnte, macht Platz für das unterste Glied in der Strassenverkehrs-Nahrungskette Irlands.

Wer trotzdem Rad fährt nutzt alle möglichen Schleichwege oder fährt bevorzugt Nachts, wenn nichts los ist. Dann aber am besten (kein Witz) auch ohne Licht, oder zumindest nur wenig, um keinen zufällig vorbei kommenden Autofahrer zu provozieren.

Und in diesem Chaos lebe ich. Ich habe mir schon lange abgewöhnt auf die Ampel zu warten, auch wenn ich an jeder den Ruftaster einfach nur aus Spass drücke. Wenn man 30 Jahre Erziehung abgeschüttelt hat und erst nach Rechts und DANN erst nach Links guckt geht das ganz gut. Ausser man steht an einer Einbahnstrasse, die in die andere Richtung geht. An der guckt man natürlich in die entsprechende Richtung. Ach was solls: Da fast jede Strasse eine Einbahnstrasse ist und ich mir nie merken kann, in welche Richtung die jeweilige an der ich stehe nun verläuft gucke ich einfach in alle Richtungen bevor ich losgehe. Manchmal auch kurz ein Stoßgebet abgebend nach oben. Bisher hat's geklappt...

Mit diesen Worten mache ich mich jetzt auf nach Hause und ins Bett. Mir werden noch knapp 5 Stunden Schlaf bleiben, was nach dem Wochenende aber auch okay ist und trotzdem will ich die nicht verpassen :-)

Habt noch einen entspannten Sonntag und wir lesen uns morgen,

Robert ist raus.

Freitag, 19. März 2010

Tag 19 – Eine (gefühlte) Millionen Zeichen später …

Puh. Was für ein Tag.

Ich glaube ich habe mein Versprechen gehalten und so ziemlich jedem geschrieben, der sich im Laufe der letzten Wochen bei mir gemeldet hat. Nicht jedem in epischer Länge, aber bei 10 oder mehr Menschen (ich hab irgendwann aufgehört zu zählen) war das leider nicht möglich. Sorry dafür. Sorry auch an alle, die keine Nachricht von mir bekommen habe. Einige habe ich bestimmt übersehen und andere haben von mir in den letzten Tagen genug persönliche Lebenszeichen erhalten, dass ich mir dachte, dass es keinen Sinn macht, ihnen das bereits gechattete noch einmal zu schicken. Irgendwo muss man ja auch mal n Punkt machen.

Darüber hinaus habe ich mir eine neue Regel gesetzt: Jeder bekommt seine Antwort in der gleichen Form, in der er (oder sie) mich angeschrieben hat. Nachrichten über das Internet werden mit Nachrichten über das Internet beantwortet und wer mir Postkarten oder Briefe schickt, bekommt ne Postkarte oder einen Brief zurück. Zu diesem Zweck werde ich morgen mal endgültig ein Postamt suchen (egal wie lange es dauern mag), denn Postämter und Briefkästen sind hier in Cork irgendwie absolute Mangelware. Seltsam, wenn man bedenkt, dass Irland, was seine Internetanbieter angeht, international gesehen eher Mittelklasse ist (deutsche Anbieter sind top, glaubt es oder glaubt es nicht). Aber das wird schon. Und wer sich die Mühe macht einen Stift in die Hand zu nehmen, hat auch nicht weniger verdient.

Sinn dieser Regel ist folgender: Nachdem ich hier wöchentlich 40 Stunden lang beruflich chatte und dann nach Feierabend Blogtexte schreibe und Emails und sonstige Nachrichten schreibe, bin ich mittler Weile soweit, dass ich zum ersten mal seit Jahren wieder dazu in der Lage bin, meine Texte zu tippen, ohne auch nur auf die Tastatur zu gucken, was allerdings dazu führt, dass es meine motorischen Schreibfähigkeiten leicht verkümmern. Zumindest kommt es mir so vor. Um dem entgegenzuwirken überwinde ich an dieser Stelle sogar meine Scheu vor dem Briefe schreiben, denn eigentlich liebe ich Emails; Sie sind jederzeit korrigierbar, benötigen keinen Gang zum Postamt, kommen fast sofort beim Empfänger an und kosten praktisch nichts. Wer also was Handschriftliches von mir haben will, was in der Tat, selbst wenn es weniger Inhalt hat, deutlich persönlicher ist, weiss jetzt was zu tun ist. Ran an die Stifte. ;-)

In’s Kino habe ich es heute dann leider nicht geschafft. Ausschlafen, das Schreiben der vielen Texte und das Erstellen einer Playliste für Crilles Hochzeitsfeier haben dann doch irgendwie mehr Zeit beansprucht, als gedacht und so habe ich das Kino spontan auf morgen verschoben, zusammen mit dem Gang ins Pub, das ich morgen auch noch besuchen möchte und den offiziellen Briefen an diverse Ämter, die schon lange überfällig sind. Wird morgen (Freitag) also wieder wild. Aber ich beschwere mich nicht. Es gibt schlimmeres, als Alice gucken zu müssen und im Abschluss daran ein Bier zu trinken.

Ansonsten war der Tag recht normal. Einkaufen gehen stand auf dem Programm und war nachdem gewisse Grundvorräte eingekauft sind, billiger als gedacht. Erstaunlich mit was für Geldbeträgen ich den letzten Wochen die irische Wirtschaft unterstützt habe, nur weil ich Bettzeug, Handtücher und Putzmittel brauchte. Aber auch das hat sich gelohnt. Die Wohnung riecht mittler Weile okay, vom Schlafzimmer abgesehen, das seltsamer Weise immer dann anfängt zu muffeln, wenn ich das Fenster ÖFFNE. Ich vermute, dass es etwas mit den Jalousien zu tun hat und dem (bereits abgewischten) Staub, der deutlich mehr Zeit und Energie in das Schaffen einer für ihn angenehmen Atmosphäre gesteckt hat, als ich bisher. Sollte ich im nächsten Jahr, wenn der Mietvertrag wieder ausläuft eine Wohnung in einem der oberen Stockwerke bekommen, wird er den Kontest „Wer verbreitet länger seinen Duft in der Wohnung vermutlich auch haushoch gewinnen. Aber das sehen wir ja dann. Bis dahin fällt ja bekanntlich noch eine Menge Wasser den Berg und auch meine Jalousien runter und der Endstand steht erst am Ende des Spiels fest. Wie ihr seht, nehme ich das ganze recht sportlich. Genauso wie meinen kaputten Geschirrspüler oder den Toaster, den ich mühsam geputzt habe, um dann am Ende eine Zigarette aus ihm herauszupulen und daraufhin zu beschließen, dass ich das gute Stück niemals benutzen werde. Komplett möbliert oder nicht – da gebe ich dann doch lieber 20 Euro für einen neuen aus und freu mich über nikotinfreien Toast, auch wenn schon Vermutungen geäußert wurden, dass der Toast aus dem Kasten vermutlich ein recht interessantes Aroma haben dürfte. Aber darüber hinaus entwickelt sich die Wohnung toll und ist, von Toaster und Jalousien in einem Zimmer abgesehen, sehr angenehm. Bei der ersten Wohnung in einem fremden Land kann man seeehr viel Schlimmeres erwischen. Ich hab mit meinen Kollegen geredet.

Und damit beende ich den heutigen Text auch schon wieder. Eigentlich bin ich gerade ganz gut im Fluss und könnte noch einiges mehr schreiben, das mir in den letzten 24 Stunden eingefallen ist, aber ganz ehrlich gesagt hab ich für heute vom Tippen die Nase voll und wünsche euch deswegen für’s erste noch einen schönen Freitag und denen, die nicht arbeiten müssen, einen tollen Auftakt ins hoffentlich erholsame Wochenende. Und allen anderen möglichst unstressige Zeiten.

In diesem Sinne alles Gute,

Robert ist raus.

Donnerstag, 18. März 2010

Tag 18 - Kurz gesagt

Nun war er also da: Paddys Day. Laute Musik drang am frühen Morgen (gegen 11:00 Uhr) aus den Strassen der Innenstadt durch mein Badezimmer, unverhältnismäßig viele Menschen (bestimmt 40 Stück oder so) kamen mir auf meinem Weg aus der Innenstadt heraus entgegen und im Prinzip war's das mit dem Feiertag auch schon wieder für mich. Im Umfeld meines Büros waren 50% der Geschäfte dicht und die Menschen, die um das Büro herum wunterwegs waren, hatten irgendwie keine Feiertagsgesichter, da sie zum arbeiten verdonnert worden waren. Das Leben ist hart.

Somit kann ich also keine tollen Geschichten von großen Paraden oder Schnapsleichen erzählen, die im Strassengraben korpulierend die irischen Bevölkerungszahlen in die Höhe getrieben haben. Alles in allem ein relativ normaler Tag - fast wie der letzte Samstag. Mit nur einer Ausnahme: Nach 2 Wochen Sonnenschein, war das Wetter ausgerechnet heute mies und grau, was (auch wenn es mir hier im Büro eh egal sein konnte) ein bißchen schade war. Grüne Menschen mit blauem Himmel sieht einfach immer besser aus.

Höhepunkt des heutigen sonst so normalen Tages war die Entdeckung der Seite http://www.181.fm/playing.php?station=181-buzz, die werbefreies Internetradio abspielt, ohne dass man zusätzliche Software installieren muss. Toll. Auch toll ist, dass ich die Seite nun schon seit 6 Stunden offen habe und sich immer noch kein Lied wiederholt hat. Wer also mal einen ganzen Tag lang irgendwas aus einer speziellen Musikrichtung hören möchte, ohne sich die Mühe machen zu wollen, die ganze CD Sammlung durchzugraben, kann es ja gerne mal ausprobieren. Und nein, ich bekomme keine Tantiemen für diese Werbung :-)

Da ansonsten wie gesagt herzlich wenig los war, endet auch dieser Eintrag heute mal unverhältnismäßig früh. Ich hab keine Lust euch von meiner unerledigten Wäsche oder meinem kaputten Geschirrspüler zu erzählen - die Zeit sowohl von euch, als auch von mir besser verwendet werden.

Morgen (Donnerstag) Nachmittag werde ich, nach dem Ausschlafen und Einkaufen wieder ins Büro schlendern, ein wenig bürokratisches Zeug erledigen und dann anfangen allen Leuten zu schreiben, die mir in den letzten Wochen (bis einschließlich Donnerstag/heute Nachmittag) schreiben endlich mal Antworten zu schicken. Ich hab immer noch keinen Händler mit Postkarten jenseits des Flughafens gefunden und deswegen müssen die Emails bis dahin reichen. Danach werde ich Abends mal ins Kino schlendern und mir Alice in 3D geben, schon um zu testen, wie Sitzkomfort und Popcorn in Irland so sind. Die Ansprüche sind in den letzten 3,5 Jahren enorm gestiegen ...

So. Nun ist endgültig Schluss. Habt noch einen tollen Donnerstag, bald kommt das Wochenende auch zu euch und ich drücke jetzt schon die Daumen, dass euch gerade die Sonne ins Fenster scheint. Fühlt euch alle gedrückt,

Robert ist raus

Mittwoch, 17. März 2010

Tag 17 - Danke gut.

Vor 2 Wochen (unglaublich wie die Zeit plötzlich vergeht) hatte ich über die Hintergründe des St. Patrick Days gesprochen und erklärt, dass der Tag einer der wichtigsten Feiertage der Iren wäre. Heute, nach diversen Gesprächen mit irischen Einwohnern, bin ich leider gezwungen festzustellen, dass ich mich geirrt habe.

Es ist zwar so, dass man sich hier schon seit Tagen auf das Fest freut und dass Grün die vorherrschende Farbe in den Fenstern und auch bei der gewählten Kleidung ist, was den ganzen Feiertag eher wie eine obskure, falsch eingefärbte Version von Weihnachten wirken lässt, aber trotz allem ist St. Patricks Day in Irland kein Feiertag sondern vielmehr eine nationale Raum-Zeit-Verschiebung. Der normale Ire, der heute frei hat erlebt den Tag in etwa so: Morgens wird aufgestanden, gefrühstückt, sich grün eingekleidet und geschminkt/maskiert/mit grünem (natürlich) Lametta beworfen und dann geht's raus auf die Strasse zur großen Feier mit Parade und, was bei Raum-Zeit-Verschiebungen am wichtigsten ist, Alkohol. zum Zeitpunkt der ersten Feierlichkeiten auf den Strassen ist es ungefähr Mittag und das ist auch der Punkt ab dem die Erinnerung der meisten Iren bis zum nächsten Morgen aussetzt.

Das muss man sich mal vorstellen. Fast ein ganzes Land verliert alljährlich 12 Stunden seines Lebens und es würde mich nicht wundern, wenn die meisten irischen Kinder kurz vor Weihnachten zur Welt kommen würden. Vermutlich teilen sich einige von ihnen sogar den Ort der Zeugung, aber das werden sie, wenn es wahr ist, hoffentlich nie erfahren ...

Ich für meinen Teil werde morgen hier im Büro sitzen und von all dem herzlich wenig mitbekommen. Ich könnte zwar nach Feierabend noch in die Stadt rennen und durch die trümmer der Stadt schlendern, aber eigentlich bezweifel ich, dass ich dann noch die Zeit haben werde, den Pegel der Massen zu erreichen. Die Pubs hier haben nach wie vor festen Ausschankschluss und in der Woche ist das meistens irgendwann gegen 00:30 Uhr. Deswegen werd ich den Tag dieses Jahr wohl noch auslassen. Es ist ja nicht so als könnte ich nächstes Jahr nicht auch noch hin.

Um jetzt plötzlich mal ganz brutal das Thema zu wechseln, beantworte ich hier einfach mal eine Frage, die mir in letzter Zeit der öfteren gestellt wurde: "Wie geht es dir?"

Während ich die Frage normaler Weise mit einem kurzen "Gut" beantworte, habe ich mir gestern Abend mal die Mühe gemacht und ein kurzes Resume über mich und mein aktuelles Leben gezogen. Die Antwort war besser als ich selber gedacht hätte.

Verschiedene Autoren haben immer wieder geschrieben, dass Irland einer der Orte ist, die der Seele gut tun und nach fast 3 Wochen muss ich feststellen: Sie haben recht. Zum ersten mal seit Jahren habe ich keine offenen Stellen mehr an den Händen, die schlechte Laune, die ja jeder mal hin und wieder hat, hat scheinbar nicht in den Koffer gepasst und ist in Deutschland geblieben, Der Job macht Spass, die Wohnung nimmt so langsam einen Geruch an, mit dem ich gut leben kann und auch sonst fühle ich mich rundum entspannt. Lediglich das Gefühl des ungläubigen Staunens ("Ich bleibe also wirklich HIER?") und das Vermissen der Berliner Luft und all jener, die in sie so ausdauernd reinoxidieren ist geblieben und wird wohl auch erstmal noch ein Weilchen vorhalten. Aber das ist okay. Die Wurzeln bleiben halt an Ort und Stelle, egal wohin der Baum zu wachsen gedenkt und wenigstens ist dieser Punkt immer klar definiert.

Und so grüße ich euch, ihr daheim gebliebenen ganz herzlich und freue mich für euch, weil nun auch bei euch angeblich so langsam der Frühling auf der Matte steht. Genießt es, zählt die kommenden Knospen an den Bäumen und lebt den Tag,

Robert ist raus.

Dienstag, 16. März 2010

Tag 16 - Tage wie dieser

Es gibt Tage da sprudeln einem die Ideen für den aktuellen Text nur so in den Kopf und man weiß gar nicht, was man zuerst in dem kleinen Textfenster, dass sich nun schon seit über 2 Wochen regelmäßig vor mir ausbreitet, unterbingen soll. Und dann gibt es diese ganz normalen Tage. Die an denen man zur Arbeit gegangen ist, 10 Stunden mit anderen Menschen gechattet hat und über all' dem Geklicke und Getippe mit keinem Blick nach draussen bemerkt hat, wie sich die Dämmerung über den Himmel wälzt und es in der Welt Minute um Minute immer stiller wird, bis der Tag kaum begonnen auch schon wieder vorbei ist. Solche Tage haben wenig erstaunlicher Weise kaum nennenswerte Höhepunkte, sind deswegen schwer in Worte zu fassen und - Ratet mal was? - heute ist so ein Tag.

Während ich gerade draussen auf dem Balkon stand fiel mir der komplette Plot einer Kurzgeschichte ein, die ein paar Runden in meinem Schäel drehte und mich davon überzeugen wollte, sie euch doch einfach mal zu erzählen, statt hier über meinen Tag und das allmeine Leben an sich zu berichten. Aber man kennt das ja (vielleicht): Gänzlich unvorbereitet will man niemanden mit irgendwelchen Geschichten überfallen, um sie niederzuschreiben fehlt ausserdem die Motivation und überhaupt fallen einem, wie bei jeder anstehenden Arbeit, auf die man im Augenblick keine Lust hat 1000 verschiedene Ausreden ein, warum man sich gerade nicht zu weiterer produktiver Arbeit aufraffen mag. Ausserdem will ich heute noch diverse andere Texte runterschreiben und das bedeutet für euch nun einmal "Pech gehabt". Oder Glück für all jene, die lieber Texte über mich, als Texte von mir lesen (dass die Texte über mich auch von mir kommen, ignorieren wir an dieser Stelle einfach einmal.

Ich bin gerade mal gedanklich meinen Tag durchgegangen und habe dabei festgestellt, dass es eigentlich kein Wunder ist, dass die Tage in der Firma nur so an mir vorüberfliegen. Wenn man das Arbeiten (12 Stunden mit Fusswegen und Pause), alltägliche Notwendigkeiten wie Schlafen, Duschen, Essen, aufräumen und andere größere Kleinigkeiten (8 Stunden), das Schreiben des Blogs (1 Stunde) und diverse andere Texte (auch 'ne Stunde) zusammen rechnet, bleiben da noch 2 Stunden zum Kopf abschalten und Serien gucken (Danke, Thorsten) und dann war's das für den Tag auch schon wieder. Allerdings genieße ich diesen Zustand gerade ziemlich. Die Energie für die Arbeitstage wird an 3 Tagen Wochenende aufgeladen und auch da tut still herumsitzen und die Wand angucken selten gut. Deswegen wird's dieses Wochenende dann auch mal Zeit sich die Stadt bei Abend anzugucken und den dicken Reiseführer auf seine Aktualität zu testen. Vor allen Dingen auch, um zum einen neuen Stoff für den Blog zu sammeln und zum anderen um den Gästen, die das Jahr über kommen wollen auch etwas bieten zu können.

Wenn wir schon beim Thema "Gast" sind: Ich habe mich gestern einmal schlau gemacht und erfahren, dass ich auch jetzt schon einen kleinen Anspruch auf Urlaub habe. Er ist begrenzt, aber um in den kommenden Monaten mal wieder in Berlin den einen oder anderen Menschen zu belästigen, reicht er alle mal. Wenn es soweit ist, melde ich mich rechtzeitig vorher um die Strecke des Besucher-Marathons abzustecken und um mich um bei diversen Menschen um ein Nachtquartier zu bewerben. Dauert aber noch.

Mit dieser, mir ziemlich gute Laune bereitenden Nachricht im Nacken, höre ich für heute auf. Die Tastatur an der ich sitze ist gelinde gesagt ein Albtraum und bevor mich der Wahnsinn packt, packe ich lieber meine Sachen und schalte den Kopf auf Durchzug. Sollte morgen an dieser Stelle ein Text stehen, der nichts mit mir zu tun hat, ist das in Ordnung und kein Zeichen für beginnende geistige Umnachtung. Dann hat sich nur die Story doch noch ihren Weg ans Tageslicht gegraben und ersetzt, mangels nennenswerter Ereignisse eben jene mangelnden nennenswerten Ereignisse. Bis dahin euch allen einen schönen Dienstag und den einen oder anderen Hauch Sonnenschein (Wetter.com ist im Großraum Berlin leider nicht sonderlich optimistisch),

Robert ist raus.

P.S.: Wer mir in den letzten Wochen geschrieben, aber nie eine Antwort erhalten hat, darf sich auf den Donnerstag freuen.

Montag, 15. März 2010

Tag 15 - Wow, nicht WoW!

Der heutige Eintrag ist zur Ausnahme mal nicht der Stadt Cork gewidmet, sondern euch. Ja, euch.

Ich bin jetzt seit über 2 Wochen in der Stadt und wäre das hier ein regulärer Urlaub, würde ich wohl grummelnd in einer Ecke sitzen und mich darüber beschweren, dass ich morgen wieder in den Flieger steigen muss, um mein Leben im kalten, grauen Berlin fortzusetzen, dass zwar randvoll mit guten Freunden, aber auch jeder Menge übel gelaunter Menschen ist, die in der Öffentlichkeit böse Dinge denken und sie im schlimmsten Fall auch noch sagen oder tun. Berlin ist im Sommer genau so toll, wie es im Winter doof ist. Das ist meine Meinung und ich liebe die Stadt trotzdem.

Nun ist es aber so, dass da morgen kein Flieger, randvoll gefüllt mit Stewardessen und überteuerten Souveniers auf mich wartet, sondern mein guter, neuer Schreibtisch und diese Entwicklung führt dazu, dass ich mich jetzt schon auf meinen nächsten Trip freue, als würden Weihnachten, Ostern, Geburtstag und der Veröffentlichungstermin von Nintendos nächster Konsole (Geek bleibt Geek) auf einen Tag fallen. Grund dafür, um mal wieder den Bogen zu meinem Eingangs angesprochenen Thema zu schlagen, seid ihr, die ihr hier alle mitlest, euch bei mir meldet und mir immer wieder zeigt, dass 140 Flugminuten in den Zeiten der globalen Vernutzung ein Witz sind. Ein ziemlich guter würde man meinen, wenn man gerade meine Mundwinkel sehen würde.

Über 500 Besucher sind in jedem Fall mehr als ich in dieser Zeitspanne jemals erwartet habe. Freunde und auch Verwandte von denen ich ewig nichts mehr gehört habe, habe sich gemeldet und als treue Leser geoutet und obwohl die Besucherzahlen immer mal wieder schwanken (am Ende des Tages schaue ich aus neugier immer wieder mal. Ich kann nicht sehen wer die Seite besucht, aber halt wieviele Leute es waren) zeigt sich da doch ein recht stabiler Trend der beweisst, dass viele von euch tatsächlich immer mal wieder reinschauen. Danke dafür! Natürlich aber auch an die Menschen, die mich gar nicht kennen und das ganze Gerede von mir trotzdem interessant und lesenswert finden. Ich wurde heute per Email von jemand gänzlich unbekanntem gefragt, ob ich vielleicht ein paar Tips für Besichtigungen und Aktivitäten in und um Cork herum zur Verfügung stellen könnte und ich bin deswegen immer noch ziemlich sprachlos. Auf eine gute Weise.

Um dieses Thema und damit auch den wichtigsten Teil des heutigen Textes zu einem Ende zu bringen, beantworte ich jetzt noch einmal die Frage, wann ich wohl aufhören werde hier zu schreiben und mir statt dessen ein Hobby suche, das euch weniger zu Lesen gibt. Die Antwort: Noch lange nicht. Solange ich merke, dass ich Abends noch einen Gedanken im Kopf habe, der es wert ist mit euch geteilt zu werden, wird dieser auch rigoros zu Bildschirm gebracht. Und wenn alles wichtige gesagt wurde, bleibt immernoch die Magie des Augenblicks, den man in einem kleinen Ort, wie Cork vielleicht sogar viel besser einfangen kann, als in einer Stadt wie Berlin. Ausser man nennt sich Peter Fox und verdient Millionen damit ...

So. Und jetzt zum Abschluss noch ein harter Themenwechsel. Ich habe heute gelernt, was Iren meinen wenn sie die Sau rauslassen. Auf dem Weg ins Büro humpelte mir ein junger, ziemlich erschöpft wirkender Mann entgegen. Als wir auf einer Höhe waren, sprach er mich höflich an und fragte mich, ob er wohl kurz mein Handy haben könne, um seine Freunde anzurufen. Meinen geübten in Berlin so üblichen misstrauischen Blick genau richtig interpretierend, erklärte er mir folgendes:

Er kam (oder besser: kommt) aus Dublin, das ja nun knapp 350 Kilometer entfernt liegt, war mit seinen Freunden unterwegs und hatte zum Zeitpunkt unserer Begegnung keine Ahnung was am Abend zuvor passiert war, wie er in diese Ecke von Cork gelangt war oder wohin und wann seine Freunde verschwunden waren. Die Iren wissen wie man feiert...

Mit dieser Anekdote und der Hoffnung, dass es euch generell besser ergangen ist, verabschiede ich mich für heute und wünsche euch allen einen guten Start in die nächste Woche. Möge es nun so langsam auch in Berlin wärmer werden - verdient habt ihr es,

Robert ist raus.

P.S.: Rechts in der Menüleiste findet ihr einen Link zu Peggys Blog. Sie schreibt keine Texte und wird mich bei nächster Gelegenheit vermutlich schlagen, weil ich hier einfach Werbung für die mache, aber sie rennt in regelmäßigen Abständen mit ihrer Kamera durch Berlin. Und was am Ende dabei herauskommt kann wie bei jeder Kunstrichtung nicht jeden ansprechen, ist nichtsdestotrotz aber verdammt gut. Nur damit es hier mal jemand gesagt hat ...

Sonntag, 14. März 2010

Robert schreiben leicht gemacht

Wenn ich schon um Meldung von euch bitte, könnte ich eigentlich ja auch mal meine Adresse ins Netz stellen. Wie mir geschreiben wird ist mir egal, wobei ich es bei echten Briefen (wenn das jemand machen mag) toll finden würde, wenn ihr das Absendedatum auf den Umschlag schreibt, damit ich mal sehen kann, wie lange die Post nach Irland braucht...

Jedenfalls lautet meine Email-Adresse R.Emrich@gmx.net

Und im richtigen Leben erreicht ihr mich unter folgender Adresse:

Robert Emrich
Apt.2 Camden Wharf
Camden Quay
Cork City
Ireland

Ich freu mich :-)

Tag 14 - Tja öhm...

Samstag. Der zweite hier in Cork.

Während sich mein Wochenende nun so langsam dem Ende nähert (Ich muss ja Sonntags arbeiten), sitze ich hier und überlege, wie man die erste Woche im neuen Team in Worte fassen kann. Das erste, was mir in dieser Stelle immer wieder einfällt ist das Adjektiv "witzig" - in einem guten, erheiternden Sinn, nicht als Abwandlung des Begriffs "merkwürdig".

Es ist erstaunlich wie schnell man hier Teil des Teams und damit auch und damit auch als gleichwertiger Teil der Gruppe angesehen wird. Die Leute hier sind trotz des Drucks ein gewisses tägliches Pensum erreichen zu müssen unheimlich entspannt, was vermutlich daran liegt, dass die Firma scheinbar 3 wichtige Regeln hat:

1) Ihr sollt arbeiten
2) Ihr sollt Spass haben
3) Ihr sollt Regel 1 und 2 möglichst gleichzeitig erfüllen.

Und die Regeln werden von allen Mitarbeitern nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt. Da bekommt der Leiter des Teams schonmal die Ansage, dass seine Mutter schon als kleiner Junge hässlich war, was er dem Autor gegenüber mit der Bitte quittiert, dass dessen Mutter sich nicht so lange unter dem selben Schreibtisch aufhalten soll, weil ja alle im Team etwas davon haben sollen, dass sie nun endlich einen Job gefunden hat, den sie beherrscht, während dessen Chef breit grinsend durch's Büro tigert und jedem die Hand schüttelt, dem er den Tag über noch nicht "Hallo" gesagt hat. Nett. :-)

Und genauso kann man auch das gestrige Treffen beschreiben: Nett. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Nach dem Grillen, an dem sowohl Tiere aller Art als auch Vegetarier so wirklich gar keine Freude gehabt hätten, ging es mit verschiedenen Sorten von Alkohol, der entweder freiwillig oder, wer so wahnsinnig war, bei Trinkspielen gezwungener Maßen konsumiert wurden bis spät in die Nacht weiter, bis auch der letzte irgendwann in sein Bett oder einen der Strassengräben gefallen ist, um dort seinen Rausch auszuschlafen. Naja. So ein leichter Kater nach 2 Woche Quasi-Abstinenz ist in Ordnung und ich hatte Heute ja eh nicht viel vor, ausser diesen Text schreiben und ein bißchen unruhe im Internet stiften, was ich während ich diese Zeilen schreibe auch nachweislich tue.

Ansonsten wird mir von Tag zu Tag mehr bewusst, dass es Zeit für ein Hobby wird. Mein Skizzenbuch lacht mich jeden Tag immer verführerischer an, Sport klingt plötzlich auch ganz nett (obwohl der Sport in Cork scheinbar größtenteils mit dem Umwälzen massiver Einkaufsberge in Richtung des eigenen Kofferraums und dem Heben größerer Biermengen zu bestehen scheint) und auch sonst verlangt mein Hirn gerade nach produktiver Freizeitgestaltung, was an den Arbeitstagen gar nicht so einfach sein wird, wenn der Job 12 Stunden des Tages frisst (mit Pausen und Fusswegen).

Und sonst so? Tja erstmal eigentlich nicht so viel. Deswegen drehe ich den Spieß jetzt einfach mal um und frage EUCH wie es euch so geht, wie eure Tage/euer Wochenende war, was ihr so erlebt habt (egal wie trivial es auch erscheinen mag) und vielleicht hat ja der oder die eine oder andere Lust mir mal zu schreiben. Einige von euch tun das ja bereits ziemlich regelmäßig, aber da ihr mich ja genauso interessiert, wie ich offensichtlich euch (was macht ihr sonst hier auf der Seite?) kann auch ich von den täglichen Erlebnissen meiner Mitmenschen nie genug bekommen.Das Leben ist meine Klatschzeitung und IHR seid die Redakteure! Also nutzt die Chance und gebt Papa seinen Zucker :-)

Aber genug davon. Mangels weiterer skandalöser Entwicklungen mache ich für heute Schluss und melde mich morgen in alter Frische wieder. Habt bis dahin, auch wenn ihr es wohl erst hinterher lest, einen schönen Samstag Abend, einen ruhigen und schönen Sonntag und viel Spass bei allem was ihr tut (besonders wenn ihr mir schreibt),

Robert ist raus.

Freitag, 12. März 2010

Tag 12 – Wenn schon, denn schon.

Das Leben in Cork ist teuer. Punkt. Wer was anderes sagt, wohnt entweder neben dem einzigen Lidl der Stadt, lügt oder ist unverschämt reich – was aber nichts an dem Wahrheitsgehalt meiner Aussage ändert. Das soll keine Beschwerde sein, denn mein Gehalt reicht dank der durchschnittlichen 20% Abgaben, die man hier zahlen muss, allemal um über die Runden zu kommen. Es ist nur eine Feststellung, die ich auch heute wieder beim Einkaufen machen musste, als ich nach dem Aufstehen (um 15:30 Uhr) zum ersten mal seit 2 Wochen losgezogen bin, um mir Lebensmittel einzukaufen, die nicht zum sofortigen Verzehr gedacht waren. Ein tolles Gefühl und mein Körper ist wegen des Junkfood-freien Tages immer noch komplett aus dem Häuschen.

Aber zurück zum Thema des teuren Einkaufens: 4 Äpfel für 2 Euro sind ein Schnäppchen, Billigstbier in Dosen für einen Euro ist ein Mordmotiv, Butter (normale Größe) und Milch (1,5 Liter) kosten im Schnitt 2 Euro, Fertigpizza wenigstens 3 Euro, Shampoo für 4 Euro ist hier realistisch und Zigaretten schlagen mit ungefähr 8 Euro zu Buche, wenn man überhaupt welche findet. Zusammengefasst kann man ohne weiteres festhalten, dass so ziemlich alles Ess-, Trink- und sonst irgendwie im täglichen Leben verbrauchbare teuer ist.

Billig sind dafür … hmm … CDs und DVDs sind scheinbar etwas billiger als in Deutschland und kommen noch dazu etwas früher in den Handel („The fantastic Mr. Fox“ kommt in Deutschland noch in die Kinos und ist hier schon als DVD erhältlich). Aber mehr fällt mir bis jetzt beim besten Willen nicht ein. Die Iren sind über den Zustand im Allgemeinen auch nicht glücklich, besonders wenn es um Tabak und Alkohol geht, haben aber gelernt damit zu leben und es gut sein zu lassen. Außerdem bieten diverse Supermärkte Mengenrabatt á la „Kauf 3, Zahl 2“ an, der oftmals genutzt wird, sodass die irischen Einkaufswagen selten leer sind, wenn sie an der Kasse stehen.

Oh, eine Sache ist mir wieder eingefallen: Inlandsflüge sind billig. Sehr sogar. Jetzt im März kann man von Cork aus für 5 Euro inklusive aller Gebühren nach Dublin fliegen und auch im Laufe des Jahres werden die einfachen Flüge nie teurer als 20 Euro. Der Bus zwischen den Orten kostet als Alternative zwar auch nur knapp 10 Euro bracht für die Strecke aber auch fast 3 Stunden länger.

Ansonsten war mein Tag in etwa so, wie ich ihn gestern angekündigt hatte. Aufstehen, fertig machen, das Dach besichtigen (Kunstrasen, Sonnenschein und eine tolle Aussicht), Einkaufen gehen und 5 oder 6 Stunden exzessives Putzen, bis auch der letzte Hauch muffliger Raumluft weggewischt worden ist. Danach die erste Pizza im eigenen Ofen (zählt im Verhältnis zu dem Essen der letzten Tage nicht als Junkfood) machen, dabei laaaange telefonieren und jetzt sitze ich, zugegebener Maßen später als geplant wieder im Büro, um noch ein wenig Freizeit in geschäftiger Atmosphäre totzuschlagen.

Morgen ist dann die Team-Party angesagt bei der ca. 13 Jungs bei Thunfischsteaks, Bier und Schnaps zusammensitzen werden und sich einen schönen Abend machen. Das kommt vermutlich nicht an die regelmäßigen Treffen im Schraders ran, stellt aber meinen ersten sozialen Kontakt außerhalb des Büros dar und ich freu mich schon drauf. Da ich vorher vermutlich noch diverse andere Dinge zu erledigen habe, ist nicht sicher, ob ich es morgen (am Freitag) ins Büro schaffe und somit könnte das der erste (und hoffentlich einzige) Tag ohne Blogeintrag werden. Ich schau mal was sich da machen lässt und wenn’s nichts wird, melde ich mich dafür am Samstag wieder – zum Ausgleich mit Photos von … irgendwas, das ich noch ablichten muss. :-)

Habt bis dahin aber in jedem Fall eine gute Zeit, einen schönen Start ins Wochenende und lasst euch in Deutschland nicht vom Wetter ärgern,

Robert ist raus.

Donnerstag, 11. März 2010

Tag 11 – Liebe Leserin, lieber Leser …

Nachdem der Einzug überstanden ist und das Wochenende jetzt ansteht, gibt es gerade eigentlich nichts, was mir spontan einfällt und niedergeschrieben werden sollte. Deswegen mache ich jetzt einfach mal was neues und beantworte ein paar der Kommentare, die sich hier seit gestern angesammelt haben. Um es etwas interessanter zu gestalten, werde ich keine Anreden vor die Antworten schreiben und jeder darf sich seine eigene, oder die die ihm oder ihr am besten gefällt raussuchen.

Die Änderung des Blog-Skins ist weder ein Feature, noch ein eine fixe Idee von mir, um das ganze hier etwas spannender zu gestalten. Tatsächlich suche ich eigentlich nur aus einer ganzen Reihe von blöden Möglichkeiten, die am wenigsten nervige, was halt leider ein paar Versuche lang gedauert hat. Diese hier gefällt mir jetzt eigentlich ganz gut, da sie sich optisch nicht allzu doll in den Vordergrund drängelt und den Text damit unterstützt, statt ihn zu dominieren.

Anders ist das bei dem Spiegel, der schon vor meinem Einzug im Schlafzimmer wohnte und bei dem ich nur darauf warte, dass er mir von dem Stuhl fällt auf dem er steht und in 100000 Scherben zerspringt (das Ding ist fast ‘n Quadratmeter groß!). Wenn ich mal irgendwem außer dem Teddy im Bett (jeden Tag eine Kicher-Vorlage, mir ist nichts zu teuer für meine Leser) einen schönen Tag wünschen will, ist er vermutlich ganz praktisch, auch wenn es dann langsam unheimlich wird. Aber ansonsten steht er halt einfach nur im Weg rum und kümmert sich um Dinge, mit denen Spiegel sich gerne befassen, wenn ihnen langweilig ist.

Dass die Wohnung auf allgemeines Wohlwollen stößt freut mich. Mir gefällt sie ja soweit auch – sonst hätte ich sie wohl nicht genommen. Um das ganze aber etwas ehrlicher zu gestalten, kann ich jetzt schon ein paar der Dinge aufzählen, die zumindest kurios sind.

1) Sie ist im Erdgeschoss.
2) Sie riecht (noch) komisch, wie eine länger leerstehende Wohnung halt, was sich morgen, dank des heute gekauften Putzzeugs ändern wird.
3) Das Badezimmer ist Rollstuhl-gerecht, was bedeutet, dass das Waschbecken gut 20 cm tiefer hängt als in normalen Bädern. Dafür ist es aber recht groß, sodass das nicht wirklich stört, sondern nur komisch aussieht.
4) Es gibt an quasi jedem Fenster und jeder Tür ein Schloss, um sie vor Einbruch zu sichern und für die meisten von ihnen habe ich keinen Schlüssel. Sind auch nicht wichtig. Ist halt nur strange ;-)

Das für mich aber gewöhnungsbedürftigste war es, in einem Bett zu schlafen, von dem ich keine Ahnung habe, wer oder was da vorher drin lag. Nun sagt mir zwar mein gesunder Menschenverstand und der Zustand der Wohnung, dass mein Vormieter kein Ferkel gewesen ist, aber bei Betten und Bettwäsche bin ich da trotzdem etwas seltsam und infolge dessen wurde das Bett gestern noch abgeklopft, abgesaugt, die Wand am Kopfende abgewischt, alles komplett neu gekauft und bezogen und JETZT fühlt es sich so langsam wie MEIN Bett an. Die erste Nacht war, was den Liegekomfort anging auch wirklich gut, nur etwas kalt, weil die Heizung in der Nacht wohl auch mal ein paar Stunden Schlaf brauchte. Muss hart sein die ganze Zeit an der Wand zu hängen und einen 60 Grad heißen Einlauf zu bekommen …

Am meisten freue ich mich gerade darauf, morgen mal auf das Dach zu steigen und zu gucken, wie es da oben so aussieht. Vermutlich ist es da oben im Sommer unglaublich toll und ich freue mich jetzt schon darauf mit einigen von euch da oben entspannt zu sitzen und das Leben bei Wein/Bier/Whiskey oder jugendfreien Getränken vorbeiziehen zu lassen. Alleine das könnte die Miete schon wert sein.

Die Miete wird im Übrigen, wie in allen Wohnungen die ich quer über die Stadt verteilt gesehen habe, monatlich bezahlt.

Cork ist übrigens zwar nur so groß wie ein einzelner Bezirk, war dafür aber Kulturhauptstadt 2005. Nicht schlecht für das Kaff. Auch wenn es vielen, die hier arbeiten irgendwann etwas langweilig wird, was aber vermutlich daran liegt, dass sie sich nicht mit dem prall gefüllten Eventplaner befassen, der hier gerade neben mir liegt J

So, das waren die Antworten.

Besonderes zu erzählen gibt’s ansonsten heute nicht wirklich. Vielleicht noch, dass die falsch getimte Putzfrau gestern doch noch in der Wohnung war, während ich gearbeitet habe und mir verantwortungsbewusster Weise alle Heizkörper ausgedreht hat, was zwar der Umwelt gegenüber nett war, mich aber doch für ‘ne Sekunde dumm hat dastehen lassen. Naja, gibt schlimmeres.

Und damit war’s das nun aber auch schon wieder für heute. Morgen wird geputzt, das Dach erobert, mehr benötigtes Zeug gekauft, die Stadt besichtigt und irgendwann am Nachmittag werde ich mich dann vermutlich mangels Internet wieder ins Büro setzen, um da Emails und Blogtext zu schreiben und alles an Chatprogrammen zu öffnen, was irgendwie möglich ist. Alleine in der Wohnung ist es mir gerade doch noch etwas zu leer und zu still und den ganzen Tag über nur Raumluftspray und Zitrusdämpfe einatmen ist auch nicht gesund.

Bis dahin wünsche ich euch wieder einen tollen Donnerstag und viel Spaß in der Welt,

Robert ist raus.

Mittwoch, 10. März 2010

Tag 10 – Ihr verliert _kein_Wort_ über den Fightclub!

Geschafft! Entsprechend der Überschrift habe ich heute so einiges durchgestanden. Nichts davon wirklich traumatisch, aber vieles doch irgendwie anstrengend. Um den Text heute mal etwas kürzer zu halten (im Prinzip seid ihr ja eh nur geil auf die Bilder von der Wohnung ;-)), beschränke ich mich auf die beiden seltsamsten Aktionen. Beide haben mit der Wohnung zu tun.

Es fing damit an, dass es scheinbar ein kleines Missverständnis zwischen dem Hausbesitzer und der Hausverwaltung gab.

Kurze Erklärung: In Irland kümmert sich die Hausverwaltung nur um das zeigen von freien Wohnungen im Namen des Hausverwalters und um das Aufsetzen der Verträge und Abarbeiten des ganzen Umzugsthemas. Bei allen Problemen und Fragen die nach der Unterschrift des Mieters auftreten, darf sich dieser dann wieder vertrauensvoll an den Hausbesitzer wenden, der ab diesem Zeitpunkt für alle weiteren Fragen zuständig ist. Im Prinzip entspricht die Hausverwaltung als eher dem was bei uns Immobilienmakler sind. Bloß ohne Provision, die der Mieter zahlen muss.

Was die Hausverwaltung/die Makler/die Typen mit denen ich zu tun hatte jedenfalls GEMEINT hat, war dass ich am Dienstag Morgen einziehe und der Hausbesitzer am Montag jemanden zum Putzen in die Wohnung schickt, damit sie auch frisch und besenrein übergeben wird. Was der Hausbesitzer dummer weise VERSTANDEN hat, war dass ich Dienstag Abends komme und er Nachmittags jemanden zum putzen reinschicken kann. Naja. Jedenfalls konnte ich dann zwei Makler beim panischen Reinemachen beobachten, was auch irgendwie witzig war, auch wenn es mir ganz recht gewesen wäre, hätte irgendwer noch mal richtig drüber geputzt. Naja sei’s drum. Im Zuge dessen kam ich heute erstmal wieder 5 Minuten zu spät, was lächelnd mit erhobenem Zeigefinger geahndet wurde. Ein Glück hält der Welpenschutz noch. Ich muss meine Uhren vorstellen.

Nun ist es also soweit. Der Job ist da, die Wohnung auch und einem heutigen Zitat folgend bleibt eigentlich nur zu sagen, dass die Pausetaste die mein Leben in den letzten Monaten im Stillstand festhielt, nun wohl endgültig gelöst wurde und mein Leben jetzt beinahe viel zu plötzlich wieder weiterläuft, so als sei nichts passiert. Nur dass sich quasi ALLES seit letztem Juli geändert hat, mit Ausnahme der meisten Freundschaften. Um ehrlich zu sein ist das dann doch ziemlich erschreckend und gleicht zum ersten mal dem Sprung ins kalte Wasser, aber ich strampel fleissig weiter gegen die Wellen und schau einfach mal, wann am Horizont ein Strand für mich auftaucht… Ich glaub daran.

Zusammengefasst war der erste Kampf also das gesamte Einzugsthema. Vom Unterschreiben des Vertrages, bis zum Einkauf der Bettwäsche (Kissen, Decke, Matratzenschoner, Laken und Bezüge), die ich heute noch vom Büro aus nach Hause (hiermit schreibe ich es zum ersten mal offiziell aus) schleppen darf.

Der zweite Kampf war deutlich kürzer, dafür aber auch kostspieliger. Da ich jetzt eine Wohnung habe, habe ich eine Sache privat dafür erstmal nicht mehr: Zugang zum Internet. Mein Handy kann zwar beim Kontakt halten helfen und surfen kann ich in der Firma, aber wie in jeder Firma dieser Art gibt es auch hier ein striktes No-Go wenn es darum geht, fremde Datenträger mitzubringen und anzuschließen, womit ich heute vor der Frage stand „Wie bekomme ich die Photos bloß ins Internet?“ Die Lösung bestand in einer Email vom Handy an mich selbst, die vermutlich die Hälfte meines Guthabens verbraten hat. Aber das war es mir wert. Ich präsentiere an dieser Stelle also: Meine Wohnung! Sie ist noch klein und undekoriert, also Urteilen sie bitte nicht zu hart, verehrtes Publikum. Stellen Sie sich einfach vor, wie sie (hoffentlich) wirken wir, wenn ich mal mehr als 5 Minuten wach und mit Freizeit in ihr verbracht habe. Vielleicht mit etwas Deko, dem einen oder anderen Bild an der Wand und was weiß ich noch was für Schnick-Schnack, der so eine Wohnung erst gemütlich macht. Letztlich gefällt sie mir und auch wenn sie gerade noch recht verlassen riecht (Raumluftspray liegt frisch gekauft im Rucksack neben mir) und wirkt, sollte es doch Spass machen, in ihr die nächsten Monate zu leben.

Wenn nicht halte ich euch natürlich auf dem Laufenden, um der Schadenfreude keinen Abbruch tun zu müssen ;-)

[Edit: Bilder der alten Wohnung sind raus.]

Habt also noch einen schönen Mittwoch, bis morgen und ich verbleibe mit meinem hier üblichen Spruch:

Robert ist raus.

Dienstag, 9. März 2010

Tag 9 – Da ist kein Ei intim

Der erste Tag im Team ist vorbei und ich lebe noch. Gesünder und munterer, als es manch einer vielleicht geglaubt hätte. Tatsächlich hatte ich einen wirklich guten Tag und zum ersten mal seit meiner Ankunft hier konnte ich mal wieder so richtig herzlich und fröhlich lachen. Sowas darf man ohne weiteres bei einem großen Videospiel-Hersteller, bei dem man von einem Haufen Jungs umgeben ist, die einen ähnlichen Humor wie man selber haben. Da können sich die Kunden noch so oft „Hitler“, „Hittler“, „Göppels“ oder was weiß ich wie bescheuert nennen und durch virtuelle Weiten des Internets rennen. Letztlich lacht man nach dem ersten „Krass“-Augenblick einfach darüber, dass man endgültig am längeren Hebel sitzt und so ein bißchen Arschloch sein macht ja auch immer mal wieder Spass (Leser, die am Tresen schon einmal sinnlos und dumm angemacht wurden, während sie von 4 Kollegen umringt waren kennen das Gefühl).

Ansonsten waren heute aber wirklich alle zum einzigen Neuling (mir) sehr nett, haben mich gleich zur Party am kommenden Freitag eingeladen und glücklich über diese Entwicklung, habe ich mehr als gerne die veranschlagten 25 Euro für den Abend locker gemacht, die für Fleisch und Bier benötigt werden (über die Lebenshaltungskosten in Cork schreibe ich ein andermal).

Morgen (oder für die meisten von euch: Heute) ist es dann endlich soweit und meine neue Wohnung wird nun endlich und wahrhaftig in Beschlag genommen. Photos werden dann endlich auch mal gemacht und so Gott und die freie Zeit es wollen auch gleich ins Internet gestellt, was für euch aufgrund meiner Schichten trotz allem bedeutet, dass ihr es wohl entweder Nachts zwischen Dienstag und Mittwoch oder Mittwochs tagsüber lesen und betrachten könnt, denn vor der Schicht, quasi nach dem Aufstehen, werde ich wohl nie und nimmer die Muse finden, mich an den Laptop zu setzen und hier einen halbwegs eloquent formulierten Satz niederzuschreiben. Aber das wird wohl zu verkraften sein. Dafür bleibe ich an meinen freien Tagen auch tagesaktuell. Versprochen.

Da ich bis dahin, also bis morgen früh, mein gesamtes Hab und Gut wieder in meine beiden Taschen stopfen und meinen 12 Seitigen Mietvertrag in Vertragsenglisch noch lesen muss und heute eh nicht sonderlich viel passiert ist (Kunststück bei 11 Stunden in der Firma), werde ich aber jetzt auch schon wieder die Segel streichen und mich an die Arbeit machen, die wirklich weniger Spass macht, als euch hier das Neuste vom Tag zu erzählen, was ich wirklich wirklich gerne mache. Und ich fürchte jetzt schon den Tag an dem mir die Themen ausgehen. Aber auch dafür ist eigentlich schon ein Alternativplan gemacht. Seid gespannt (wenn ihr wollt), ob das dann wirklich was wird, was das wird und wann es passieren wird. Ihr werdet es hier als erste erfahren.

Bis es aber soweit ist, bleibt immer noch eine Menge Zeit, die ich mit der Beschreibung von den seltsamen Dingen in und rund um Cork verbringen werde. Als erstes Beispiel gibt es hier ein Photo vom „Hardcore Bodybuilding Club“, einem Etablissement bei dem ich nicht sicher bin, was mehr „Hardcore“ ist: Das Reingehen oder die Leistung den Schuppen wieder zu verlassen. Es wäre vermutlich auch gar nicht so unwahrscheinlich, dass sich hinter der Tür weiter unten Corks exklusivster Nobelclub versteckt, der all jene mutigen Freigeister bei Whiskey (in Irland mit „e“ geschrieben), Kubanischen Zigarren und Kobe-Steak empfängt, die sich wahnwitziger Weise durch die Tür wagen.

„Leget ab, werter Herr, der ihr euch durch die verruchteste Pforte Corks gewagt habt. Im Saloon wird Lord Cedric von Billingsby heute Gedichte von Robert Lee Frost bei Kaminfeuer und 1867er Chardonay vortragen und im Hinterhof wartet ein gar amüsantes Hunderennen auf euch, bevor ihr euch zu den euch jederzeit wohlgesonnenen Damen in die hinteren Gemächer zur Nachtruhe begebt. Es ist alles vorbereitet und kostet euch, werter Herr, nicht einen müden Nickel, nur euer Wohlgefallen.“

Jetzt aber genug des Unsinns. Hat einen tollen Dienstag, lasst euch nicht ärgern, wo auch immer ihr seid und bis morgen,

Robert ist raus.

Sonntag, 7. März 2010

Tag 8 - Sonntag, schon wieder

Es ist Sonntag ein Tag den ich gar nicht mag
weil ich mich Sonntags viel zu viele dumme Fragen frag.
Sonntags ist es ruhig und still und ich weiß nicht wie und was ich machen will.

Obwohl mir der Song erst jetzt wieder in den Sinn kam, nachdem ich mich an den täglichen Blog gesetzt habe, ist er doch irgendwie bezeichnend für meine heutige Stimmung. Die Motivation, die mich gestern noch fest gepackt hatte, ist über Nacht scheinbar zum nächsten Hotelzimmer weitergezogen, in dem es dann mit der Reinemachefrau rumgemacht haben muss, so heftig wie sie den Staubsauger früh morgens (um 12 Uhr Mittags) beim saugen gegen die Wand gestossen hat. Aber wenigstens war sie mit viel Freude dabei und wirklich ambitioniert dem Teppich auch noch den letzten vermeintlichen Keim zu entreissen. Zumindest solange bis ich dann doch endlich so richtig wach war. Danke dafür. Mal sehen, ob ich morgen nicht doch einfach mal Spasses halber ne Runde im stehen pinkel.

Jedenfalls, um mal wieder zu weniger seltsamen Themen zurückzukehren, ist die Motivation ohne ein Wort des Abschieds weitergezogen und sorgte dafür, dass ich mich dazu entschlossen habe, heute mal nicht aktiv zu werden und statt dessen einfach mal eine Runde aktives Nichts-tun zu betreiben. T-Shirt von gestern? Geht noch. Schlampige Jogginghose? Gerade schlampig genug. Essen? Hatte ich heute noch nicht und muss wohl noch besorgt werden (seufz). Blog? Wird heute kurz und schmerzlos (Ihr sollt an eurem freien Tag ja auch nicht am PC sitzen. Das ist mein Job :-)). Alternative Beschäftigung? Irgendwas, das man vom Bett aus betreiben kann.

Jap, so sieht's aus, liebe Freunde. Oder wie andere Menschen immer mal wieder gerne sagen: Der Drops ist gelutscht. Ich werde mich jetzt also konsequenter Weise auf den Weg mache, um etwas essbares zu finden, mich dann wieder in meinem Hotelzimmer verschanzen und auf meinen morgigen Arbeitstag warten, während Serien und PC-Spiele (und vielleicht die eine oder andere Konversation mit einigen von euch) mein Gehirn aufweichen.

Noch was zur Info: Da ich ab morgen bis 23 Uhr (Mitternacht in Deutschland) arbeite, kommt der nächste Beitrag dann auch erst entsprechend spät. Sorry deswegen, aber dafür wirds dann mit Sicherheit auch wieder länger als heute und das ist ja hoffentlich auch etwas wert.

Habt noch einen schönen Sonntag, der bei euch hoffentlich genauso sonnig ist wie hier in Cork und bis morgen,

Robert ist raus.

P.S.: Ich lese meine Texte übrigens nie Korrektur, sondern hämmer sie in die Tastatur und werfe sie ungeliebt raus in die rauhe kalte Welt. Dem entsprechend sind Tippfehler keine Mängel, sondern Zeichen für Authentizität. Und der Text weiter oben stammt vom Song "Sonntag" von Fettes Brot.

Samstag, 6. März 2010

Tag 7 – Das erste Wochenende, die Stadt und Spielereien

Jubiläum! Eine Woche bin ich jetzt schon in Cork und genauso lange steht dieser Blog jetzt schon hier rum und berichtet von mehr oder weniger interessanten Dingen in meinem Leben, die aber trotzdem immer wieder auf überraschend viel Interesse stoßen. Das erste Wochenende seit meinem Antritt in der Firma hat begonnen und wurde mit einer großen Mütze Schlaf gefeiert, mit einem Stadtrundgang (mit Kamera) gelebt und mit zwei neuen Investitionen belohnt. Aber dazu später.

Zuerst einmal eine kurze Erklärung für alle, die das mit meiner Wohnung nicht ganz verstanden haben: Wenn man hier als neuer Mitarbeiter herkommt, läuft das Wohnungen suchen in 3 Schritten ab: 1) Man trifft sich mit seinem Relocation Agent und erklärt ihm, was man gerne als Wohnung hätte und wie viel es kosten darf etc. etc. worauf hin er (oder sie) sich auf die Suche macht, um dir deinen Traum erfüllen zu können. Im Schritt 2) trifft man sich dann wieder mit dem Agenten und wird von Wohnung zu Wohnung gefahren und muss sich, wie bereits beschrieben, im Laufe der Zeit irgendwann wenn man zufrieden ist entscheiden. An diesem Punkt füllt man in Deutschland eine Bewerbung auf die Wohnung aus und hofft genommen zu werden. In Irland, mit einem namenhaften Arbeitgeber in der Rückhand bewirbt man sich zwar auch, ist aber der einzige Bewerber, weswegen das im Prinzip eher ne Formsache ist. Ausserdem drückt man dem Vermieter gleich schon mal ein paar hundert Euro in die Hand (die man, würde man doch nicht einziehen wollen, dann auch nicht wieder bekommt), um das ganze von beiden Seiten wasserdicht zu machen. Deswegen sieht es gerade so aus: Nein, ich habe noch keinen Mietvertrag und auch noch keine Schlüssel (kommt alles Dienstag) aber durch die Anzahlung die ich gezahlt und er quittiert hat, kommen weder er noch ich in den nächsten 12 Monaten aus der Sache raus, weswegen ich auch ohne Schlüssel jetzt schon sage, dass ich eine Wohnung habe. Bis dahin lebe ich im Hotel, was alles andere als ein Drama ist. J

Coole Spielereien

Nun zu den Neuigkeiten. Irland hat ein Handynetz und in diesem gibt es einen Anbieter mit dem seltsamen Namen „3“. Das ist jetzt zwar vermutlich noch nicht jedem bekannt gewesen, aber trotzdem keine Neuigkeit. Interessant an „3“ ist, dass sie eine Kooperation mit Skype geschlossen haben und man als Kunde von „3“ mit einem entsprechenden Handy überall und jederzeit, kostenlos andere Skype Kontakte anrufen und von diesen auch angerufen werden kann. KOSTENLOS! Gut, ganz kostenlos ist es nicht. Ich muss mir monatlich für 20 Euro eine Prepaid Karte holen, deren Guthaben ich vermutlich so gut wie nie verbrauchen werde, aber wenn man überlegt, was das für Geeks wie mich, denen Erreichbarkeit schon recht wichtig ist, bedeutet, ist das eine verdammt günstige Sache. Skype bietet für 5 Euro im Monat eine europaweite Skype zu Festnetz Flatrate an und damit wird die Sache echt lecker. Das ganze läuft zwar so nur in eine Richtung, aber da ich ja eh ziemlich viel im Büro sitze sollte das nicht dramatisch sein.

Wer mich dann jetzt kostenlos erreichen möchte, braucht entweder einen Laptop mit Lautsprechern und Mikrophon oder ein Headset (kostet 5 – 50 Euro) oder einfach nur Skype (womit man mir schreibt, dass ich mal anrufen soll) und einen Festnetzanschluss. Da sollte für jeden, der Lust hat mich mal wieder richtig zu sprechen machbar sein und wem das mit dem Reden zu doof ist, der kann mich auch einfach anschreiben und so mit mir chatten. Das geht im Übrigen auch über MSN, dessen Nutzung bei „3“ auch gratis ist …

Das nur mal so dazu und im Übrigen: Das war eine der beiden oben genannten Belohnungen.

Die Stadt

Den Rest des Tages bin ich dann noch ein bißchen durch die Stadt gestromert und hab Photos gemacht. Wie es scheint, erwacht Cork jeden Samstag aus einem mysteriösen kulturellen Winterschlaf, denn wenn man durch die großen Hauptstraßen der Stadt läuft, die zeitgleich auch ihre Einkaufspassagen sind, trifft man an allen Ecken und Enden irgendwelche Straßenkünstler.

Und was das wichtigste daran ist: Egal ob es einzelne Schlagzeuger, Feuerspucker, lebende Statuen, Capoeiratänzer oder eine Teenie band sind, die versuchen mit ihrer Show ihr Taschengeld aufzustocken, sie sind alle erstaunlich gut. Die Unplugged Version des Songs „The Sex on fire“ war in diesem Fall das Highlight des Tages und ich werde mich schon nur aus lauter Neugier morgen wieder in die Stadt werfen um zu gucken, was sie dieses mal wohl wieder bietet. Anwesenheit am PC ist jetzt ja kein Muss mehr ;-)

[Edit: Photos sind weg]

So, das war's für heute. Sorry, dass es so spät geworden ist. Morgen wirds früher, vermutlich aber auch kürzer. Habt einen tolles Wochenende und erholt euch wenn möglich,

Robert ist raus.

Freitag, 5. März 2010

Tag 6 - Asche auf mein Haupt!!!

Eigentlich wollte ich es mir heute mal einfach machen. Ich wollte in meine neue Wohnung gehen, da den Vertrag unterschreiben, ein paar Photos von allem machen, den Tag durcharbeiten und dann heute Abend mal ne Ecke weniger schreiben und statt dessen einen Haufen Bilder posten, die den heutigen Beitrag ganz unauffällig künstlich aufblasen und den Eindruck erwecken, dass auch heute wieder fürchterlich viel Text kam, obwohl man dieses mal unerklärlicher Weise schon nach 2 Minuten mit allem fertig war.

Statt dessen ging ich in die Wohnung, unterschrieb den Vertrag, verabschiedete mich von meinem Vermiete, ging 20 Meter weiter und schlug mir vor den Kopf. Wache Geister wissen bereits, was ich vergessen hatte. Der Rest wird's am frappierenden Mangel optischer Reize bemerken...

Jedenfalls ist es nun einmal so und solange ich keine Schlüssel zur Wohnung habe (ab Dienstag Morgen, vorher wird noch geputzt), kann ich's jetzt leider nicht ändern, wofür ich mich hier natürlich auch nochmal bei allen, die den PC heute extra nur eingeschaltet haben, um Bilder zu gucken entschuldige. Ich gelobe auch hier wieder Besserung und werde, um meiner Reue den richtigen Nachdruck zu verleihen, heute Nacht auf dem Fensterbrett schlafen. Nackt und auf einem Bein stehend.

Darüber hinaus gibt es aber nicht so viel zu erzählen. Die erste Arbeitswoche ist rum, das Training ist vorbei und mir qualmt der Kopf, da ich den Stoff von 2 Wochen in einer Woche hatte und das jetzt alles in meinem Schädel bleiben muss, der ja eigentlich noch voll ist mit all dem alten Unsinn der letzten 30 Jahre, der da eigentlich auch so gar nicht raus will. Vielleicht gebe ich einfach die letzten Chemie Kenntnisse der vergangenen Jahre auf - die vermisst eh keiner bei mir ...

Morgen, so lautet der Plan, wird dann erstmal ausgeschlafen und dann gehen die ausgedehnten Touren durch die Innenstadt los. Zusammen mit der Kamera. Dieses mal sogar wirklich. Die Ergebnisse meiner Betrachtungen (ich will mich morgen mal etwas genauer damit auseinander setzen, was in Irland nun alles teuer ist und was dafür zum Ausgleich wenig kostet) stehen dann morgen zusammen mit den Bildern, die gemacht werden hier im Netz. Quasi extra viel Inhalt zum Ausgleich dafür, dass es heute eher mager ist.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Freitag Abend. Habt viel Spass beim tanzen, trinken, quatschen, feiern, im-Kino-arbeiten oder einfach nur entspannen und seid sicher, dass ich wie immer gerne dabei wäre. In diesem Sinne bis morgen,

Robert ist raus.