Dienstag, 17. Juli 2012

Tataaa!

So wirklich geglaubt hat daran wohl keiner mehr, aber der Blog ist in der Tat nicht tot. Er macht nur Sommerpause. So ungefähr wie letztes Jahr, wenn ich mich recht entsinne und auch da wurde es mit sinkender Außen-Temperatur wieder aktiver.

Ich würde gerne die letzten 2 Monate mit "Es ist nicht viel passiert" zusammenfassen, aber nun wäre das wohl doch ein wenig zu krass untertrieben. Mal sehen was so passiert ist...

Zuerst einmal war da eine Menge soziales Leben. Bekannte, Kollegen und Freunde, die sich über die Jahre gefunden haben, erwiesen mir die Ehre, Zeit mit ihnen verbringen zu dürfen und so verbrachte ich viele Abende in Pubs und Clubs und habe das Nachtleben der Stadt genossen, wenn ich nicht hier gesessen und soziale Kontakte rund um den Globus gepflegt oder gezeichnet habe.

Im Juni ging es dann mal wieder nach Berlin, Urlaub machen und Steffi abholen, die seit meiner Rückkehr nach Cork auch hier mit mir lebt, eine Veränderung, die mir nicht immer ganz leicht fällt, nachdem ich einen Großteil der letzten 2,5 Jahre alleine gelebt habe. Das plötzliche Teilen von Zeit und Raum ist nicht gerade eine meiner Stärken, wenn ich keine direkte Kontrolle über die Menge habe, aber dankbarer Weise ist Steffi offen und geduldig genug, auch meinen seltsamen Momenten mit der nötigen Gelassenheit zu begegnen. Zumindest fast immer. ;-)

Man könnte also sagen, dass es gut läuft. "Perfekt" wäre langweilig und wird entschieden zu oft überbewertet.

So jedenfalls, mit dem Einleben, vergingen die letzten Wochen in denen ich in der Tat nur gelegentlich zum Stift gegriffen habe, was mir selber nicht ganz recht ist. Ich wäre gerne wieder produktiver und würde Euch auch gerne regelmäßiger mit Zeichnungen überraschen, aber die Zeit tickt unaufhaltsam und zwischen all den Hobbies und Sachen, die ich gerade gerne tue, bleibt das gebeugt am Tisch sitzen ein wenig auf der Strecke. Ich hoffe wie gesagt, dass es mit dem Herbst besser wird.

Was ich aber geschafft habe, zeige ich einfach mal jetzt.

Als erstes wäre da eine Zeichnung, die keinen tieferen Sinn hat und für eine Freundin hier in Cork angefertigt wurde. Es ging darum, ein Wesen zu entwickeln, das halb Alien halb Katze ist. Also plüschig und tödlich zugleich. Nach diversen Versuchen wurde mir recht schnell klar, dass es nicht möglich ist, für eine Kreatur Angst und zugleich zärtliche Zuneigung zu empfinden, da beide Gefühle genau entgegengesetzt wirken und man es immer nur in eine der beiden Richtungen fokussieren kann, was einen vor die folgende Wahl stellt: Entweder kreiert man etwas wie die pelzigen Aliens in "Critters", die einen lebendig verspeisen und deswegen auch mit noch so viel Fell nicht kuschelig sind. Oder man zeichnet etwas wie den kleinen Außerirdischen "Stitch" aus Disneys Zeichentrickfilm "Lilo & Stitch", der zwar als reine Vernichtungsmaschine in die Welt gesetzt wurde, aber trotzdem zum Knuddeln ist. Einen Weg dazwischen scheint noch nicht gefunden worden zu sein und auch meine Bemühungen endeten letztlich mit der Erkenntnis, dass eine Katze an und für sich schon sehr knuddelig und mit Klauen und Reißzähnen auch furch einflößend ist, was sich gut mit der folgenden Anekdote trifft, die mir die Bekannte erzählt hat:

Vor ein paar Jahren hatte ihre eigene Katze in der freien Natur einen Vogel erwischt und mit ihm Dinge angestellt, die keiner genaueren Beschreibung bedürfen. Es war auch kein Zeuge zugegen, der durch das Geschehene hätte traumatisiert werden konnte, sodass nur der letzte Tag im Leben des Vogels ein äußerst blöder war. Kaum fertig wurde die Katze dann aber vor dem sich-putzen doch noch am Tatort entdeckt, wo sie mit blutverschmiertem Fell herumsaß. Die Vorstellung von diesem Augenblick inspirierte mich dann zu dem folgenden Bild, das doch irgendwie süß und zugleich verstörend wirkt. Aber das darf jeder selber entscheiden:



Als zweites wäre da dann noch ein Projekt, das ich mit Jule gestartet habe, mit der ich im letzten Dezember auch den 30 Tage Contest gemacht habe. Wir hatten beide Lust etwas neues zu starten, einfach um nicht ganz aus dem Zeichnen zu kommen und so wurde dann die folgende Fingerübung erfunden:

Abwechselnd, immer ein paar Tage versetzt zeichnet jeder von uns ein Bild eines gemeinsamen Comics. Stil, Motiv und Mittel sind komplett freigestellt und dürfen auch zwischen den Bildern hemmungslos variieren. Es gibt keine optische Konsequenz und ganz nebenbei auch keine festgelegte Handlung. Einzige Regel ist, dass das aktuelle Bild inhaltlich zumindest im Text auf das vorherige Bild eingehen muss und sich somit ein Dialog entwickelt, der aber keinen Anspruch auf Eloquenz oder Witz hat. Es ist letztlich wirklich ein Projekt zum Üben und Entspannen. Die ersten Bilder sind nun mittlerweile zusammen gekommen und ich glaube, dass man es jetzt zeigen kann, auch wenn der Unterhaltungsfaktor für Außenstehende nicht sooo hoch ist. Jeder von uns hat sich für das Projekt noch eine Figur ausgedacht, die uns nicht widerspiegeln, aber zumindest würdig vertreten soll. Alles weitere ist selbsterklärend oder nicht erklärbar und finden könnt Uhr das ganze hier:

https://picasaweb.google.com/111522775860456893694/Dialog02?authuser=0&authkey=Gv1sRgCIek1ozlkrGckgE&feat=directlink

Und zuletzt ist da noch der jüngste "relatively normal" Comicstrip. Ich habe noch einmal durchgepaust und die Bilder des letzten Streifens übernommen und sie nur leicht angepasst. Weniger aus Faulheit, sondern weil ich genau diesen Stil in dem sich nur eine Kleinigkeit, wie die Länge eines Strichs, ändert, die dann aber enorm zur Handlung beiträgt, gerne ausprobieren wollte. Im nächsten Streifen, der komplett ohne Text sein wird, verlässt Bruno den Sessel dann aber auch mal wieder. Ich will ja dreist werden. ;-)



Und das war es von mir auch schon wieder. Ich will nicht versprechen, wann ich hier wieder schreibe, aber ich hoffe mal, dass ich es zum Ende der Woche schaffe, etwas abzuliefern. Alleine schon, damit das Schreiben an sich wieder leichter von der Hand geht.

So oder so wünsche ich Euch aber einen tollen Dienstag und ein paar schöne(re) Sommertage,
Robert