Freitag, 20. August 2010

Tag 170 – Auf die Schnelle

Ich habe 24 Minuten Zeit. Danach geht es für 5 Stunden ins Bett, dann wird geduscht, der letzte Rest eingepackt, ein neues Zeichenheft gekauft (Das Skizzenbuch ist mir für die Reise zu klobig) und dann geht’s in den Bus nach Dublin und von da aus dann per Flieger nach Berlin. :-)

In der Zeit, die ich in der Stadt bin, werde ich selten bis gar nicht im Internet sein und so wird man wieder einmal nichts von mir hören. Wenn möglich sehe ich hin und wieder einmal nach, ob sich jemand bei mir per Email/MeinVZ/Facebook gemeldet hat, aber vermutlich werde ich auch dann nicht viel Zeit zum Antworten haben. Wer also Fragen hat und trotz allem auf eine Antwort hofft, sollte sie besser in Ja/Nein-Form stellen. ;-)

Grundsätzlich bin ich aber die ganze Zeit über auf meinem alten Handy unter der Nummer erreichbar, die ich schon seit Jahren habe und die jeder von euch haben sollte. Wer sie nicht hat, kennt jemanden, der sie hat und an dieser Stelle: Ja, sie darf weitergegeben werden (ich mag sie aber nicht hier ins Internet stellen).

Bedauerlicherweise ist mir aber jetzt schon klar, dass ich wohl wieder nicht jeden von euch treffen kann, was mir jetzt schon leid tut. Es ist organisatorisch verdammt schwer alle unter einen Hut zu bekommen, da ihr ja vernünftiger weise alle arbeitet und bei den meisten von euch damit nur an den Wochenenden und abends Zeit für ein Treffen ist. Tagsüber können leider die wenigsten, aber wer doch kann, kann mir gerne per SMS Bescheid geben und dann sollte das alles gut klappen. Und bevor jemand fragt: Dieses Wochenende bin ich zelten und deswegen durchgehend nicht in der Stadt. Sorry. Ich werde in diesem Jahr aber so oder so noch 2 mal in die Stadt kommen und da sollte es wirklich machbar sein, sich irgendwann zu treffen. Ich bin schwer optimistisch.

Was kann ich sonst noch erzählen? Hmm. Ich habe heute Nacht gegen 3 Uhr bemerkt, dass ich mein Ticket in den letzten 2 Monaten nicht ausgedruckt habe und bin dem entsprechend noch einmal 5 Kilometer quer durch die Stadt gelaufen um die Unterlagen im Büro auszudrucken. War große Klasse. Begleitet wurde ich von durchgehendem Nieselregen – dem ersten Niederschlag seit langem. Irgendwie scheint es so als gäbe es in Irland nur 3 Jahreszeiten: Regenzeit, Frühling und Herbst. In der Tat wird das Wetter, ähnlich wie im Frühling mittlerweile wieder deutlich besser und vertreibt damit den kalten und verregneten Sommer. Im Winter wird es wohl wieder mit dem Regen weitergehen, stellvertretend für Schnee und Frost, die hier ja Seltenheitswert haben und im Frühling ist dann wieder Sonnenschein und blauer Himmel angesagt, bevor der Sommer mit endlosem Regen anfängt. Falls jemand denkt, dass ich übertreibe: Es hat im Juni und Juli beinahe jeden Tag geschüttet und trotzdem sagen die Einheimischen, dass das der beste Sommer seit 4 Jahren war. Schauderhaft.

Zu der letzten Zeichnung: Danke für das positive Feedback. :-) Der Charakter ist aber nicht Tim, da dieser in anderen Proportionen und mit leicht anderem Stil gezeichnet wird. Die Idee ist aber nicht schlecht. Grundsätzlich sind Bruno und Tim aber immer Partner und, bis auf eine einzige Zeichenidee, die mir gestern gekommen ist, für ein jüngeres Publikum ausgelegt. Und die besagte Idee wird keine Postkarte sondern ein T-Shirt.

So. Und jetzt ist es schon kurz nach halb und ich springe in mein Bett.

Habt noch einen schönen Tag und wir sehen uns. Wenn nicht früher, dann später.

Robert ist raus.

Mittwoch, 18. August 2010

Tag 168 – S.a.C.r.a.C. #017

Ach je, schon wieder so lange her, seit ich was geschrieben habe. Ein Wunder, dass überhaupt noch wer Zeit dafür aufwendet, sich hierher zu begeben. Eine tiefe Verbeugung dafür an alle Beteiligten. Eigentlich wollte ich es die letzte Woche einmal besser machen. Einfach mal einloggen, den Kopf und die Augen anmachen und mal wieder ein wenig von der Magie des Alltags erfassen und in Worten festhalten. Aber der Kopf hat gerade anderes zu tun (z.B. Reisevorbereitungen) und die Augen starren bevorzugt auf unfertige Zeichnungen oder Serien auf demselben Bildschirm auf dem ich gerade diesen Text tippe. Fast ein wenig ironisch. Aber nur fast. Ich bin mit dem Zeichnen langsam geworden. Keine Ahnung warum. Es macht mir nach wie vor Spaß und ich freue mich über jede fertige Karte und über jede positive Resonanz, aber der Kopf verlangt nach Abwechslung. Nicht von der Beschäftigung an und für sich, sondern von der Motivation.

Deswegen werde ich das S.a.C.r.a.C. Projekt wohl pausieren, wenn ich es schaffen sollte den Stapel auf 0 zu reduzieren. Im Augenblick kommen eure Karten nämlich erst an die Wand, wenn die Antwort im Umschlag ist und bis es soweit ist, liegen sie auf einem Stapel. Auf diese Weise komme ich auch mit der Reihenfolge nicht durcheinander. Danach werde ich zwar weiterzeichnen und es auch immer mal wieder ins Internet stellen und vielleicht auch verschicken, aber das Postkartenformat ist auf Dauer einfach zu klein, um sich weiterzuentwickeln. Meine Hände sind zwar ruhig genug, um im fünftel Millimeter Bereich noch ziemlich exakt zu arbeiten, aber das geht auf die Augen, dauert verdammt lange und wenn die Tinte oder die Fasern des Papiers mal nicht so wollen wie ich, sieht es hinterher auch nicht besser aus. Dann lieber Din A4 oder Din A3 ohne Augenkrebs. :-)

Wer aber noch eine Karte haben mag, kann sie mir ohne weiteres noch zusenden. An der Wand ist noch Platz und bis auf weiteres gibt es erst einmal keine Deadline.

Hier jetzt aber erst einmal die nächste Karte:



Inspiriert wurde ich zu dieser Karte nachdem ich bei Kollegen das Spiel „Red dead redemption“ auf der Playstation3 gesehen habe. Von den Programmierern der „Grand Theft Auto“ Reihe entwickelt, spielt man auch in diesem Spiel wieder einen Outlaw, der durch den Abschluss von Missionen vom kleinen Gangster zum großen Bos aufsteigt. Dieses mal halt nur im wilden Westen und nicht im modernen Amerika des zwanzigsten Jahrhunderts. Alles in allem ist das Spiel erschreckend brutal und ich ganz offensichtlich zu grobmotorisch, oder nicht grobmotorisch genug, um ein Fadenkreuz mit einem Controller zu bewegen (bei der Wii ist es anders und ca. 100 mal intuitiver), aber ich mochte den wilden Westen schon immer irgendwie und ich wollte mal etwas ein bißchen realistischeres Zeichnen und so kam dieses Bild hier zustande.

Wer der Cowboy ist, bleibt unbeantwortet. Zwischen geheimnisvollem Held und Bösewicht ist eigentlich alles drin, besonders wenn man das Original sieht, denn ehrlich gesagt fange ich an, den Firmenscanner zu hassen, bei der Menge der Nuancen, die er aus dem Bild entfernt hat. So ist die Figur zwar grundsätzlich dunkler gehalten als der Rest, der in helleren Grautönen das Bild füllt, aber um sie herum ist ein feiner weißer Rahmen, der nicht mehr richtig zur Geltung kommt und die Figur eigentlich mysteriöser hat wirken lassen. Wären die Grautöne des Restbildes voll da, würde man es sehen, aber so muss man halt ein wenig raten. Kann man nichts machen. Auch geraten werden darf bei der Pose der Figur. Eigentlich sollte sie laufen aber irgendwie wollte der hintere Fuß nicht so recht. Jetzt steht sie mir, aber mit der Hand hinter dem Revolver könnte sie in dieser Pose auch aus dem Gang heraus ziehen. Ich hab mich mal so wie die Figur hingestellt und ich glaube das könnte so klappen. ;-)

Insgesamt mag ich das Bild sehr, zumindest das Original. Ich finde zwar so nach und nach immer mehr Fehler, die nichts mit dem Scanner zu tun haben, aber trotz allem war es die Arbeit wert. Die nächsten beiden Karten werden wieder cartoonig und ein Double Feature. Vermutlich fange ich sie im Urlaub an, wo ich mir dann auch erstmal neue Fineliner kaufen muss. Meine geben schon wieder den Geist auf…

Und das war’s dann für heute auch schon wieder. Wenn es zeitlich passt, schreibe ich vor dem Urlaub noch einmal, was also in den kommenden 2 Tagen sein sollte. So oder so wünsche ich euch aber eine schöne Restwoche und tolles Wetter und viel Spaß bei dem was ihr tut.

Robert ist raus.

Sonntag, 8. August 2010

Tag 158 -S.a.C.r.a.C. #016

Ich war eine ganze Weile lang faul. Ich habe de Blog nicht vergessen und ihn wie ein regulärer Leser regelmäßig besucht, um eure Kommentare zu lesen, aber irgendwie war mir nicht nach schreiben. Stattdessen habe ich allen möglichen Leuten einfach so geschrieben, es mir gut gehen lassen und das Leben anderer beobachtet. Tut mir ein bißchen leid, dass es mit den Texten und Zeichnungen so lange braucht. Einige von euch warten schon seit diversen Monaten auf eine Antwort und ganz ehrlich: Keiner von euch ist vergessen und jeder bekommt irgendwann noch eine Antwort, die ihm oder ihr hoffentlich gerecht wird. Ich halte meine Versprechen und bitte an dieser Stelle nur um ein wenig mehr Geduld. Das Leben hier braucht halt nur auch ein wenig Zeit. Außerdem verbringe ich gerade ein wenig Zeit mit Nachdenken. Mir wurde in den letzten Monaten und Jahren immer wieder gesagt, dass ich mal etwas schreiben und professionell veröffentlichen lassen soll und bisher habe ich Ratschläge dieser Art immer sehr geschmeichelt mit einem dankbaren Lächeln und dem Gedanken „Nee, so viel tolles habe ich der Welt nun auch wieder nicht mitzuteilen“ abgetan. Beim zeichnen der aktuellen Postkarte hatte ich aber zum ersten mal einen „Warum eigentlich nicht?“ Augenblick und seitdem denke ich darüber nach, ob und wie ich ein derartiges Projekt realisieren könnte. An dieser Stelle geht es mir nicht um Kommentare von euch. Ihr könnt gerne „Toll!“ oder „Buuuh!“ sagen, aber letztlich ist es ja dann eh doch immer meine Entscheidung. Auslöser für den Gedankengang war übrigens die Feststellung, dass ich zwar einen Bleistift gerade halten kann und dass vielen von euch das was dabei am Ende herauskommt gefällt, ich aber ganz objektiv gesehen noch lange nicht gut genug bin, um den auf lange Sicht gewünschten Job in meiner Firma zu bekommen. Und da ein „Na gut, dann halt nicht“ für mich als Berufswahl bisher nicht in Frage kommt (Ich bin meinen Berufswünschen bisher extrem treu geblieben selbst wenn es wie im aktuellen Fall 20 Jahre gedauert hat, um einen Job in einer entsprechenden Firma zu bekommen), sehe ich mich halt nach Alternativen um. Mein Zeichenstil mag vielleicht nicht für jeden, aber doch für einige Berufe gut genug sein und im schlimmsten Fall halte ich es für sinnlos, mich krampfhaft an einem Job festzuhalten, wenn es noch andere Alternativen gibt, die mich vielleicht genauso glücklich machen könnten. Auch hier ist Widerspruch oder Zustimmung willkommen aber nicht gefordert. Letztlich werden das ich und/oder Menschen entscheiden, die hier nicht mitlesen und obwohl mir eure Meinung sehr viel bedeutet, wird sie bei den Letztgenannten doch wenig Eindruck hinterlassen. Ihr wisst was ich meine.

Jetzt aber mal eben erst einmal schnell die neuste Karte:



In den letzten Wochen ging es in verschiedenen Chats immer wieder um das Wetter. Nicht vornehmlich aber doch in kurzen Zeitabschnitten. Und wann immer es um das bewölkte Wetter in Irland ging, kam über kurz oder lang der Begriff „Wolkenschafe“ stellvertretend für „Schäfchenwolken“ auf. Dieser hat mich irgendwann gepackt und nicht mehr los gelassen und das Ergebnis des Gedankenganges seht ihr vor euch.

So generell gesprochen mag ich die Karte. Man sieht zwar, dass ich wie viele andere Menschen noch nicht herausbekommen habe, wie man mit Copics oder ihren britische Gegenstücken (die mir besser gefallen) Flächen gleichmäßig ausmalt. Trotzdem bin ich mit den Schafen und all den anderen Wolkenformen sehr glücklich. Es hat mich einige Anläufe gekostet und mein erstes Schaf sieht rückblickend eher wie eine Kuh aus, aber trotzdem war es eine tolle Erfahrung. Mittlerweile bin ich im Bereich der Wolkenschafe zeichnen recht bewandert und es kostet mich jetzt nur noch 5 Minuten um eine Exemplar zu realisieren. So oder so mag ich die Karte aber und da jeder, der bereits eine Karte von mir bekommen hat bestätigen kann, dass das Original immer eine Ecke besser als ihr eingescanntes Gegenstücke aussieht, kann ich mit den hier sichtbaren „Problemzonen“ gut leben. Das nur eben schnell zur Karte.

Ansonsten habe ich heute mal etwas ganz neues gemacht. Auf den Weg vom Pub nach Hause habe ich zum ersten mal seit langem Sterne am Himmel gesehen. Jene in Cork zu entdecken ist nicht ganz einfach. Zum einen weil es hier ziemlich oft bewölkt ist und dann auch deswegen, weil die Stadt scheinbar Unmengen an Geld dafür ausgibt, möglichst jeden Winkel der Stadt so hell wie möglich zu beleuchten, was dazu führt, dass ich die Augen nur schwer so einstellen können, dass sie den relativ schwachen Kontrast zwischen Nachthimmel und Sterne wahrnehmen. Heute hatte ich aber irgendwie einmal Glück und deswegen sind der Laptop, ein Bier, eine Karotte und ich aufs Dach getrabt um den aktuellen Text unter freiem Himmel zu schreiben. Gerade wird es aufgrund mangelnder Bewegung etwas kühl und mein rechts Bein ist schon wieder eingeschlafen, aber irgendwas ist ja immer. :-)

Damit endet mein Exkurs für heute aber auch. Eigentlich wollte ich noch mehr schreiben, aber vielleicht komme ich jetzt endlich mal wieder aus dem Knick und schreibe öfter. Dann kann ich das auch noch nachholen und alles wird wieder gut. :-)

Habt noch einen schönen Sonntag und genießt das Leben,

Robert ist raus.