Mittwoch, 30. November 2011

I’ll be gone ‘till December

So. Der November ist beinahe rum und nun wird es dann Zeit, sich von ihm zu verabschieden, wenn er denn schon nicht begrüßt wurde. Nicht dass ich nicht versucht gewesen wäre. Anfang November, pünktlich zu meinem Geburtstag, war ich eigentlich schwer versucht, hier in epischer Länge über die Welt und mein bisheriges Leben zu schwadronieren und damit zu etwas zu verkommen, das in meinen Gedanken den Titel „Der alte Mann und das Meer“ trägt, obwohl ich Hemingway nie gelesen habe. In meiner Vorstellung ist es einfach ein alter Kerl mit Rauschebart, der in die Ferne guckt und jedem, der sich in Hörweite befindet einen Schwank aus seinem Leben erzählt. Egal ob derjenige darum gebeten hat oder eigentlich nur wissen wollte, wie weit eine afrikanische Schwalbe fliegen kann, die eine 1 Kilogramm schwere Kokosnuss trägt.

Letztlich habe ich mich mangels Strand und interessierter Touristen aber dagegen entschieden und meinen Geburtstag bewusst schweigend verbracht. 32 ist nett aber kein Meilenstein und entgegen anderer Meinungen finde ich nicht, dass man noch jedes Jahr zwingend feiern muss, auch wenn ich es natürlich jedem gönne, der es trotzdem tun möchte.

Dass ich nun statt am Anfang des Monats, einfach am Ende des Monats über komisches Zeug rede, bitte ich zu verzeihen. Vielleicht liegt es wirklich am Alter oder an der aktuellen Freude daran, mal wieder etwas für den Blog zu schreiben. Vielleicht auch an der „Legend of Zelda“ Symphonie, die kostenlos beim aktuellen Zelda Wii Spiel dabei lag und die mir gerade fröhlich in die Ohren schmettert. Oder am relativ warmen Wetter in Cork. Oder an der Erholung durch den Urlaub. Oder an den Dingen, die da in der kommenden Zeit auf mich warten. Aber am besten ich gehe das der Reihe nach durch.

Die erste Hälfte des Monats war, von meinem Jahrestag abgesehen, recht ereignislos. Arbeit und Freizeit gingen entspannt Hand in Hand und zwischenzeitlich wurde ein wenig gezeichnet, ohne viel tiefgreifendes zu produzieren. Bruno hat ein neues Design bekommen, das sich an dem von Herrn Igel orientiert und ihn kleiner und pummeliger macht, was eigentlich immer meine Absicht war, aber nie etwas geworden ist. Nun habe ich das Gefühl, dass er so langsam einen Stand erreicht hat, den ich als „Final“ akzeptieren kann und irgendwann muss ich mal eine Zeitleiste basteln, um die Entwicklung zu dokumentieren. Ansonsten sitze ich noch immer an einem anderen recht aufwendigen Projekt, das ich eigentlich schon fertig und abgesendet haben wollte. Aber der feine Herr musste sich ja wieder einmal der Prokrastination hingeben und nu haben wir den Salat. Insgesamt schlägt es in Sachen Projekten gerade ein wenig über mir zusammen, aber noch ist ja der Dezember da, der es in sich haben wird. Denn zwischen dem 1.12. und dem 30.12. werde ich jeden Tag etwas zeichnen und es hier ins Netz stellen. Das ganze orientiert sich an einer Liste, die mir geschickt wurde und die unübersetzt so lautet:

30 Day Drawing Challenge
1: yourself
2: favorite animal 
3: favorite food
4: favorite place
5: best friend
6: favorite book character can`t be a movie
7: favorite word
8: favorite animated character
9: favorite tv-show
10: favorite candy
11: turning point in your life
12: most recent accomplishment
13: comic
14: favorite fairytale
15: family picture
16: inspiration
17: favorite plant
18: just a doodle
19: something new
20: something orange
21: something you want
22: something you miss
23: something you need
24: a couple
25: scenery
26: something you don`t like
27: someone you love
28: anything you`d like
29: a place you want to go
30: a congrats banner for finishing the challenge

Wer kein Englisch kann und es auch nicht von Google übersetzen lassen mag, findet jeden Tag neben der Zeichnung eine Übersetzung. Das ganze stimmt dann auf das kommende Jahr ein, in dem es ähnlich geschäftig weitergehen soll. Ja, Robert backt 2012 mal keine Brötchen, sondern Brotlaibe und ich sehe mich in 13 Monaten schon reumütig die weiße Fahne schwenken. Aber man muss ja hin und wieder auch mal etwas wagen. Das zum zeichnerischen Teil. Keine Zeichnung. Von denen gibt es ja ab morgen dann mehr als genug.

Die zweite Hälfte des Monats war dann der Reise durch Irland und Deutschland gewidmet und sah in Sachen Stationen in etwa so aus:

Cork --> Dublin --> Hamburg --> Lüneburg --> Frankfurt --> Berlin --> Dublin --> Cork.

Und ja, ich hatte wieder nur 10 Tage Urlaub aber der Fairness halber: Dublin und Hamburg waren nur Umsteige-Stationen. Ich habe es wieder nicht geschafft, alle Menschen zu sehen und so langsam gewöhne ich mich an den Gedanken, das wohl auch nie zu schaffen, aber ich habe dieses mal einige Menschen gesehen, die ich zum Teil seit vielen Jahren nicht mehr gesehen habe, was mich insgesamt sehr gefreut hat, weil es einfach toll ist wenn man alleine durch ein einfaches „Hallo“ erfahren darf, dass längst durchtrennt geglaubte Bande hin und wieder einfach nicht kleinzukriegen sind. Das klingt jetzt schmalzig, ich weiß, aber es scheint wahr zu sein, dass alte Freunde, egal wie lange man sie nicht gesehen oder gehört hat, wirklich nur eine Nachricht oder einen Anruf weit entfernt sind. Probiert es aus und sagt mir Bescheid, wenn es geklappt hat. Ich warte gespannt. Ansonsten werden meine Reisen wohl in naher Zukunft kaum weniger umfangreich und ich sehe da 2012 eine Menge Geld, das in Tickets investiert wird. Mal sehen, wie das läuft.

Zu guter Letzt noch die tolle Neuigkeit, dass ich 2012 neue Arbeitszeiten haben werde und dann schon zu etwas humaneren Zeiten Feierabend habe und erreichbar bin. An der Viertagewoche ändert sich nichts und weitere Details folgen dann, wenn es soweit ist. Im Moment sollte es reichen zu wissen, dass ich mit meiner neuen Schicht SEHR froh bin und es für mich kaum besser hätte kommen können. Außer vielleicht, wenn es ein Büro in Deutschland geben würde, aber nun will ich nicht kleinlich oder utopisch werden.

Und damit soll es das an dieser Stelle auch gewesen sein. Eine Zigarette, Zelda und eine Postkarte warten auf mich und der Soundtrack, der mich durch diesen Text begleitet hat will auch noch auf mein Handy kopiert werden. Habt einen tollen Monatsabschluss und fühlt Euch der Reihe nach herzlich gedrückt.

Wir lesen uns im Dezember,

Robert