Sonntag, 27. Juni 2010

Tag 117 – I am the God of Hellfire. And I bring you …

Vor-Vorgestern ging ich nach der Arbeit nach Hause. Das mache ich, weil es mir recht gut gefällt vier mal in der Woche und ist somit nichts ungewöhnliches mehr. Irgendwo musste am frühen Abend ein Haus gebrannt haben, denn bereits im Büro und später dann auch auf den 2 Kilometern Heimweg war der Geruch aufgrund ablandiger Windverhältnisse omnipräsent, aber auch das ist in Cork für mich nichts ungewöhnliches mehr. Dass ich an dem Abend wegen dem beißenden Geruch in der Luft nicht joggen, sondern nur laufen konnte ist die einzige Besonderheit an der Geschichte, auf die ich hier aber nicht eingehen werde. Ihr merkt also: Robert schreibt heute mal über die gewöhnlichen Dinge des Lebens.

Ich will nicht behaupten, dass ich einer dieser weitgereisten, weltgewandten Menschen bin, die von sich behaupten können alles schon einmal erlebt zu haben. Weiter als bis nach Nord-Afrika ging es nie, exotischer als Beirut während der Besetzung durch die Syrier wurde es auch nicht und was die Dauer angeht, ist Irland bis auf weiteres ungeschlagener Rekordhalter. Europa und ich sind einander in akzeptablem Maße bekannt, aber darüber hinaus geht es nicht und gerade deswegen will ich mir an dieser Stelle nicht anmaßen, viel von der Welt zu kennen oder zu verstehen. Trotzdem oder gerade deswegen ist die Menge der Brandfälle hier in der Stadt für mich ein absolutes Novum. Als ich in meine Wohnung zog und über den Brandschutzmelder informiert wurde und feststellen musste, dass es im Gebäude in dem meine Firma ihren Sitz hat scheinbar wöchentlich Brandschutzkontrollen gibt, ging ich davon aus, dass die Feuerwehr hier wohl einen recht entspannten Job hat, bei dem sie ein paar Alkohol-Leichen von der Straße aufsammelt, hin und wieder mal eine Katze aus dem Baum rettet und ansonsten einen verdammt entspannten Job hat. Aber wie es scheint, ist gerade das nicht der Fall.

In den 3, fast 4, Monaten die ich jetzt hier lebe habe ich 2 große Feuer erlebt und 2 Mülltonnen zugesehen, wie sie sich auf meinem Hinterhof in Pfützen aus schwarzem Plastik verwandelten. Das ist gemessen an der Zeitspanne absoluter Rekord und umso interessanter, man die Menge der Brandschutzmaßnahmen berücksichtigt, die einen umgeben.

Was ist das also? Wie kommt es, dass in dieser Stadt mehr Feuer ausbrechen, obwohl so viel dafür getan wird, um sie zu vermeiden? Da ich mal nicht davon ausgehe, dass irgendjemand zu blöd ist, um ein elementares Verständnis für die Vor- und Nachteile von Feuer zu entwickeln, eine geistige Leistung, die Menschen schon vor einer Millionen Jahren hinbekommen haben, gibt es nur 2 Möglichkeiten: Entweder es ist den Leuten grundsätzlich einfach egal und deswegen wird an alles, was länger als 2 Minuten still hält ein Rauchmelder angebracht oder es ist den Leuten egal, gerade weil an allem ein Rauchmelder dran ist und es in so einer Umgebung fast unmöglich ist, ernsthaften Schaden anzurichten. Aber da hin und wieder doch etwas abbrennt, scheint der erste Fall doch irgendwie wahrscheinlicher. Besonders wenn man bedenkt, dass die Mülltonnen abgefackelt sind, weil jemand nach dem Grillen seine noch glühende Kohle in die Tonne gekippt hat.

Vielleicht, aber nur vielleicht sind manche Menschen hier doch zu blöd, um mit Feuer umgehen zu können. Vielleicht sind sie auch einfach nur ignorant, wovon ich ehrlich gesagt mehr ausgehe, nachdem ich die Menschen mittler Weile ausgiebig beobachten konnte. Insgesamt scheint das Land das Leben eher gelassen zu nehmen, was mir aufgrund der deutschen Wurzeln immer noch sehr seltsam vorkommt. Vielleicht sind die Deutschen in Europa auch einfach nur über die Maßen penibel. Letztlich scheint niemand in den brennenden Gebäuden verletzt worden zu sein und die Mülltonnen wurden durch nagelneue lupenreine Mülltonnen ersetzt. Es gibt also schlimmeres. Trotzdem aber ist das einer der bemerkenswertesten Punkte bei denen ich Anpassungsschwierigkeiten habe. Und da gerade sonst nicht viel mehr in meinem Leben los ist und die nächsten Karten erst noch abgeschickt werden müssen, bevor ich sie hier auseinandernehmen kann, dachte ich ich melde mich einmal mit einem ungelösten Problem, über das ich gerade nachgedacht habe. Falls jemand seine oder ihre Meinung zu dem Thema kundtun möchte, wird sie in jedem Fall gehört. Falls nicht ist das auch in Ordnung.

In jedem Fall war das das, was ich hier mal so berichten wollte. Ich hoffe euch geht’s allen gut und ihr habt einen schönen Sommer und einen entspannten Sonntag.

Robert ist raus.

Montag, 21. Juni 2010

Tag 111 – Time goes by … S.a.C.r.a.C. #011

Tag auch. Ich hatte zwar vor einer Weile geschrieben, dass es mal wieder Zeit wäre mich zu melden, mich dann aber in einem akuten Motivationstief wiedergefunden, aus dem ich dann auch nicht mehr so recht rauskommen wollte. Wie das mit den Motivations-Mangelerscheinungen halt so ist. Dem entsprechend habe ich mich am Wochenende ganz fürchterlich entspannt und es mir ziemlich gut gehen lassen. Ich habe Livemusik in Pubs genossen, nachdem meine Kollegen mir spontan abgesagt haben, war in der Stadt shoppen, habe stundenlang Wii gespielt, Sport getrieben, Serien geguckt, ausgeschlafen, gut gegessen, Zeit auf dem Dach in der Sonne verbracht, gezeichnet, mit vielen Menschen gechattet und telefoniert und überhaupt den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Insgesamt sehr erholsam, wenn auch bedingt durch die Absage weniger gesellig als geplant. Was soll’s. Viel passiert ist jedenfalls nicht. Ich habe im Zuge des Shoppingwahns einen Stapel neuer Musik gefunden, die jetzt schon den ganzen Tag über in meinen Kopfhörern rauf und runter dudelt und mir die Tage noch sonniger macht, als sie ohnehin schon sind. Was etwas heißen will. Denn in Cork ist gerade unverschämt gutes Wetter. Der Himmel war den ganzen Tag über so blau und wolkenlos, dass ich in meiner Pause erst einmal 5 Minuten lang dumpf und glücklich ins unendliche Blau gestarrt habe und mich einfach mal über etwas vollkommen Selbstverständliches gefreut habe. Keine intellektuelle Meisterleistung, aber trotzdem eine verlorene Kunst in unserer schnellen und modernen Welt. Aber genug von mir und meinem auch nicht wirklich spannenden Leben, kommen wir zum spaßigen Teil:



Ich bin wie bereits angekündigt zu dem zurückgekehrt, was ich kann: Den cartoonigen Schwarz/Weiß Zeichnungen. All die Experimente davor waren auch nett und interessant, aber irgendwie ist mir gerade nicht danach und da das ja ein Hobby sein soll und Hobbys in der Regel Spaß machen sollen, mache ich halt einfach mal was ich will. :-) Jedenfalls gibt es hier zum zweiten mal Bruno. Dieses mal Pilze springend in einer Super Mario – Interpretation, die aber aufgrund der komplett eigenen Charaktere nicht unbedingt deutlich wird. Ich hatte überlegt, die originalen Pilze nachzuzeichnen und das ganze mit einem passenden Hintergrund und vielleicht einigen Blöcken zu untersteichen, mich dann aber dagegen entschieden. Ich kopiere ungern fremder Leute Arbeit, wenn es nicht unbedingt sein muss und selbst wenn man nicht um die Hintergründe des Videospiels weiß, kommt die Karte meiner Meinung nach immer noch ziemlich gut gelaunt rüber. Gegenteilige Meinungen (bitte mit kurzer Begründung) sind natürlich gerne gesehen. Stilistisch hat sich kaum etwas getan. Die Figur ist eh von vorne bis hinten definiert und das mit der Linienführung hat mir schon beim letzten Bild von Bruno gut gefallen. Der Pilz entstand nach 15 Minuten rumkritzeln quasi von selber und der Schriftzug war auch fertig, bevor die Tinte trocken war. Gute Sache. Überhaupt war ich zum ersten mal wieder wirklich schnell dabei und der einzige Grund, warum es dieses mal 3 Stunden gedauert hat, war die Tatsache, dass ich die ersten 2 Anläufe verworfen habe, weil ich mit der Größe und der Positionierung der Figuren nicht ganz glücklich war. Für Pazifisten, die dem Pilz trotz seiner üblen und außerordentlich bösartigen Vergangenheit noch eine Chance geben wollen (ich würde ja keine unschuldigen Pilze quälen), habe ich die Linien so gebogen, dass man sich selber ausmalen kann, ob Bruno auf oder hinter dem Pilz landet. So oder so mag ich die Karte. Sie ist einfach, trotzdem aber nicht blöd und es hat Spaß gemacht sie zu zeichnen.

Und das war’s jetzt auch schon wieder. Habt einen schönen Montag, lasst euch nicht ärgern und bis die Tage.

Robert ist raus.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Tag 106

Guten Abend.

Liebe Grüße aus der Stadt der Sonne und des unbeschwerten Glücks. Er lebt, atmet und alles was dazu gehört, hat aber ehrlich gesagt gerade nicht die Lust mehr zu schreiben. Deswegen macht er nach diesem Lebenszeichen auch schon wieder Schluss und schreibt lieber morgen irgendwas.

Robert ist raus.

Montag, 14. Juni 2010

Tag 104 – S.a.C.r.a.C. #010

Tagchen auch. Das Wochenende ist wieder einmal für quasi jeden von uns vorbei und der Alltag hat uns wieder. Ausgenommen natürlich die die immer oder nie arbeiten, aber die wissen ja, wie ich es meine :-)

Mein Wochenende war dann im Übrigen auch wieder relativ normal und ohne allzu große Höhepunkte. Donnerstag wurde lethargisch zuhause verbracht, während ich alles Mögliche vor mir her schob, Freitag wurde dann etwas aktiver, als ich bei der Party meines Teams am Grill stand und die Leute mit Fleisch, Fleisch und noch mehr Fleisch glücklich gemacht habe und der Samstag wurde dann wieder ein wenig beschaulicher, was nach dem Alkoholkonsum der ersten beiden Tag dann auch nötig war. Insgesamt aber halt sehr normal und damit sehr ungewohnt für mich. Es ist jetzt 11 Monate her, seit dem Super-GAU, der so ziemlich jede der jüngsten Änderungen mit sich führte und ich hatte mich erstaunlicher Weise wirklich an den Zustand des Chaos gewöhnt. Keine eigene Wohnung, geschweige denn ein eigenes Bett mehr zu haben und all seine Besitztümer so nach und nach aufzugeben, befreit auf eine merkwürdige Art und Weise, die man schwer erklären kann. Natürlich ist es trotzdem deutlich angenehmer, wenn man irgendwo im warmen schlafen kann. Das ist mir klar und ich will das Leben obdachloser Menschen hier nicht schön schreiben. Aber irgendwann kümmern einen bestimmte Dinge nicht mehr, um die man sich sonst stundenlang Gedanken machen konnte. Beispielsweise wo Teller A aus Service B abgeblieben ist, weil das Set sonst nicht mehr vollständig ist usw. usw. In meiner aktuellen Küche scheint jeder meiner Vormieter die spärliche Grundausstattung um das eine oder andere Teil erweitert zu haben. Und obwohl nichts davon zusammen passt, ist doch alles heile und sauber und für mich damit absolut okay.

Aber zurück zur Normalität. Sie ist jetzt jedenfalls da. Die Arbeitstage stehen fest, die Wohnung ist eingerichtet, die Kollegen sind … die Kollegen, Cork ist Cork, Mitbewohner sind auch keine mehr da, Geld dafür schon und so insgesamt gibt es nichts was das Leben gerade auf oder abwertet. Es läuft und läuft und mehr darüber zu sagen bedürfte einer Fantasie, die mir wohl leider nicht zu eigen ist, denn es tun sich keine Wunderwelten auf und auch Irlands berühmt berüchtigte Fabelwesen scheinen weiterhin einen Bogen zu machen. Außer natürlich sie verwandeln sich an meinem Wochenende in obdachlose Alkoholiker die bis genau Punkt 14 Uhr vor meinem Wohnzimmerfenster sitzen. Dann weiß ich wo sie sich aufhalten …

Jedenfalls ist alles normal und langweilig, was seltsamer Weise den Glauben mit sich bringt, dass euer Leben irgendwie großartiger und toller sein müsste. Ich kann auch nicht so ganz erklären warum, aber seltsamer Weise finde ich gerade den langweiligsten Scheiss spannend, solange er nur irgendjemand anderem als mir passiert ist. Die meiste Zeit über kann man Nachrichten-Hunger dieser Art natürlich in produktive Bahnen lenken und tatsächlich Nachrichten lesen. Aber das füllt es nicht gänzlich aus. Merkwürdig aber wahr…



Die aktuelle Karte ist hmm etwas anderes geworden. Sie geht an einen Autoschrauber und ich dachte, dass es mal etwas anderes wäre, wenn die Karte kein Karte sondern eher ein Bastelbogen ist. Durch die begrenzte Fläche musste sehr sparsam gehaushaltet werden, aber letztlich hat es einiger Maßen gepasst und wenn man es ausschneidet, an den richtigen Ecken faltet und zusammenklebt, sollte eigentlich etwas dabei herauskommen, dass einem Auto zumindest entfernt ähnlich sieht. Die Farbgebung wurde durch die Stifte diktiert, was aber auch nicht so wild ist, da die meisten grauen Flächen nach dem Ausschneiden wegfallen. Ich wollte sie bloß nicht weiß lassen. Und deswegen (und weil der Scanner doof ist – das musste ja noch mal erwähnt werden) ist es jetzt etwas farblos. Dass die Reifen oben nicht ganz rund sind und auch die vordere Stoßstange abgeschnitten ist, liegt daran, dass die Karte auf dem Scanner verrutscht ist, was mir erst vor 5 Minuten aufgefallen ist. Im Original ist alles genau ausgemessen und sollte super passen. Bis auf einen Fehler. Wer genau guckt wird ihn vermutlich recht schnell finden und darf sich dann an dieser Stelle freuen. Er fiel mir erst auf, als ich es nicht mehr ändern konnte und zum neu zeichnen fehlte mir dann doch die Lust. Ich habe in letzter Zeit immer länger und länger für die Karten (für einigen knapp 12 Stunden) gebraucht und es wird Zeit das mal wieder runterzuschrauben. Wer den massiven Fehler in der Karte findet: Gratulation. Er beweißt, dass man sich nach 10 Stunden im Büro gegen 5 Uhr Morgens dann halt doch nicht mehr so wirklich toll konzentrieren kann und nun ist es halt wie es ist. Praktischer Weise geht die Karte ja einen Bastler und der sollte dann schon eine Lösung für das Problem finden können. Ich vertraue da auf ihn. :-) Alternativ kann er die Karte natürlich auch einfach an die Wand pinnen und sich so drüber freuen und jedes Mal breit grinsen, wenn er den Fehler sieht. Hauptsache er und auch seine Freundin, die ja auch Empfängerin ist, freuen sich ein wenig.

Ach ja. Das war mein erstes Auto, bei dem ich so halbwegs Wert auf Realitätsnähe gelegt habe. Es hat trotzdem diverse Fehler und das weiß ich auch. Also bitte keine Kommentare wie „Die Rücklichter sind komisch“.

So. Und damit höre ich dann jetzt auch schon wieder auf. Mit der nächsten Zeichnung kommt die nächste Meldung und bis dahin wünsche ich euch schöne Tage und den Freunden der WM viel Spaß beim mitfiebern.

Robert ist raus.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Tag 100 – Einhundert Tage neues Leben

Schon einmal vorab: Das hier wird kein Resümee. Davon gab es diverse im Laufe der letzten Wochen und Monate und ehrlich gesagt, könnte ich auch nichts erzählen, was ich nicht schon einmal gesagt habe. Aber 100 Tage neues Leben sind halt 100 Tage neues Leben und da muss man auch mal was sagen.

Aaaalso … Tja … Hmm … Also mir geht es physisch erst einmal gut. Sogar so gut, dass ich etwas begonnen habe, das für meine Verhältnisse nahezu ungeheuerlich ist: Ich habe angefangen ein wenig Sport zu machen. Jetzt nichts Überragendes. Es wird nicht der Sommerkörper 2010 und im Augenblick ist es vermutlich auch eher ein Tropfen auf den heißen Stein, aber ich habe angefangen die 2,5 – 3 Kilometer Fußweg zwischen meiner Wohnung und dem Büro abends in einem Stück joggend hinter mich zu bringen. Auf dem Hinweg wäre ich zwar prinzipiell auch versucht, schon damit ich dann auch wirklich mal 30 Minuten am Tag Sport getrieben hätte, aber das will ich meinen Kollegen nicht antun, da wir hier keine Duschen o.Ä. haben. Also bleibt es beim Heimweg, was auch schon ganz nett ist. Mein Körper hasst alles daran inklusive meines Geistes, der ihn schnaufend vorwärts treibt, aber erstaunlicher Weise macht er trotz allem nicht schlapp. Im Moment bin ich noch in so einer Phase in der der Körper durchgehend mit meinem Geist über die Notwendigkeit des ganzen Unterfangens diskutiert und ihm klar machen will, dass wir (also Körper und Geist) eh nicht genug essen und deswegen keine Gefahr laufen zuzunehmen, selbst wenn wir mit dem Bürostuhl auch noch die letzten Wege zum Topf und zum Essen rollend bewältigen würden. Aber das wird auch vorbeigehen und zum Trost gibt es Schokolade und Chips, damit er nicht ganz ohne Treibstoff dasteht. Soviel zum physischen.

Psychisch ist eigentlich auch alles okay, aber wie im letzten Text schon angemerkt, fehlt mir gerade die Nähe zu meinen Mitmenschen. Angeblich braucht der Mensch jeden Tag 10 Umarmungen oder 30 mal Händeschütteln, um gesund und glücklich zu bleiben. Wenn das stimmt, leide ich gerade an Entzug. Aber das ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass 100 Tage vielleicht auch nicht unbedingt für alle Umstellungen im Leben reichen. Wenn die nächsten 100 Tage vorbei sind, ziehe ich diesbezüglich dann doch noch mal ein Resümee und sage euch kurz und knapp wie es mir geht.

Und was haben wir noch? Mittler Weile wurde der Blog 2100 mal aufgerufen. Und das hier ist der 63. Eintrag, den ich ins Netz stelle. 5 - 10% der Seitenaufrufe stammen eh von mir, aber so alles in allem freue ich mich. Sollte es wirklich mein übergeordneter Berufswunsch sein, etwas zu tun, das andere Menschen von ihrer eigentlichen Arbeit und ihrem eigentlichen Leben abhält oder ablenkt, ist das hier schon einmal ein Anfang. Natürlich ist es technisch gesehen eine Milchmädchen-Rechnung weil ich hier tippender Weise mehr Zeit verbracht habe, als jeder andere, aber das ignoriere ich einfach einmal und schicke das Milchmädchen zusammen mit dem Puddingjungen Pilze pflücken.

Zeichnerisch geht es gerade etwas stockend aber beständig vorwärts. Ich habe eine kleine Deadline, die ich mir selber gesetzt habe, weil es bei einigen karten doch nötig ist, ein bisschen Druck zu machen, aber darüber hinaus bin ich gerade am Motive planen und kreativ sein. Dabei werde ich aber in jedem Fall wieder auf die zeichnerischen Mittel zurückgreifen die ich beherrsche und auch wieder meinem eigenen Stil treuer werden, damit es schneller und entspannter von statten geht. Aber das werdet ihr dann ja bestimmt sehen. Das Wochenende steht eine Party mit den Kollegen und ein wenig Haushalt an und ansonsten werde ich entweder am Tisch, oder auf dem Balkon die Stifte kreisen lassen.

Und das war es jetzt auch schon vom 100sten Tag. Ich habe jetzt mal wieder Wochenende und werde mich jetzt joggender Weise nach Hause begeben, denn in dieser Woche schreibe ich meine Texte aufgrund technischer Umstände wieder vom Büro aus.

Habt einen schönen Tag, egal wo ihr seid, meldet euch wenn ihr Lust und Zeit habt und ansonsten lesen wir uns die Tage wieder.

Robert ist raus.

P.S.: Auf die nächsten 100. Cheers!

Dienstag, 8. Juni 2010

Tag 98 – Nur mal so kurz

Hallöchen auch. Ich weiß ich hatte vorgestern gesagt, dass ich gestern etwas schreiben würde. Und nein, ich hatte das nicht vergessen. Es war nur so, dass ich mir meine letzten tage noch mal durch den Kopf habe gehen lassen und da nicht allzu viel Erzählenswertes gefunden habe. Das Leben läuft durch wie warmer Kaffee und weil das weder spannend noch erzählenswert ist, kann ich dazu dann auch nichts Tolles berichten.

Ihr seid also nicht (schon wieder) vergessen. Keine Sorge. :-)

Und jetzt mache ich mich wieder an’s Zeichnen und wünsche euch noch einen schönen Tag,

Robert ist raus.

P.S.: Ich bin müde. Jemand zum anlehnen wäre in dieser Sekunde gerade echt nett.

Sonntag, 6. Juni 2010

Tag 96 - Alles mögliche & S.a.C.r.a.C. #009

Na dann wollen wir mal.

Nachdem ich jetzt eine ganze Weile nichts mehr geschrieben habe, wird es wohl Zeit all das angesprochene und auf später verschobene Zeug aufzuarbeiten. Fangen wir in der grauen Vorzeit, beim letzten Urlaub in Berlin an, zu dem ich ja noch etwas sagen wollte und arbeiten uns dann über die Ereignisse der letzten Tage vor bis zur aktuellen Karte. Ein Ereignis, das sich gestern zugetragen hat, lasse ich heut erst einmal weg und schreib darüber dann lieber morgen, damit sich das wieder häufiger Schreiben/Lesen auf lohnt.

Berlin

Über den Urlaub selber gibt es nichts mehr viel zu sagen, was nicht schon ein paar Wochen früher aufgeschrieben wurde. Ich war für 5 Tage in der Stadt, habe eine Unmenge an Menschen getroffen und die Zeit, trotz des Stresses, der aber auch erwünscht war, sehr genossen. Viel interessanter war für mich, was der Urlaub mit mir selber angestellt hat und womit ich nie gerechnet hätte: Er hat meinem Heimweh ein Ende gesetzt.

Nun kann ich mir eigentlich nur 2 Szenarien vorstellen, wie man sein Heimweh loswird: Entweder man stellt im Laufe der Zeit fest, dass einen die Leute in der alten Heimat einmal den Buckel runter rutschen können, weil sie ja eh alle blöd sind oder man stellt wie ich fest, dass Heimat nicht verschwindet, egal wie weit man auch weg ist, solange man sie als solche betrachtet. Denn wenn man einmal von den gefühlten 1000 gestellten „Wie ist es denn so in Cork“ – Fragen absieht, war eigentlich alles, als wäre ich nie weg gewesen. Die Menschen (ihr) haben sich nicht grundlegend verändert oder in Luft aufgelöst, die Stadt war auch immer noch die gleiche ruppige und tief im Inneren verborgene herzliche Stadt, die sie immer war und alles dazwischen und darum herum, was man vorher schon liebte oder hasste, war auch immer noch da. Und das gibt ein ziemlich gutes Gefühl, das es mir jetzt ermöglichte wieder relativ entspannt in die neue Heimat zurückzukehren. Statt alle 2 Monate vorbeizuschauen, bin ich jetzt zwar 3,5 Monate nicht in der Stadt, weil es organisatorisch besser zu handeln ist, dafür wird es das nächste mal dann aber auch länger und ich arbeite daran, den 2 Monatsrhythmus irgendwie zu etablieren, damit ich nie so ganz aus der Welt bin. Das war die wichtigste Lektion, die ich aus dem letzten Urlaub mitgenommen habe und jetzt freue mich schon auf den nächsten Urlaub, der zwar noch 2,5 Monate hin ist, aber das wird ja wohl auch noch zu schaffen sein… Nächstes Thema.

Robert allein zuhaus.

Nach 6 Wochen ist es jetzt soweit: Robert wohnt wieder alleine in seiner Wohnung. Julia ist letzte Woche mit ihrem Freund aufgebrochen, um auch noch den Rest der Insel zu erforschen und damit hat sich meine erste irische WG Episode erledigt. Insgesamt war es eine sehr angenehme Erfahrung und auch ziemlich genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Man lebte wie in einer normalen WG sein eigenes Leben, teilte es mit dem Mitbewohner, wenn beide Lust hatten und ansonsten war alles schön. Wir haben zusammen grob geschätzt 15 unterschiedliche Pubs erkundet und dabei erstaunlicher Weise nur gute Erfahrungen gemacht, da jeder Pub irgendwie seine eigenen Vorzüge hatte. Einige lieferten hausgemachtes Bier, andere Live-Musik und wieder andere waren einfach witzig, weil man in ihnen toll und kostenlos feiern konnte. Wir haben jeden schlimmeren Anmach-Schuppen und alle Örtlichkeiten in denen man Eintritt hätte zahlen müssen ausgelassen und sind trotzdem auf einen ganzen Haufen von Möglichkeiten gestoßen, wie man in Cork am Samstagabend draußen in der Stadt Spaß haben kann. Eine gute Erfahrung.

Eines Tages werde ich das bestimmt noch einmal machen und mein Gästezimmer wieder einem Studenten anbieten, der es für ein paar Wochen oder Monate braucht, aber jetzt reicht es erst einmal und ich werde das Zimmer in den kommenden Monaten für möglichen Besuch freihalten, auch wenn sich da bisher noch nicht viel tut, was bei den langen Reisezeiten und den gestiegenen Kosten, aber auch nicht verwundert. Aber das nur mal schnell dazu, als kurzes Resümee der letzten 6 Wochen.

S.a.C.r.a.C. #009

In der Mitte eines World of Warcraft Magazines, das ich vor einer Weilen geschenkt bekommen habe, befand sich ein Poster auf dem die Konzeptzeichnung verschiedener Figuren abgebildet war und das jetzt in meiner Küche über der Spüle hängt. Da etwas in dieser Art eigentlich auch das ist, was ich später einmal beruflich machen möchte und Übung immer gut ist, hatte ich es mir für die aktuelle Karte zur Aufgabe gemacht eine Frau auf einem Pferd zu zeichnen, die dabei möglichst dynamisch aussehen sollte. Was dabei herauskam ist das folgende und was ich beim Zeichnen herausgefunden habe, teile ich unter der Zeichnung mit:


Folgende Erkenntnisse haben mich im Laufe der Zeichnung eingeholt:

1) Wenn Übung den Meister macht, brauche ich noch eine Menge davon (was aber nicht schlimm ist, denn Zeit habe ich genug).
2) Konzeptzeichnungen macht man nicht mit harten Bleistiften
3) Konzeptzeichnungen, die man später einmal vorzeigen möchte, macht man auf großen Bögen Papier. Nicht auf Postkarten.
4) Mit einem beschissenen Scanner sieht alles gleich noch eine Ecke schlimmer aus. Besonders wenn es mit Bleistiften gezeichnet ist.

Und noch mal in ganzen Sätzen: Das ganze Ding ist leider durch den Scanner, ähnlich wie die vierte Karte, ziemlich versaut worden. Es ist auch so kein Glanzstück geworden, da ich mangels Erfahrung eher ein Pony als ein Pferd gezeichnet habe und ab einem bestimmten Punkt schienen die Bleistifte eher gegen mich als mit mir zu arbeiten, aber der Scanner hat es dann noch einmal einen Zacken schlimmer gemacht, da er nur eine recht geringe Auflösung hat und ich hier auch keine Bildbearbeitungsprogramme nutzen kann. Die gestrige Version, die ich euch zuerst zeigen wollte, war noch ohne schwarze Linien und rein Bleistift, so wie es zuerst gedacht war, sieht aber deutlich schlechter als die finale Version aus, weswegen ich sie hier nicht zeige. Wer seeehr neugierig ist, findet sie bei Facebook, zusammen mit allen anderen Zeichnungen. Anders werde ich sie aber nicht veröffentlichen. Sie ist auch keine Anmeldung bei dem Dienst wert, also lasst es einfach und glaubt mir. Und ich fische im übrigen gerade nicht nach Komplimenten.

Grundsätzlich war es wohl der erste und letzte Versuch, eine reine Bleistiftarbeit zu erstellen. Zumindest als Postkarte. In sofern war es die Erfahrung aber durchaus wert und auch wenn das Pferd nur ein Pony und darüber hinaus auch noch leicht übergewichtig ist, ist es wenigstens als Reittier zuerkennen. Man freut sich auch über Kleinigkeiten. :-)

Und das war es dann jetzt auch erst einmal. Ich habe zwar noch mehr, über das ich schreiben könnte, das hebe ich mir für Morgen auf.

Habt einen schönen Sonntag, entspannt euch wenn ihr könnt und bis demnächst,

Robert ist raus.

Samstag, 5. Juni 2010

Tag 95 - WTF???!!

Oh shit!

Wo ist denn bitte die Zeit der letzten Tage geblieben? War ich wirklich 9 Tage weg und habe nicht geschrieben? Wo war ich denn? Habe ich irgendwas erlebt? Und wieso weiß ich davon nichts, wenn ich doch eigentlich gar nichts getrunken habe? Ich bin ehrlich verwirrt und kann euch deswegen auch nicht sagen, warum ich hier so lange nichts geschrieben habe. Zu erzählen gibt es einiges. Alles nicht seeehr bedeutend aber aufschreibenswert und der einzige Grund, warum ich damit nicht jetzt schon anfange ist, dass es schon wieder viel zu spät ist und ich jetzt erst einmal ins Bett muss.

Dafür verspreche ich aber, dass ich morgen wieder etwas über die vergangene Zeit schreiben werde und würde an dieser Stelle gerne die letzte Karte als Pfand da lassen, kann es aber nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, weil ich sie so wie sie gerade aussieht nicht vertreten kann. Zu gut deutsch: Sie ist scheisse geworden und muss morgen komplett überarbeitet werden.

Aber dazu morgen mehr, jetzt geht's ins Bett.

Robert ist raus.