Montag, 28. Februar 2011

Leben 2, Jahr 2, Tag 1 (a.k.a. Tag 366) – Happy Birthday!

Ein neuer Job, ein neues Land, ein neues Leben. Das zweite in meinem Fall.

Beschränken sich unsere generellen Kommunikationsmöglichkeiten zu Beginn des ersten Lebens im allgemeinen auf fröhliche Gluckser und lange Aneinanderreihungen von Vokalen, sieht der Fall bei mir, nachdem 30 Jahre, 3 Monate und 26 Tage seit meinem ersten Vokal vergangen sind, deutlich besser aus. Dankbarer Weise kommt mir in dieser unserer hoch-technologisierten Zeit aber nicht nur meine Fähigkeit Konsonanten zwischen die Vokale zu quetschen zugute, sondern auch noch das Internet so dass ich mich hier, all den Wünschen nach Nachricht von mir entsprechend, mal so richtig und hoffentlich auch möglichst regelmäßig austoben kann, mit dem Ziel euch zu informieren und, soweit möglich, das eine oder andere Lächeln in eure Gesicht zu zaubern. Drücken wir uns an dieser Stelle mal gegenseitig die Daumen, dass das was wird...

So fing mein allererster Text hier im Blog an, damals noch in einem Hotelzimmer mit dem Koffer und dem Rucksack, die meinen einzigen Besitz hier in der Stadt darstellten, in der Ecke, dem Teddybären, der es durch die verheißungsvolle Gepäckkontrolle geschafft hatte, auf dem Bett sitzend und mit mir am kleinen Tischchen des Zimmers, übernächtigt, überwältigt und über die Maßen ahnungslos, wie das hier jetzt etwas werden soll. Alles war fremd, die Leute zu verstehen alles andere als leicht und über allem hing ein fremder, nicht schlimmer aber unbekannter Geruch, den ich bis heute nicht zuordnen konnte. Ich vermute, dass es etwas mit der Brauerei hier in der Stadt zu tun hat, weil es mich an Bier erinnerte, aber sicher werde ich mir wohl nie sein.

Denn heute rieche ich den Geruch nicht mehr. Die Stadt ist mir bis auf wenige Ecken bestens bekannt, die Leute verstehe ich fast immer (außer sie verfallen wieder in ihr übliches südirisches Nuscheln) und sogar mit den Bussen komme ich jetzt klar (obwohl ich sie nach wie vor wann immer es geht meide). Kurz: Im Laufe des Jahres bin ich irgendwann angekommen, was für mich nicht einfach war. Viele Menschen haben mich für meinen Mut gelobt, einfach mal so in die unbekannte Ferne zu ziehen und da mein Glück zu versuchen und ich bin im Laufe des Jahres fließend zwischen der Dankbarkeit und dem Herunterspielen der Aktion hin und her gewechselt, je nach aktueller Stimmung. Die Wahrheit liegt wie so oft in der goldenen Mitte: Natürlich hatte ich die Wahl, einfach in Berlin zu bleiben, auf den Job zu pfeifen und mich für eine Karriere in der Pflegebranche sanitärer Anlagen in Einkaufszentren und Diskotheken zu entscheiden. Die Menschen da verdienen mit den ganzen Trinkgeldern nicht schlecht und ihr Job hat auch eine unleugbare Berechtigungsgrundlage. Aber glücklich wäre ich da wohl nie geworden und wenn ich schon arbeiten muss, um Geld zu bekommen, dann sollte mir die Arbeit wenigstens auf irgendeine Art und Weise etwas geben und mich glücklich machen. Wo ist sonst der Sinn dabei, morgens (oder in meinem Fall: Mittags) aus dem Bett zu steigen? Also bin ich den harten Weg gegangen, habe emotional mit der alten Heimat Schluss gemacht (die Liebe bleibt trotzdem immer), alle Verbindungen nicht gekappt, aber mit 1420 Kilometer langen Fäden neu gewoben und versucht das beste daraus zu machen. Wie es scheint mit Erfolg. Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir nicht ein Mensch ein zu dem der Kontakt im Laufe des Jahres endgültig abgebrochen ist. Klar, viele sehe, höre und lese ich nicht mehr so oft wie in Berlin und bei einigen habe ich es mit meiner zeitweise recht fordernden Art ungewollt provoziert, aber insgesamt betrachtet sind nur noch mehr Leute dazu gekommen und andere Kontakte haben sich intensiviert, obwohl ich damit nie gerechnet hätte.

Kontakt halten war und ist mir immer wichtig gewesen. Berlin hat die ersten 30 Jahre mein Leben bestimmt und wird es in ferner Zukunft wieder tun und jeder einzelne von Euch hatte daran in unterschiedlichem Maß Anteil. Himmel, sogar der Mensch, der sich zwischen 2009 und 2010 „mein Chef“ nennen durfte, hatte nicht unbedeutend Anteil an meiner Entwicklung. Wäre er nur etwas menschlicher gewesen, würde ich noch heute in seinem Büro sitzen und einen Schritt wie den vor einem Jahr niemals wagen. In diesem Sinn: Vielen Dank, Emanuel. Mögen die Faustgroßen Hämorrhoiden, die ich Dir so oft gewünscht habe heute zur Feier einmal nicht weh tun…

Aber ernsthaft: Ich hab mir schon vor Tagen den Kopf zermartert, was ich heute, anlässlich des ersten Jahrestages schreiben könnte und folgende 3 Punkte sind mir bisher in den Sinn gekommen:

1) Hier her zu ziehen war gut und richtig und in vielerlei Hinsicht eine wertvolle und prägende Erfahrung, die ich wohl nie bereuen werde (ich klopfe an dieser Stelle auf Holz). Ich weiß natürlich nicht, ob es so etwas wie eine der besten Erfahrungen meines Lebens ist. Dazu werde ich mir erst Jahre nach meiner Rückkehr ein Urteil erlauben können und der erste Platz in der „Beste Sache des Lebens“ Liga ist in den kommenden mindestens 59 Jahren noch heiß umkämpft, aber falsch war es nicht. Trotz einiger Depressionen, vieler Zweifel und unzähliger Stunden des stillen Nachdenkens kann ich das hier und jetzt mit Gewissheit sagen.

2) Wow, was für ein Jahr! In diesem Blog gab es 108 Texte von mir mit über den Daumen gepeilt 90.000 – 100.000 Zeichen, wenn nicht mehr, in denen ich Euch an so vielen Teilen meines Lebens wie mir möglich war teilhaben lassen wollte. Natürlich nicht an allen, aber wie versprochen an den wichtigsten (nicht zu intimen). Dazu gab es knapp 30 Zeichnungen (von denen einige nicht veröffentlicht wurden) was insgesamt aber mehr ist als jemals zuvor in meinem Leben und sich, Euren Kommentaren zufolge, auch ausgezahlt hat. Und nebenbei hatte der Blog in einem Jahr über den Daumen gepeilt 3800 Besucher, die nicht ich sind und 4000 insgesamt. Ich mache wegen der runden Zahlen kein Fass mehr auf, aber weil die Zahl noch knapp innerhalb des Jahres voll gemacht wurde, verdient sie eine kleine Erwähnung.
Beruflich bin ich leider noch nicht auf dem Niveau, das ich gerne erreichen möchte, aber nach einem Jahr zumindest kein Greenhorn mehr. Wird schon noch. Außerdem habe ich basierend auf einigen Kontakten und vielen Gesprächen eine Vorstellung, wohin mein Leben gehen soll.
Kulturell war das ganze Jahr in vielerlei Hinsicht natürlich auch lehrreich. Ich kann nicht sagen, ob in einem Jahr hier nicht mehr über die Irische Kultur gelernt habe, als in 30 Jahren davor über die Deutsche. Es scheint als würde das Wissen um Irland gewinnen, aber auf der anderen Seite nimmt man vieles in der eigenen Kultur ja auch komplett unbewusst auf, ohne es als aktives Wissen zu verbuchen. In jedem Fall kenne ich mehr gute Irische Amateurbands als Deutsche Bands in dieser Liga.
Der soziale Teil wurde eigentlich schon oben erwähnt und es ist natürlich klar, dass man in einer Firma, die mehr als 800 Mitarbeiter vor Ort hat haufenweise neue Menschen kennen lernt, aber die Menschen, die in diesem Jahr in mein Leben getreten sind und die ich heute „Freunde“ nenne (auch außerhalb der Firma), verdienen eine separate Erwähnung. Ein wenig schade ist, dass keine Iren dabei sind, aber man weiß ja nie, was die Zeit noch so bringt. :-)

3) DANKE! An jeden einzelnen von euch. Egal ob ihr den Blog regelmäßig gelesen, sporadisch reingeguckt, oder eigentlich gar nicht hier wart. Ob ihr mit mir gechattet, telefoniert, Emails oder andere Nachrichten geschrieben, mich in Cork besucht habt, oder mich einfach nur sehen wolltet, wenn ich in der Gegend war. Vielleicht haben Menschen ohne Bande in ihre alte Heimat es leichter, loszulassen und in neuen Situationen Fuß zu fassen. Vielleicht sind sie auf ihre Weise damit glücklicher und in einigen Situationen wäre eine „Fuck it“-Einstellung bestimmt der entspanntere Weg gewesen. Aber ich bin nicht „andere Menschen“ und ich mag es sehr von jedem von euch zu hören. Auch wenn es vielleicht nur einmal alle paar Monate ist. Deswegen, wenn ihr Euch im letzten Jahr irgendwann einmal bei mir gemeldet habt oder wir uns gesehen oder gehört haben, oder ihr auch einfach nur mal nett an mich gedacht habt: Habt vielen Dank und fühlt euch einmal gedrückt. Alternativ könnt ihr euch auch, wie in den ersten Texten immer noch geschrieben, selber oder gegenseitig auf die Schulter klopfen. Ihr seid toll!

Außer Emanuel. Du kannst denken was Du willst – die Hämorrhoiden bleiben (mir ist heute danach).

Und damit mache ich für heute Schluss. Ich könnte noch über mein Wochenende berichten an dem ich 3 Irische Bands auf Konzerten gesehen habe, aber das mache ich lieber an einem anderen Tag. Dieser Text ist hiermit definitiv zeitraubend genug gewesen. ;-)

Habt also alle einen schönen Start in die Woche, bleibt gesund und ich hoffe, dass die Sonne von jetzt an im Zeichen des Frühlings dauerhafter Gast bei den vom Winter gebeutelten Einwohnern Deutschlands und Montreals ist.

Robert ist raus.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Tag 351 – T-Shirts, Drachen und Schlafentzug

Seid herzlichst gegrüßt, ihr lieben und weniger lieben. :-) Da ich gerade ziemlich fleißig bin und eine Hau-Ruck-Aktion die nächste jagt, komme ich endlich mal wieder dazu das eine oder andere gezeichnete Ding von mir zu präsentieren, was mir selber auch sehr gut in den Kram passt, weil ich es trotz all den anderen Sachen, die ich gerne in meiner Freizeit mache, immer wieder toll finde, wenn ich etwas präsentieren kann. Ja, ich gebe es zu: Ich hab im Laufe des Jahres Gefallen daran gefunden und bin quasi zu einem Show-off verkommen. Asche auf mein Haupt. Andererseits ist es schwer im kreativen Gewerbe auf einen grünen Zweig zu kommen, wenn man die Ergebnisse der eigenen Bemühungen nicht dem einen oder anderen kritischen Augenpaar zur Verfügung stellt, damit es die Arbeit ganz nach Belieben loben oder zerpflücken kann. Also lebe ich lieber mit der Gefahr der Schmähung. Immerhin steht es ja jedem frei, den Blog einfach zu ignorieren, oder nach Kategorien zu filtern.

In meinem Team gab es einen Wettbewerb bei dem es darum ging, etwas Gezeichnetes oder Geschriebenes abzugeben, dass sich mit der neuen Erweiterung des Spiels „World of Warcraft“ und Spielern, die das Spiel neu entdecken befasst. Alle hatten eine Woche Zeit, gewertet wurde das ganze von einer winzigen neutralen Jury und als Gewinn gab es ein T-Shirt zum Spiel. Nichts Besonderes und auch nicht zwingend das schönste T-Shirt der Welt, aber Motivation genug, um aus Spaß an der Freude mitzumachen und das folgende Bildchen abzugeben:



Ich würde jetzt gerne erzählen, wie knapp oder haushoch mein Sieg gegen meine Konkurrenten war und wie begeistert die Jury war und dass ich sogar 2 T-Shirts bekommen habe, weil ich so hart darum gekämpft habe. Aber so ziemlich nichts davon wäre wahr und auch wir Angeber haben unsere moralischen Grenzen. Tatsächlich fiel der Jury die Entscheidung extrem leicht, was aber daran lag, dass es nur diesen einen, meinen, Beitrag zu dem Wettbewerb gab. Hinterher wurde in einem Halbsatz überlegt, ob es clever war, den Wettbewerb mit nur einem Zeichner im Team abzuhalten, aber da ich weiß, dass ich nicht der einzige bin und man auch etwas hätte schreiben können, habe ich das gelassen hingenommen. Es könnte auch daran gelegen haben, dass ich das Motiv in der letzten Nacht zwischen 3 und 8 Uhr aus dem Boden gestampft habe und heute mit meine 4 Stunden Schlaf hauptsächlich von Kaffee gelebt habe. Keine Ahnung. Jedenfalls war es das beste oder schlechteste Motiv des Wettbewerbs und hat dem entsprechend den Preis bekommen.

Technisch ist an der Karte nicht viel Besonderes. Der Gnom ist altbekannt stilisiert und koloriert und lediglich beim Drachen habe ich versucht mit den Markern halbwegs fließende Übergänge zwischen den Farben zu schaffen, indem ich sie schnell und in Schichten aufgetragen habe. Der Hintergrund entstand erst jetzt in dieser Nacht, weil das Motiv vorher ein wenig zu kahl war. Ich hatte es gestern einfach nicht mehr geschafft. An einigen Ecken habe ich spät in der Nacht beschlossen, an Details zu sparen, was aber wohl nur Fans des Spieles auffällt, wenn sie den Drachen mit dem Original vergleichen.

Dieser ist (um es ein wenig zu erklären) im aktuellen Spiel der ultimative Bösewicht und kann im Moment unter keinen Umständen besiegt werden. Vielmehr sterben Spieler, die seinen Weg in der Welt kreuzen, sofort und gnadenlos einen garantierten Tod, was zum Glück recht selten vorkommt. Aber der Gnom in dem Motiv ist am Arsch. ;-)

Mir gefällt es alles in allem. Beide Figuren transportieren die gewünschten Emotionen, der Drache bösartige und absolute Überlegenheit und der Gnom die dazu passende Unsicherheit und Unwissenheit, die neue Spieler in so einer Situation befallen würde. Ursprünglich sollte von oben, aus dem Bereich oberhalb des Rahmens noch eine Sprechblase kommen, die dem Gnom antwortet, dass sie ihm helfen wird, sowie sie sich einen neuen Kaffee geholt hat (was viel zu spät wäre), aber das war mir zum Ende hin dann doch zu sadistisch und ich konnte mich auch nicht auf einen Text einigen.

Karte #025 ist zwischenzeitlich auch fast fertig und muss dann aber noch etwas warten, weil ihr Empfänger mir seine Adresse nicht auf seine Postkarte geschrieben hat und ich die von ihm vorher brauche. Deswegen verzögert es sich da ein kleines bißchen.

Ansonsten gibt es hier nichts Neues. Ich werde heute mal ein wenig früher ins Bett gehen, um die gestrige Nacht auszugleichen, muss noch 2 Tage bis zum nächsten Wochenende arbeiten und darüber hinaus ist alles beim alten Stand geblieben.

Ich hoffe, euch geht es auch gut, drücke euch virtuell einmal herzlich und wünsche Euch noch einen schönen Mittwoch,

Robert ist raus.

Montag, 21. Februar 2011

Tag 349 – Trinken und Zeichnen und ich

Hier in Cork gibt es eine Veranstaltung, die den viel sagenden Namen „Drink and Draw“ (Trinken und Zeichnen) trägt und bei der sich Menschen alle 2 Wochen im gleichen Pub treffen und da zusammen sitzen und naja, trinken und zeichnen. Außerdem redet man noch miteinander und hat Spaß, aber das ist natürlich Nebensache (wer trifft sich schon mit anderen Menschen, um Spaß zu haben ;-)). Leider sind die Treffen immer im Wechsel am Dienstag und Donnerstag, so dass ich bedingt durch meine Arbeitszeiten nicht daran teilnehmen kann, aber ich werde, seit Eva mir davon erzählt hat, jedes mal eingeladen und ich verfolge das ganze mit großem Interesse. Grundsätzlich zeichnet jeder für sich was er oder sie will und muss seine/ihre Werke auch niemandem zeigen, aber hin und wieder entstehen im Gespräch Ideen für Themen an die sich dann diverse Menschen machen, was nett ist, weil man dann mal sehen kann, wie die anderen sich die Super-Version eines Schwanen-Dinosaurier- Mischlings vorstellen würden. Ihr versteht die Idee.

Letzte Woche wurden von einigen Leuten Portraits von beliebigen Personen gezeichnet und Eva, die da beneidenswert gut die Schauspielerin Kelly Macdonald verewigt hat (ich bin ehrlich neidisch auf ihr Talent) meinte, dass ich ja auch so und von Zuhause aus etwas beitragen könnte, wenn ich Lust hätte. Da ich im realistischen Zeichnen von Gesichtern keine Übung habe und dem entsprechend scheisse bin, meinte ich nur spöttisch, dass Köpfe in Portraits bei mir immer wie Bananen aussehen, aber die Herausforderung, etwas mit Thema und Zeitlimit zu zeichnen, reizte mich ungemein und so setzte ich mich ran und fabrizierte das folgende Bildchen, wie gewohnt in Postkartengröße:



Manch einer wird vielleicht erkennen, was ich mir da zur Vorlage ausgewählt habe und wer jetzt nicht „Ahh ja…“ sagt: Macht nichts. Ich habe keine Ahnung, warum ich mir Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ ausgesucht habe, um sie mit einem Bananenkopf zu verschandeln. Ich bewundere die Werke von Da Vinci zwar sehr, konnte mit diesem Gemälde aber nie sonderlich viel anfangen. Ich habe es mal im Louvre gesehen, wo es in einem Stahlschrank hinter Panzerglas hängt und durchgehend von 5 Duzend Touristen umringt zu sein scheint, die es mit Blitzlicht photographieren und eine normale Betrachtung quasi unmöglich machen, aber auch ohne all die Umstände wäre ich vermutlich enttäuscht gewesen. Trotz einiger für die damalige Zeit ungewöhnlicher Techniken (die Augen sehen den Betrachter, dank eines winzigen Silberblicks immer an und es gibt wohl 2 Fluchtpunkte) ist es alles in allem nur das Portrait einer jungen Frau, handwerklich natürlich klasse, aber halt auch nicht mehr oder weniger. Trotzdem kam die Idee recht spontan und ich fand’s witzig und machte mich ran. Außerdem wollte ich mal die Buntstifte ausprobieren, die mir beim Firmen-Julklapp geschenkt worden waren und so kam eins zum anderen.

Insgesamt saß ich vielleicht 4 Stunden an der Karte. Mit mehr als einem einzigen Braunton wäre es schneller gegangen, aber so musste ich den qualitativ mittelmäßigen Stift (gute wären unter Kollegen auch zu teuer gewesen) verschieden fest und in mehreren Lagen auftragen und mit Schwarz mischen, damit es zumindest nicht ganz eintönig wird. An einigen Stellen konnte ich mir wegen dem Zeitdruck nicht die Mühe geben, die ich mir bei normalen Karten gebe und einiges habe ich schlichtweg übersehen, zum Beispiel, dass die Schulter normalerweise bekleideter ist und im Hintergrund das Geländer eines Balkons zu sehen ist. Auch der restliche Hintergrund ist im Original farblich komplett anders gehalten, aber was soll man machen? Im Prinzip habe ich hier nur 6 Farben (Schwarz, Weiß, Braun, Gelb, Grün und Blau) verwendet und versucht das Beste daraus zu machen. Und unter Berücksichtigung der Umstände bin ich ganz zufrieden damit. Buntstifte, zumindest diese hier, werden so schnell aber trotzdem nicht wieder verwendet. Details sind mit ihnen einfach nicht so ohne weiteres realisierbar, wenn man den Stift nicht alle 5 cm gezeichnete Linie neu anspitzen will und ohne eine Auswahl an Farben macht es auch keinen Spaß. Dann doch lieber meine Marker von denen ich mittlerweile 36 Farben hier rumliegen habe. Vielleicht ergibt sich aber irgendwann später nochmal eine Gelegenheit, wenn ich in Berlin war und da meine guten Buntstifte aus einem der Kartons gefischt habe, in denen mein Hab und Gut eingelagert ist.

Ansonsten ist das Wochenende leider schon wieder vorbei. Ich habe Wii gespielt, etwas zu wenig geschlafen (keine Ahnung warum), war Samstag zweimal verabredet und damit gut unterhalten (natürlich gänzlich ohne Spaß) und habe das Leben ansonsten an mir vorbei ziehen lassen. War nett.

Ich hoffe, dass Eure Wochenenden so ruhig oder aufregend sie auch gewesen sein mögen, insgesamt sehr schön und vielleicht sogar erholsam waren. Ich habe fast ein wenig schlechtes Gewissen, weil Berlin und Montreal immer noch in den Klauen des Winters gehalten werden, während ich mich schon nicht mehr an das wirklich kalte Wetter erinnern kann. Aber das Auswandern muss ja auch seine guten Seiten haben, wenn man mal davon absieht, dass Cork eine schöne kleine Stadt ist. Jedenfalls hoffe ich, dass es Euch allen gut geht und wünsche Euch einen schönen Start in die Woche und wir lesen uns demnächst wieder.

Robert ist raus.

P.S.: Die Postkarte hängt wie alle Werke, die nicht gezielt für jemanden gezeichnet wurden oder die nicht gut ankamen, an der "Seitenwand des Vergessens" an meinem eigenen Kühlschrank. :-)

Samstag, 19. Februar 2011

Tag 348 – Reisebericht Teil 3

Ich war faul, zumindest was den Blog angeht. In Cork angekommen, waren Entzugserscheinungen zu stark und so musste ich mich erst einmal ausführlich mit meinem Zeichenblock und der Wii beschäftigen, was zur Folge hatte, dass ich entweder keine Zeit oder keine Lust, darauf hatte, hier etwas zu schreiben. Aber das hole ich hier und jetzt mal eben schnell nach und bringe relativ schnell einen Bericht der letzten 3 Tage zu „Papier“. Morgen geht’s dann mit kreativem Gedönz weiter.

Tag 7 – Mirador del Rio (Versuch Nr. 2), Marina Rubicon und ein Sonnenuntergang

Nachdem beim ersten Versuch die Kamera nicht wollte, sind wir noch einmal hoch nach Mirador del Rio, wo man auf einer Aussichtsplattform Kilometer weit auf das Meer und die kleine Insel Graciosa sehen kann. Wie schon geschrieben, ein großartiges Bild. Ich hab Photos wie blöde gemacht, um den Ausblick einzufangen und auch einen 360 Grad Rundumblick gemacht, den ich aber irgendwann einmal mit Photoshop an einem fähigen Rechner zu einem Bild zusammenschneiden muss. Hier am Laptop wird das leider nichts, sorry. Es sind aber trotzdem ein paar ganz schöne Eindrücke im Album gelandet, für die die neugierig sind. Den Link findet ihr ein letztes mal am Ende dieses Textes.

Im Anschluss ging es nach Marina Rubicon, einer kleinen Stadt mit Yachthafen, die für Touristen und reichere Menschen gebaut zu sein scheint. Die Mieten hier sind wohl recht mies, weswegen die Stadt nicht über genug Einwohner verfügt um die Läden, die ihr Zeug dann auch noch teilweise gnadenlos überteuert anbieten, gut am laufen zu halten. Ein Teufelskreis, der dazu führt, dass in der Stadt nicht viel passiert und es alles mehr Schein als Sein ist. War nicht so ganz mein Fall, Freunde von Booten hätten aber bestimmt Spaß gehabt, hier einmal über die Stege zu flanieren.

Zuletzt wurde mein einer ausdrücklicher Wunsch für diese Urlaub erfüllt: Ich wollte unbedingt einen Sonnenuntergang am Meer erleben. Das ist zwar ein bißchen kitschig und es gibt Millionen Postkarten auf denen die Sonne hinter dem Horizont versinkt und dabei tolle Sachen mit Licht und Wasser anstellt, aber ich wollte es trotzdem live sehen, eigene Photos machen und als stillen Moment in diesem Urlaub einfach für mich genießen. Also fuhr meine Mutter (danke an dieser Stelle noch einmal für die bestimmt 500 Kilometer, die Du mich in den paar Tagen über die Insel gefahren hast) mich nach El Golfo, wo wir diverse Tage vorher schon einmal waren, an eine relativ menschenleere Stelle im Westen der Insel, wo man sich das Schauspiel ungestört ansehen konnte. Eigentlich hatte ich erst daran gedacht, an einen Sandstrand zu fahren und es dort zu sehen, aber die steinige Felsküste mit ihren Klippen und Felsvorsprüngen war rückblickend betrachtet um einiges besser als Ort gewählt, denn mit der sinkenden Sonne kam die Flut und prügelte gnadenlos und phantastisch zugleich auf die Felsen im Meer und in der Küste ein und ich habe in den 20 Minuten, die der Sonnenuntergang dauerte mehrere Hundert Bilder gemacht von der Sonne, dem Meer, den Felsen und der Brandung. Ein Hoch auf die Serienbild – Funktion! Mit verschiedenen Blenden, Brennweiten und Belichtungszeiten (ich hab keine Ahnung davon und einfach experimentiert), ist das ganze als eingefangener Moment ganz hübsch geworden und massiv gekürzt im Album zu sehen. Danach habe ich auch keine Photos mehr gemacht. Das Album ist so wie es ist also fertig.

Tag 8 – Öhm ja …

Der letzte volle Tag auf Lanzarote war dann eher ruhig. Es gab nichts dringendes mehr zu besichtigen, geschweige denn zu photographieren und so sind wir ein letztes mal an den Strand gefahren, haben Eis gegessen und ich war noch einmal mit den Beinen im Meer. Man muss die Chance ja nutzen, wenn sie sich einem bietet.

Abends war kurzfristig angedacht, einmal das Nachtleben der Insel zu besichtigen, aber das wurde dann mangels Lust abgesagt. Es sind zum großen Teil eh nur Deutsche, Iren und Briten, die da unterwegs sind und genau diesen Mix habe ich hier in Cork auch. Alles schon gesehen, alles schon gelebt. ;-) Dem entsprechend blieb der Abend ruhig und entspannt.

Tag 9 – Rückreise

Alles Gute hat ein Ende. So ist das Leben und da hilft alles Jammern nicht. So sehe ich das und dem entsprechend gelassen war der letzte Tag mit seinem Abschied dann auch. Natürlich war es schön, Zeit mit meiner Mutter zu verbringen und 25 Grad und Sonnenschein im Februar sind auch immer eine tolle Sache, aber wenn ich ehrlich bin hat mir Irland ein wenig gefehlt. Fast ein Jahr hat’s gedauert, aber nun ist es doch eingetreten: Ich fühle mich hier heimisch.

So ging es also in den Flieger und zurück. Der Flug war gut, die Landung … bemerkenswert. Beim Landeanflug reichte ein Blick aus dem Fenster, um mir zu sagen, dass wir mit genau dem gleichen Nebel zu tun haben, wie die Maschine, die 3 Tage vorher abgestürzt ist. Turbulenzen ließen das Flugzeug lustig durch die Weltgeschichte tanzen (so müssen sich Gummibärchen im Magen eines Trampolinspringers fühlen) und das Fahrwerk machte beim Ausfahren Geräusche, die klar machten, dass es mit der Mechanik erst einmal eine längere Diskussion führen wollte, warum es nun schon wieder raus aus dem warmen Flugzeugbauch soll und wieso es immer die Drecksarbeit machen muss und dass es ihm so langsam reicht mit der ganzen dämlichen Rumrollerei, wenn das Ding an das es montiert ist, doch ein Flugzeug und kein Rollzeug ist. Die Mechanik versuchte dem Fahrwerk im Gegenzug klarzumachen, dass solch eine Einstellung zur baldigen Umwandlung ein einen Klumpen brennenden Schrott führen würde, was das Fahrwerk wohl irgendwann tatsächlich überzeugt hat. Es war also insgesamt recht holprig und auch wenn ich Piloten aus Prinzip nicht applaudiere, habe ich den Jubel dieses mal nachvollziehen können und gedanklich einen fein-gemacht-Daumen nach oben gehalten.

Und das war es dann auch. Die übrigen Urlaube dieses Jahr gehen alle nach Berlin und die nächste richtig große Reise ist 2012 nach Kanada geplant. Dann aber im Sommer, denn das Wetter da ist noch winterlicher als in Berlin.

Damit will ich es für heute gut sein lassen. Soziales Leben und Alkohol warten auf mich und ich wünsche Euch allen einen ähnlich amüsanten Abend und wir lesen uns morgen wieder, wenn Ihr wollt. Ganz liebe Grüße an alles und jeden.

Robert ist raus.

P.S.: Der Link zum Photoalbum ist rechts in der Leiste.

Freitag, 11. Februar 2011

Tag 340 – Reisebericht Teil 2

Hin und wieder hat das Leben einen beschissenen Sinn für Humor. Es war für mich in den letzten 12 Monaten ja immer recht interessant zu fliegen. Vulkanaschewolken verzögerten den Rückflug bei meinem ersten Urlaub und Schnee und Eis den Rückflug bei meinem letzten Urlaub in Deutschland. Auf dem Hinflug nach Lanzarote streikte das Personal der Fluglinie Air Lingus, so dass den Passagieren (und damit auch mir) ein Flug bei einer alternativen Fluggesellschaft organisiert wurde und so langsam dachte ich eigentlich, dass ich damit jetzt alle möglichen und unmöglichen Zwischenfälle abgearbeitet hätte.

Aber das Leben wäre nicht das Leben, wenn es nicht grundsätzlich noch ein paar Asse mehr im Ärmel hätte und so stürzte heute, Stunden nachdem ich geschrieben hatte, dass Fliegen eine sichere Sache wäre, ein Flugzeug auf dem Flughafen von Cork ab, was natürlich den gesamten Flugbetrieb in der Gegend zum Erliegen brachte.Nebel hatte die Sichtverhältnisse so weit eingeschränkt, dass die Maschine 2 mal erfolglos versuchte zu landen und beim dritten mal landete und sich dann überschlug und naja … An Bord waren 12 Personen von den 6 gestorben sind, was mich vermuten lässt, dass die Maschine recht klein und damit dann auch weniger stabil war, aber Scheisse ist es trotzdem.

An meinem Gefühl dem Fliegen gegenüber ändert das nichts. Corks Flughafen ist auf dem aktuellen Stand der Technik, Nebel in dieser Dichte nicht alltäglich und die großen Linien haben für solche Fälle andere Notfallregelungen als „Versuchen wir es trotzdem einmal, auch wenn wir nichts sehen“. Unfälle passieren leider überall und sind auch mit der modernsten Technik leider kaum zu verhindern. So ist das Leben, auch wenn es in diesem Fall und im Bezug auf meinen letzten Text echt geschmacklos ist.

Mir bleibt nur das Abwarten. Corks Flughafen ist bis morgen um 16 Uhr dicht und ich bin gespannt, ob es Auswirkungen auf meinen Rückflug hat, auch wenn ich es nicht glaube. Auf keinen Fall sollte jemand wegen des Zwischenfalls Angst vor dem Fliegen bekommen. Es ist immer noch sicherer als jede Fahrt in einem Auto, denn auch hier hat Nebel schon tausende Leben vorzeitig beendet, obwohl man sich mit allen 4 Reifen auf dem Erdboden befand.

Ein anderes, schöneres Thema: Ich hatte den einen Wunsch, einen Sonnenuntergang am Meer zu erleben und heute haben meine Mutter und ich das Projekt in Angriff genommen und dabei ein paar hundert Photos gemacht. Eine massiv gekürzte Auswahl von 12 Bildern hat es in’s Album geschafft und ist hier zu sehen:https://picasaweb.google.com/111522775860456893694/RobertAufLanzarote?authkey=Gv1sRgCOjKuea64bCfLw&feat=directlink#

Und damit geht der Reisebericht weiter. Teil 3 werde ich in Cork verfassen und ins Netz stellen. Die nächsten Tage ist hier also Ruhe. :-)

Tag 3: Mirador del Rio (Versuch 1), Orzola und Füße im Meer

Heute sollte es zunächst eigentlich nur nach Mirador del Rio und Orzola gehen. Ersteres ist im Prinzip eine von Manrique gestaltete Aussichtsplattform mit einem Restaurant, hoch oben auf einer Klippe, von der aus man Kilometer weit auf das Meer und die nördlich gelegene Insel Graciosa blicken kann. Insgesamt ein fantastisches Panorama. Leider beschloss der Akku meiner Kamera, kaum dort angekommen, dass er nicht voll, sondern komplett leer ist und mir lieber strikt den Dienst verweigert, weswegen ich einige schnelle Bilder mit dem Handy gemacht habe und wir dann auf der Stelle umgedreht und nach Orzola, einer sympathischen kleinen Stadt im Norden der Insel gefahren sind.

Auf dem Weg dahin wurde spontan entschieden, einen Abstecher zu einem kleinen Strand zu machen, der auf dem Weg liegt und wenige Minuten später stand ich dann im frühen Februar mit meinen Füßen im kristallklaren und erfrischenden Atlantik was, ich muss es einfach sagen, großartig war. Lanzarote ist in den Sommermonaten viel zu heiß und drückend, um sich längere Zeit draußen aufzuhalten, aber wer das nötige Kleingeld und die Möglichkeit dazu hat, sollte einmal in einem Frühling hierher kommen. Alleine schon, um den Klauen des Winters zu entgehen. Es lohnt sich. Danach ging es dann weiter nach Orzola, wo entspannt Kaffee in der Sonne getrunken wurde und in Sachen Besichtigungen war es das schon.

Bilder von der Aussicht bei Mirador del Rio wurden heute ebenfalls hochgeladen, nachdem wir heute das zweite mal mit geladenem Akku dort waren und die Bilder von meinen Füßen im Wasser kommen, sowie ich sie vom Handy runter bekomme, also sowie ich in Cork bin.

Tag 4: Geburtstag, Kaktusgärten, César Manriques Haus und ein weiterer Strand

Meine Mutter hatte Geburtstag, einer der Gründe warum ich überhaupt im Februar nach Lanzarote gereist bin (nein, ich wollte euch nicht primär mit Bildern von Sonne und blauem Himmel ärgern). Eigentlich war der Plan, dass wir an diesem Tag das machen, was sie machen will. Aber da sie mir noch mehr tolle Sachen auf der Insel zeigen wollte, änderte der Satz „Wir machen, was Du willst“ nicht viel am gewohnten Tagesablauf.

So machten wir uns zuerst auf den Weg in die Kaktusgärten von Guatiza, die von einem gefühlt 1000 mal erwähnten örtlichen Künstler gestaltet worden waren und so ziemlich alles beherbergen, was irgendwelche Stacheln beinhaltet. Dabei waren die örtlichen Exemplare bis zu 8 Meter hoch und dem entsprechend imposant, zumal keinerlei Zäune Kakteen und Besucher voreinander schützen. Wer bei einem Kontakt mit teilweise fingerlangen nadelspitzen Stacheln mehr leidet, muss sich noch zeigen. Das ganze war über mehrere Etagen aufgeteilt, oben mit einer kleinen Windmühle verziert und bot wieder einmal einen mehr als tollen Blick, auf den Garten und das Umland. Photos von allen möglichen imposanten, obszönen und zum Teil einfach nur schönen Exemplaren finden sich natürlich im Album.

Im Anschluss ging es weiter zum Haus von César Manrique, das er, wie sollte es auch anders sein, selber entworfen hat. Es heißt, dass Manrique inmitten einer Fläche aus Lavagestein einen einsamen Feigenbaum fand und sich dazu entschloss, an dieser Stelle sein Haus zu bauen. Der Boden war mit Geröll und totem Gestein übersät und nicht nutzbar und so schenkte ihm der Besitzer des Landes die Fläche mit der Bitte, dass Manrique sich so viel Land nehmen soll, wie er für sein Haus benötige. Manrique war nicht gierig und griff sich jetzt nicht quadratmeilenweise Land (wir sind ja nicht in Nordamerika ;-)), entdeckte aber unterhalb des Feigenbaumes 5 in der abgekühlten Lava eingeschlossene Luftblasen, die jede so groß wie ein kleines Zimmer waren und verband diese mit Gängen untereinander und mit dem Haus, auf der Oberfläche. Das Ergebnis fand ich so cool, dass Bilder dem ganzen nicht gerecht werden konnten, weswegen ich den Großteil des Rundganges in einem Video festgehalten habe, das ich noch auf einer geeigneten Plattform veröffentlichen muss. Youtube scheint logisch zu sein, aber das regele ich in den nächsten Tagen und der Link kommt im nächsten Bericht. Macht Euch dann, wenn ihr wollt, selber ein Bild von dem Haus.

Zuletzt ging es an einen weiteren Strand, ich glaube es war der Playa Blanca, bin aber gerade nicht sicher. Hier gab es Kaffee, eine kurze Wanderung entlang des Strandes und das Photo von mir am Meer. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Tag 5: Lagomar und Teguise

Tag 5 führte uns zuerst zu dem Haus, dass „Lagomar“ genannt wird und für einen Tag dem Schauspieler Omar Sharif gehörte. Entworfen wurde es von Donald Duck (ich will nicht schon wieder „Manrique“ sagen), im Auftrag von einem Mann, dessen Namen ich gerade leider vergessen habe. Die Wikipedia weiß ihn aber. Jedenfalls wurden auch in diesem Haus Pflanzen und geologische Begebenheiten in die Gestaltung des Hauses eingebunden, dieses mal in dem kleine Höhlen in einer Felswand zu loungigen kleinen Sitzecke umgestaltet und mit einer gefühlten Millionen Treppen miteinander verbunden wurden. Das ganze sieht extrem cool aus (Wohnungen mit 4 Wänden und jeweils einer Decke und einem Fußboden pro Zimmer fangen an, öde zu wirken) und verbreitet das Feeling einer Ritterburg auf einem Spielplatz, kombiniert mit dem Charme der Geschichten aus 1000 und einer Nacht. Trotzdem muss es ein echter Albtraum sein, einen anderen Menschen in diesem Labyrinth ohne Funkgerät oder GPS aufzuspüren.

Wie dem auch sei. Jedenfalls verliebte sich Sharif auf Anhieb bei der ersten Besichtigung in das Haus und kaufte es. Am Abend darauf setzte er es bei einem Bridgespiel gegen just eben Menschen, der das Haus in Auftrag gegeben hatte und der, wenn ich mich nicht täusche, der europäische Bridge-Meister war als Einsatz, verlor es direkt wieder und verließ tief enttäuscht die Insel. Glücksspiel macht nicht glücklich, Kinder. Merkt euch das.Trotz seiner recht kurzen Regentschaft lockt der Name „Omar Sharif“ Fans und Touristen von nah und fern zu einer Besichtigung des Hauses, das mittlerweile eine öffentliche Sehenswürdigkeit ist.

Danach ging es dann nach Teguise, einer kleinen, alten und wirklich schönen Stadt. In ihr findet wöchentlich ein legendärer Markt statt, den ich aber leider nicht sehe werde und außerdem findet man in ihr das älteste noch intakte Gebäude der Insel, das 1455 gebaut wurde. In seinem Inneren findet man auf dem Hof eine Weinstube, die Weine aller Arten anbietet und von Touristen geliebt wird. Die Briefe von glücklichen Gästen aus Deutschland und Großbritannien hängen gerahmt an den Wänden…

Tag 6 bedarf keiner weiteren Berichte. Der Himmel war bewölkt und die Sonne nur selten zu sehen, was uns ganz gut passte, weil der Tag eh als Gammel-Tag geplant war. So wurde also einfach nur entspannt und auf der Couch gesessen.Und damit bleiben dann nur noch Tag 7 (gestern), Tag 8 und der Rückflug an Tag 9 über die ich berichten kann, bevor der Urlaub schon wieder vorbei ist und mich das gewohnte Leben einholt und ich mich an die nächste Karte machen werde.

Noch etwas in eigener Sache: Wie es scheint habe ich mich beim Zählen der Tage in den Überschriften hin und wieder verzählt, vermutlich weil ich meistens nach dem Übertreten der Datumsgrenze für den vorangegangenen Tag schreibe, von dieser Regel aber auch mal abweiche und damit dann gelegentlich durcheinander komme. Jedenfalls habe ich dem Jahr knapp 8 Tage unterschlagen und ich werde am 28. Februar, wenn das erste Jahr um ist, einen Sprung zum Tag 365 machen, damit es wieder passt. Nur damit sich keiner wundert. :-)

Und jetzt gehe ich ins Bett. Ich hoffe Euch geht es allen gut und ihr habt eine schöne Zeit. Zu vielen von Euch habe ich oft nicht sonderlich viel regelmäßigen Kontakt, aber trotz allem ist keine(r) von euch vergessen. Das wollte ich nach all den Monaten nur mal wieder anmerken.

Robert ist raus.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Tag 339 – Ein erster Reisebericht

Hier ist er also. Recht schnell, direkt und ohne Umschweife, weil es nun doch schon so einiges zu erzählen gibt und ich gerne unter 2 A4 Seiten bleiben möchte. Deswegen geht es jetzt los. :-)

Tag 0: Die Hinreise

Es gibt verschiedene Arten von Unwohlsein bei Flügen. Während viele Menschen nahezu alles, was in der Luft passiert mit gleichmütiger Gelassenheit hinnehmen und sich wahre Phobiker einfach von Flugzeugen fernhalten, gehöre ich zu den Menschen, die sich irgendwo dazwischen befinden. Ich habe keine Angst vor dem Fliegen. Es ist eine recht schnelle und statistisch gesehen verdammt sichere Art des Reisens, die physikalisch so erklärt wird: Die Flügel eines Flugzeuges sind auf der Oberseite gewölbt und unten glatt. Schiebt man den Flügel jetzt durch die Luft, ist die Luft, die über ihn streicht schneller, als die unter ihm hinweg streichende. Ein Unterdruck entsteht und dieser saugt die Flügel und das zwischen ihnen hängende Flugzeug nach oben. Bernoulli hat’s 1738 rausbekommen und seitdem arbeiten Menschen daran, das ganze immer höher, schneller und weiter kommen zu lassen. Zumeist mit Erfolg und sicherer scheint es auch immer wieder zu werden, weswegen ich mich ohne Herzklopfen, weiche Knie oder schwitzende Hände zu meinem Sitz begeben kann.

Unbehaglich ist es mir aber trotzdem. Ein interessantes Mittel dagegen: Die Nacht davor einfach nicht schlafen, denn dann kann einem sogar die schlimmste Turbulenz nichts mehr anhaben, weil man einfach zu müde ist und lieber weiter schläft, als sich dumme Gedanken zu machen. So habe ich es bei dieser Hinreise dann auch gemacht und herrliche 3 Stunden im Flugzeug gedöst, denn der Flug ging 4 Stunden lang und wäre sonst auch recht langweilig gewesen.

In Lanzarote angekommen, waren die Schilder am Flughafen der erste Kulturschock. Wenn man in den 4 Urlauben zuvor jedes mal nach Deutschland geflogen ist, muss man sich beim fünften mal, wenn es dann mal woanders hingeht, schon mal bewusst sagen, dass man nicht in Schönefeld landen wird. Umso seltsamer ist es dann, wenn der Text oben auf jedem Schild erst in Deutsch, dann in Englisch und dann in Spanisch geschrieben steht. In Irland findet man Englisch und Gälisch und das war es dann auch. Wer das nicht kann, hat an vielen Stellen Pech gehabt und auch wenn bestimmte Inseln im Meer wie weitere Bundesländer Deutschlands gehandelt werden, ist das noch kein Grund sie vor Ort so gnadenlos einzudeutschen. Zumindest nicht an oberster Stelle.

Entschädigt wurde ich dann aber mit Sonnenschein, einem blauen Himmel und einer zunächst merkwürdig anmutenden Landschaft. Mit den kahlen kleinen Hügeln in Backsteinrot und Braun, die sich überall auf der Insel auftun, wirkt die Landschaft zuerst so, als wäre man auf einer gigantischen Baustelle gelandet, auf der alle Bagger und Kräne mitten in der Arbeit entfernt worden wären. Das Klima ist bis auf einige wenige Monate trocken, Vulkane und ihre Kombination aus brennendem Gestein und Asche, haben noch vor wenigen hundert Jahren einen Großteil der Vegetation ausgelöscht, die sich besonders im Süden der Insel davon kaum erholt hat und riesige Felder aus verworfenem, zerrissenem und scharfkantigem toten Gestein wirken karg, und leblos. Das ganze wird Geologen vermutlich ein wenig feucht im Schritt machen, ich selber musste mich daran aber erst gewöhnen, trotz der allgemeinen Schönheit, die so ein Fleck unberührter „Erde“ ausstrahlt. Ich mag Pflanzen und grüne Flächen, was sich auch gut mit meinem Leben in Irland verträgt und ihre mangelhafte Anwesenheit hat mich in den ersten Tagen ein wenig beschäftigt. Aber zuerst einmal gab es ja das tolle Wetter und nach fast 2 Jahren ein Wiedersehen mit meiner Mutter, was schon toll genug war. Zusammen ging es erst einmal in ein kleines Café in dem dann auch die ersten Bilder vom Meer geschossen wurden, das ich erst jetzt, sitzend mit einem Kaffee in der Hand, zum ersten mal richtig wahrnehmen konnte.

Viel mehr geschah an dem Tag auch nicht. Bis Mitternacht kämpfte ich auf der Couch im Haus meiner Mutter einen aussichtslosen Kampf gegen den Schlaf, bevor ich mich ins Bett verzog und direkt in der ersten Runde K.O. ging.

Tag 1: Timanfaya Nationalpark, El Golfo und die Teufelshöhlen.

Frisch ausgeruht ging es gleich in die vollen und in den Nationalpark der Insel. Dieser ist ein von Vulkanen übersätes Gebiet, das gleich mal klar stellt, wie weit man den Begriff „Park“ ausdehnen kann. Für mich waren Parks bisher immer mit Wiesen, Büschen, Bäumen, Kleintieren, sprich: Leben verbunden. In Timanfaya ist kaum etwas davon vorhanden und wenn doch, versteckt es sich außerordentlich gut. Trotzdem ist das Gebiet komplett geschützt und der einzige Weg es zu betreten ist eine Bustour, bei der man aus dem Fenster gucken und Bilder machen kann, während Tonbänder auf Deutsch, Englisch und Spanisch über die Geschichte der Gegend und der Insel berichten. Klingt nicht spannend, ist in seiner Umsetzung aber ein guter Kompromiss. Durch scharfkantiges Geröll kriechen ist eh nur halb so amüsant, wie es zunächst klingt und wenn man den Kampf für den Individualismus in so einem Moment einmal aufgibt und sich einfach nur brav einreiht, wird man fast automatisch zu einem langweiligen aber sehr angenehmen Touristen, der mal nichts kaputt macht. Die Natur sagt „Danke“.

Nach diesem ersten Trip ging es direkt weiter an den Strand, der „El Golfo“ genannt wird, ein sehr hübsches Stück Strand mit schwarzem Sand, der von Millionen kleine grünen Halbedelsteinen durchsetzt ist, die im richtigen Licht wohl unglaublich schön glitzern. Leider war das Licht bei uns nicht richtig, aber eine kleine Tüte Sand habe ich mir trotzdem mitgenommen. In unmittelbarer Nähe des Meeres, das übrigens wunderschön blau ist, liegt ein kleiner Süßwassersee mit grünem Wasser. Scheinbar weiß bis heute niemand mit Sicherheit, warum der „Smaragdsee“ genannte Tümpel grün ist, aber schön war es allemal. In’s Wasser selber ging es nicht. In der Sonne sind zwar 25 Grad, aber bei Wind und in Schatten wird es schlagartig 10 – 12 Grad gefühlt kälter und so war ich trotz des traumhaften Wetters die meiste Zeit über in T-Shirt und leichter Sportjacke unterwegs. Es ist Strand-Wander-Wetter, aber zum Schwimmen gehen war ich nicht verzweifelt genug. Der Winter in Irland ist ja auch nicht so dramatisch wie der in Deutschland oder Kanada…

Direkt im Anschluss ging es zu den Teufelshöhlen. Diese sind von außen betrachtet wenig teuflisch. Es sind Höhlen, die vom Meer durchspült werden, und von oben/außen besichtigt werden können. Teuflisch an ihnen ist wohl mehr das was passiert, wenn man an dieser Stelle ins Wasser fällt, denn die Kombination aus starken Strömungen und scharfkantigen Felsen dürfte die Lebenserwartung eines jeden Menschen recht drastisch senken. Wer nicht ertrinkt, wird durch einen guten Schubser vom Meer gegen die Felsen zerschmettert, was dann auch wieder Ertrinken zur Folge hat, wenn das gebrochene Körperteil nicht eh gerade der Schädel oder das Genick ist. Trotz allem war das Wasser aber an kaum einer Stelle schöner blau gefärbt und hier kam ich zum ersten mal mit der Arbeit von César Manrique in Kontakt.

Manrique, ein in mittlerweile verstorbener Künstler, der auf der Insel lebte und wirkte, hat sich dafür eingesetzt, einen Großteil der Insel als Naturschutzgebiet oder Weltkulturerbe zu erhalten. Viele Sehenswürdigkeiten der Insel gehen auf sein Konto, weil er sie für die Menschen begehbar gemacht hat und dabei immer darauf achtete, ein natürliches Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Besucher und den Gegebenheiten der Umgebung zu halten. In seinem bemühten Kampf, das Natürliche der Insel zu erhalten, schuf er nicht nur die geschützten und gesondert begehbaren Bereiche, sondern sorgte direkt und später indirekt dafür, dass auf Lanzarote keine Hochhäuser gebaut werden dürfen (eins gibt es, aber das war vorher schon da) und dass alle Häuser weiß gestrichen oder aus schwarzem Vulkangestein errichtet werden müssen, womit der visuelle Charme der Insel erhalten bleibt. Außerdem gibt es dank ihm eine maximale Menge an Schlafmöglichkeiten auf der Insel, womit dem Massentourismus, der viele der kanarischen Inseln heimgesucht hat, erfolgreich aufgehalten werden konnte. Natürlich gibt es trotz allem Touristen (ich bin ja auch da), aber es sind im Verhältnis wirklich wenige, was den Aufenthalt hier sehr angenehm und auch ein wenig amüsant macht, wenn meine Mutter mich auf einen „Haufen Touristen“ aufmerksam macht und dann da ganze 20 Menschen auf einem Haufen stehen.Zusätzlich findet man überall auf der Insel Skulpturen und von ihm gestaltete Häuser, aber dazu komme ich später.

Tag 2: Jameos ael agua

Am zweiten vollen Tag der Reise ging es in die Jameos ael agua, ein Höhlensystem, das von Manrique (der Name wird wohl noch öfter kommen) ausgebaut und gestaltet wurde.Die Höhlen waren natürlich schon vorher da. Das ganze System ist Kilometer lang und reicht bis weit ins Meer. Manrique hatte bestimmten Bereichen einfach nur ein wenig Form und Funktion gegeben, sodass sie für die Masse begehbar und für verschiedene Betreiber attraktiv wurden. So findet man auf verschiedenen Plattformen Bars und Cafés in denen man unter blauem Himmel entspannen kann, denn ein Großteil der Höhlen ist an diversen Bereichen nach oben hin offen, sodass es fast immer und überall hell und freundlich wirkt und selbst Menschen mit Raumangst einen Besuch der Höhlen überstehen könnte.

Problematisch wären wohl nur die beiden größten Höhlen. In der einen wurde eine Bühne, Soundsysteme und Sitzgelegenheiten geschaffen und nun kann man dort Konzerte und Aufführungen mit beeindruckender Akustik genießen. Die Fantastischen Vier haben ein ähnliches Konzept bei ihrem unplugged Konzert vor vielen Jahren in einer Höhle in Deutschland realisiert und da klang es wohl schon einzigartig. Hier findet sich ein alternativer Veranstaltungsort. Die zweite Höhle beherbergt einen See und dieser wiederum eine spezielle Art kleiner, blinder Albinokrebse, die man sonst nur in 1000 Metern Tiefe findet und von denen keiner weiß, was sie in dem Tümpel in der Höhle zu suchen haben, außer die Touristen zu unterhalten. Mein persönlicher Tipp wäre ja, dass sie blind irgendwo falsch abgebogen sind und sich dann durch das Höhlenssystem in den See gearbeitet haben.

Insgesamt ist die ganze Anlage aber ein Highlight. Man findet blauen Himmel, steile rote, schwarze und graue Felswände, Palmen und andere grüne Pflanzen und weißen Winz-Krebse und das ganze fügt sich zu einer kleinen, dem Auge schmeichelnden Attraktion zusammen.

Den Rest des Tages wurde nach neuen Wohnungen für meine Mutter gesucht. Das war jetzt auch nicht schlimm und bei den Fahrten über die Insel konnte ich auch vieles sehen, aber besonders berichtenswert ist das nicht, weswegen ich hier und heute erst einmal abbreche und morgen weiter schreibe. Es sind eh schon 3,5 Seiten geworden (und es wurden erst 2,5 Tage beschrieben) und ich muss ja auch mal ins Bett, denn morgen/heute geht es mit dem Besichtigen weiter und dann kommen auch neue Bilder ins Album (bei Picasa, nicht bei Facebook – der Link ist ganz unten im vorherigen Text).

Habt bis dahin einen tollen Tag und viel Spaß und Freude am Leben.

Robert ist raus.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Tag 338 – Wie Facebook mich in die Arme von Google getrieben und den Reisebericht verzögert hat

Buenos dias! Ich weiß, eigentlich sollte es heute einen umfangreichen Bericht zu den letzten 6 Tagen auf Lanzarote geben und ich hatte diesen auch schon recht gewissenhaft vorbereitet, indem ich bei dem oben genannten Social Network Alben für Tage eingerichtet und ausgewählte Bilder hochgeladen und beschriftet hatte. Klingt einfach, sollte es eigentlich auch sein und unter normalen Umständen hätte ich jetzt hier schon viel Zeug niedergeschrieben, passend dazu Links zu den einzelnen Alben veröffentlicht und Euch dann bei Bedarf fröhlich stöbern lassen. Hier im Blog ist das mit den Bildern leider ein Problem, weil Blogigo mir nur recht wenig Platz für Bilder gibt und sie dann auch nicht breiter als 700 Pixel sein dürfen. Ansonsten werden sie horizontal gnadenlos gestaucht.

Jedenfalls scheint Facebook das mit den Bildern nicht so richtig toll zu finden. Keine Ahnung warum. Andere Leute veröffentlichen seeehr viel größere Alben, ohne Probleme, während ich mich hier mit 5-Bilder-pro-Upload-Beschränkungen herumschlagen muss und mir meine eben hochgelandenen Alben in 50% der Fälle nicht einmal angezeigt werden. Als ich dann heute Abend 60 Minuten erfolglos damit verbracht habe, mein Profilbild zu ändern, hatte ich irgendwann recht spontan die Schnauze voll und habe mich nach Alternativen umgesehen, auf denen ich Euch die Bilder zur Verfügung stellen kann. Flickr wäre eine Alternative gewesen, ist aber begrenzt und behält sich das Recht vor, Accounts nach 90 Tagen zu löschen, wenn ich mal so lange nichts mit dem Account mache. Und so bin ich zu Googles Picasa gekommen. Die behalten sich zwar das Recht vor, meine Bilder zu verwenden, aber das darf Facebook auch (man wäre das cool, wenn sich die beiden Konzerne um ein blödes Bild von mir kloppen würden) und darüber hinaus habe ich die Bilder sowieso so weit freigegeben, dass andere sie nicht-kommerziell verwenden dürfen, solange sie mich als Autor angeben (als ob das bei Urlaubsphotos von mir jemals zur Debatte stände *Prust*). Es ist mir im Prinzip also recht Wurst, was im Rahmen des Web 2.0 passiert. Datenschützer dürfen jetzt empört aufschreien.

Aber so oder so war ich recht fleißig, habe das Best-of von 5 Tagen hochgeladen (an einem war der Akku der Kamera alle und ich musste mit dem Handy knipsen und kann das erst später in Cork hochladen), beschriftet und, als Bonus für ganz neugierige, mit Google Maps verknüpft. Bei einigen wusste ich nicht mehr, wo ich genau war, bei einigen ist es nicht ganz exakt erkennbar und deswegen nur auf den Ort genau und bei den anderen ist es auf ein paar Meter exakt. An der Stelle bereue ich ein wenig, dass ich nicht in jedem Ort Bilder gemacht habe, weil es sonst viel anschaulicher zeigen würde, wie viel ich von der Insel schon gesehen habe. Aber was soll’s.

Das ganze hat mich leider ziemlich viel Zeit gekostet, weil ich die Bilder gründlich beschriften wollte und so gibt es den Bericht leider erst morgen. Aber ich wünsche trotzdem schon einmal viel Spaß für alle, die mal sehen wollen, wie so ein Winter auf einer Insel aussehen kann.

Ihr findet das Album hier: https://picasaweb.google.com/111522775860456893694/RobertAufLanzarote?authkey=Gv1sRgCOjKuea64bCfLw&feat=directlink

Habt also erst einmal noch gänzlich uninformiert einen schönen Tag und wir lesen uns schon morgen wieder.

Robert ist raus.

Dienstag, 8. Februar 2011

Tag 337 – S.a.C.r.a.C. #024

Tagchen, ihr freundlichen Menschen östlich und westlich des Atlantischen Ozeans. Nach den ersten 4,5 Tagen auf Lanzarote, dachte ich mir, dass es nun so langsam mal Zeit für eine kurze Meldung über dieses Medium ist. Der Urlaub ist halb rum, insgesamt sehr schön und furchtbar neid erregend, weswegen ich die Berichte auf morgen verschiebe und mich heute nur mit der aktuellsten Karte befasse, die ihr jetzt hier seht:



Mal sehen was mir dazu jetzt einfällt. Die Begriffe, die sich im Rahmen des Brainstormings durchgesetzt haben waren „viel Kontrast, weiblich, emotional, schöner Schmerz, ein stiller Sturm und ‚Roads’, das Lied von Portishead“. Außerdem wollte ich gerne mal wieder etwas ohne Farben machen und hatte schon vor einer Weile die Idee, ein schönes Gebäude in Cork nur mit waagerecht oder senkrecht parallel verlaufenden Linien nachzuzeichnen. Als sich das dann mit den Brainstorming Ideen und einem vor einer Weile in Cork geschossenen Photo vermischte, habe ich mich dazu entschieden, die Linien strahlenförmig anzuordnen. Alternativ hätte ich sie wie die Rillen einer Schallplatte spiralförmig anordnen können, aber das mit den Strahlen war die erste Idee und so setzte ich sie um. Erst zum Ende hin, als alle Linien in Tinte auf Papier waren, habe ich entschieden, das ganze mit grauer Farbe etwas zu vertiefen und voilá, sind wir beim aktuellen Stand angekommen.

Ob es gefällt, ist mir in diesem Fall unklar. Ich selber finde es bei den Bäumen, dem Mädchen und dem Weg gut. Die Büsche und Blumen gehen ein wenig unter, aber vielleicht gehört das auch dazu. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Vor dem Versenden musste ich es, um sicher zu sein, einem anderen Menschen zeigen und bekam das Feedback „erst ist es langweilig, aber dann wird es immer besser“, was mich zum Ende hin überzeugt hat.

Technisch neu ist an der Karte nichts. Die Linien sind immer gleich breit (wenn nicht, war das keine Absicht), schwarz/weiß/grau Bilder gab es auch schon und somit bleibt das einzig neue die Idee der Umsetzung an sich.Ich habe übrigens bewusst auf das Millimeter-genaue Arbeiten mit dem Lineal verzichtet. Es hätte das ganze in meinen Augen etwas zu steril werden lassen. Und dafür sorgen die mangelnden Farben schon.Und mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen.

Ansonsten ist wie gesagt alles toll. Das Internet gibt mir die tolle Möglichkeit, direkt mit Bildern und Texten vom Urlaub zu berichten, was ich morgen Abend in Angriff nehmen werde. Bis dahin werde ich mich aber noch ein wenig entspannen, weitere Eindrücke sammeln und dann morgen richtig Gas geben.

Habt aber erst einmal noch einen schönen Tag, lasst euch vom schlechten Wetter, das fast überall herrscht nicht zu doll ärgern und kommt nicht zu weit vom Pfad ab. ;-)

Robert ist raus.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Tag 333 – Ich bin dann mal wieder weg …

Eigentlich gibt es zu der Überschrift nicht viel zu sagen. Wer aufgepasst hat, weiß dass ich jetzt für 10 Tage auf Lanzarote bin, wo ich meine Mutter besuche, Photos mache, gut esse, mir alles ansehe, ausschlafe und entspanne (wenn ich gelassen werde) und den ersten Frühling genieße. Ich wurde zwar vorgewarnt, dass es auf Lanzarote gerade recht kalt ist (ca. 20 Grad), aber ich habe das Gefühl, dass ich das überleben werde. Die Klimaanlage bei mir im Büro ist zeitweise kälter …

Postkarte #024 ist fertig und unterwegs und weil ich mir das Schlafen heute Nacht mal geschenkt habe, habe ich gleich noch schnell eine Skizze in eine weitere Karte verwandelt, die aber an niemanden gehen und deswegen hier und jetzt schon veröffentlicht wird. Ihr findet sie ganz unten und dieses mal gibt es, weil sie nur mal so anlässlich dieses Textes gemalt wurde, auch keine Erklärung. Ich wüsste auch nicht, was ich schreiben soll. Das Motiv erklärt sich selber und technisch ist an der Karte nichts Neues. „Insel Inc.“ ist und bleibt ein Insider.

Und damit verabschiede ich mich auch schon wieder für die vermutlich kommenden 10 Tage. Ich gehe erst einmal nicht davon aus, dass ich im Urlaub viel zum Schreiben kommen werde, von gekauften Postkarten einmal abgesehen. Sollte es aber doch klappen, werde ich hier natürlich reinschauen und ein wenig von der Insel, dem Leben und Karte #024 berichten.

Bis dahin alles Liebe und habt eine gute Zeit, wo auch immer ihr seid,

Robert ist raus.

Dienstag, 1. Februar 2011

Tag 331 – So kurz vorm ins Bett gehen

Gestern Abend konnte ich nicht ins Internet. Meine Zeit war abgelaufen und mein Guthaben erschöpft und so musste ich dann wohl oder übel ein paar bittere Stunden am Abend offline verbringen. Ein gänzlich ungewohnter und auch recht unwillkommener Zustand. Aber ich habe das Beste daraus gemacht, meine Sorgen bezüglich des Gelingens der nächsten Karte über Board geworfen und mich ran gesetzt. Nachdem ich heute dann auch nochmal ein paar Stunden rangeklotzt habe, ist sie leider immer noch nicht fertig, dafür aber kurz davor und so werde ich sie, wenn die Technik es erlaubt, Donnerstag oder Freitag veröffentlichen.

Ab gesehen davon gibt es nicht viel zu erzählen. Mein Leben läuft beschaulich und übersichtlich weiter und in drei Tagen um diese Zeit werde ich spanische Inselluft atmen und mich vermutlich entgegen meinem aktuellen Schlafrhythmus auf die andere Seite drehen und hoffentlich nicht mehr von den hunderten Linien träumen, die ich in den letzten 24 Stunden zu Papier gebracht habe.

Mein nächster Besuch hat sich angekündigt und ich erwarte voller Vorfreude die Nachricht, dass die Tickets gebucht sind, damit dann im März die Stadt mit Freunden unsicher gemacht werden kann.

Und mehr gibt es gerade wirklich nicht zu berichten. Ich könnte mir zwar das eine oder andere gedankliche Thema vornehmen und darüber philosophieren, aber meine Nächte sind gerade kurz genug und immer wieder und wieder muss ich hier ja nicht den Nachdenklichen rauskehren, zumal ich im letzten Text ja schon genug Kalenderweisheit für 2 Texte niedergeschrieben habe (ja, ich lese immer alle Kommentare und bemerke auch Formulierungen, die darauf schließen lassen, dass mancher Text mehr als einmal gelesen wird. ;-)).

Deswegen mache ich hier jetzt schon nach einer zweidrittel A4 Seite Text Schluss und wünsche euch einige schöne Tage, wo auch immer ihr seid, und viel Spaß bei allem was ihr so treibt.

Robert ist raus.

P.S.: Ein wenig Fremdwerbung:

Am Samstag habe ich Lydia und Eva kennen gelernt. Beide sind Freelance Zeichnerinnen und Designer im Phantasy-Arts Bereich und bringen Sachen zu Papier, bei denen mir vor Neid die Fußnägel hochklappen (Aua!). Wer mal gucken will, kann das hier machen: http://www.eva-widermann.de und http://lydiaschuchmann.blogspot.com (Für Inhalte auf der Seite sind sie selber verantwortlich).