Dienstag, 23. März 2010

Tag 23 – 750 Besucher und eine Mütze Schlaf später

Hier sitze ich also mal wieder nach Feierabend. Dieses mal weniger hungrig, deutlich wacher und damit auch eine ganze Ecke besser gelaunt. Der Tag war zwar produktiver Weise recht anstrengend, aber erstaunlicher Weise vergehen die 10 Stunden, die man täglich arbeitet dabei überraschend flink. Viel macht dabei natürlich der Fakt aus, dass man frei entscheiden darf, ob man nebenbei mit den Kollegen quatscht, Musik hört oder (in vernünftigem Maß) mit Freunden chattet. Letzteres ist natürlich keine bevorzugte Alternative, aber solange man dabei produktiv bleibt und sich nicht nur im Tratschen mit den Freunden ergeht, wird da mal ein halbes Auge zugedrückt und generell geht ja immer der Dialog mit dem Kunden vor, was übrigens hin und wieder auch der Grund ist, warum ich erst mit Verzögerung antworte. Sorry deswegen.

Was gibt es sonst neues? Bei mir nicht so viel. Und bei euch? Wir haben hier mittler Weile die 750 Besucher-Grenze geknackt und nähern uns mit strammen Schritten der 1000, die vermutlich, wenn der Schnitt sich hält ungefähr an Tag 33 erreicht sein dürfte. Mir ist klar, dass nicht jeder jeden Tag hier mitlesen kann oder mag. Der anfängliche Zauber eines Lebenszeichens von mir ist in dieser unserer schnelllebigen Zeit schon wieder verflogen, dem Web 2.0 sei Dank und es würde wohl größere Wellen schlagen, wenn hier plötzlich 4 Tage lang nichts mehr von mir stehen würde. Da aber einige gerne täglich vorbei kommen und sich mein Gelaber gönnen, bleibe ich einfach am Ball und erzähle, was mir in den Sinn kommt, was manchen (oder zumindest mich) gerade an die Zeit in der Kindheit erinnert, in der man zum ersten mal einen Kasettenrekorder mit Mikrophon und eine Leerkasette oder, aktueller Weise, einen neuen Zeichenblock in der Hand hält: Plötzlich ist man total scharf darauf sich der Welt mitzuteilen und etwas zu hinterlassen und am Ende hat man einen Haufen Gebrabbel/Gekritzel und steht vor der Frage, was man sich nur dieses mal wieder dabei gedacht hat und ob die Stimme in dem Kasten wirklich die eigene ist. Aber man lernt dabei. In meinem Fall zum einen zeichnen und zum anderen, dass ich keine Gesangsstimme habe, was ja so als Information auch nicht übel ist. Wenigstens konnte ich mir den Gang zu Bohlen und D! sparen ;-).

Ansonsten habe ich gestern die vorerst letzten Folgen von „How I met your Mother“ gesehen, einer meiner favorisierten Serien und festgestellt, was an Serien im Vergleich zu den meisten Spielfilmen so viel besser ist: Es gibt mehr Happy Ends und gleichzeitig mehr Handlung, die auch mal komplexer aufgebaut sein kann, was vielleicht auch der Grund ist, warum 180 Minuten Film zeitweise wirklich Sitzfleisch erfordern, während 3 Stunden Serien an einem verregneten Sonntag weg gehen wie warme Semmeln (oder ich nach Cork): Eine normaler Weise humorvolle Serie kann nach den ersten 4 Minuten im tiefsten Drama stecken, aber spätestens 15 Minuten später nähert man sich mit der Zielsicherheit einer Sidewinder Rakete wieder dem Happy End. Und so bekommt man alle 21 Minuten (so lange gehen humorvolle Serien im Schnitt, während Serien mit dramatischerem Inhalt meistens die doppelte Zeitspanne pro Folge erhalten) ein kleines bisschen heile Welt aufs Brot geschmiert und kann sich gut fühlend dem echten Leben widmen oder einfach noch eine Folge gucken mit dem Wissen, dass man sich 21 Minuten später wieder toll fühlen wird. Große Klasse. Zeitgleich können Serien, die sich eine gewisse Kontinuität zueigen gemacht haben, wie es sie mittler Weile in fast jeder Serie gibt, den Luxus gönnen, einen Handlungsstrang in allen Details über 20 Folgen (immerhin fast 7 Stunden) zu spannen, ohne Gefahr zu laufen, dabei extrem langweilig zu werden. Peter Jackson als Gegenbeispiel hat mit dem Herrn der Ringe einen wirklich wirklich tollen Film abgeliefert, aber 9 Stunden heulende Hobbits haben fast jedem noch so eingefleischten Fan irgendwann mal den einen oder anderen zynischen Kommentar entlockt. Von regulären Cineasten, die keine „wahren“ Fans sind, ganz zu schweigen. Und ja, 9 Stunden Herr der Ringe sind mehr als 7 Stunden Serie, aber alleine das Gejammer des letzten Teils hat schon lässig gereicht. Lasst die Steine fliegen, wenn ich euch jetzt persönlich beleidigt habe.

Und noch mal vielleicht führt das dazu, dass man es den Serien zum Beispiel im Bereich von Beziehungen einfach eher abnimmt, wenn der Protagonist nach 20 gescheiterten Anläufen endlich mal Glück hat. In Filmen wäre so etwas handlungstechnisch ein Todesurteil, weswegen nach regulär einem Fehlgriff der oder die Richtige gefunden wurde, aber in Serien kann sie die Hauptfigur 20 mal emotional ins Fettnäpfchen reiten und gerade deswegen das verdiente Happy End schaffen, ohne dass der Zuschauer sich verarscht und von der Traumfabrik betrogen fühlend „Ja ne, is‘ klaaa“ denkt.

Ich habe keine Ahnung, wie ich auf diese Überlegung gekommen bin. Irgendwann abends lag sie einfach so vor mir und ich fand sie einfach schlüssig. Wahre Filmfans werden meine Argumentation vermutlich in der Luft zerreißen und wenn sie mir ihre Meinung schicken, bin ich gerne bereit mich umstimmen zu lassen, aber gerade denke ich das so und damit hat sich das – Basta ;-).

Und damit, nach diesem kleinen Exkurs in die tiefen von Roberts Gedankenwelt entlässt er euch heute, in der dritten Person von sich schreibend, in einen hoffentlich schönen und entspannten Dienstag. Für mich wird es schon wieder der vorletzte Arbeitstag der Woche sein und auch wenn ich noch nicht weiß, was ich diese Woche mit meiner freien Zeit anfange, freu ich mich doch schon wieder auf’s entspannte ausschlafen und machen worauf auch immer ich gerade Lust habe. Aber erstmal ist morgen (oder heute, wenn die meisten von euch das hier lesen) Dienstag und ich wünsche euch einen schönen Tag,

Robert ist raus.

1 Kommentar:

  1. die serie ist cool, ich hab schon 2 staffeln hinter mir, die 3. liegt schon bereit ;) nix verraten ;) finde fast man könnte das als friends nachfolger benennen

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