Sonntag, 28. März 2010

Tag 28 – 28 Days later

Da haben wir es jetzt, das Ende des ersten Monats meines zweiten Lebens. Der Monat war, aufgrund des Februars davor ein wenig kürzer als es die jetzt folgenden Monate sein werden, aber für ein Resümee reicht es aber auch jetzt schon:

Der 28. Februar dieses Jahres, der Tag an dem ich müde im Hotelzimmer saß, Peter Fox hörte nachdem ich mir mein erstes überteuertes Sandwich gekauft hatte und meinen ersten Eintrag hier geschrieben habe scheint schon Ewigkeiten hinter mir in der Ferne zu liegen, obwohl dieser Gedanke so nicht richtig ist. Vor meinem inneren Auge erinnere ich mich an jedes Detail des Hotelzimmers und an das Gefühl der ungewissen Zukunft, der Sehnsucht nach der Heimat und den Freunden und über all dem liegend – der Müdigkeit, aber gefühlt bin ich schon seit ewigen Zeiten hier.

Stefan hatte mir den Rat gegeben, die ersten Zeilen zum zweiten Leben im Flugzeug zu schreiben und ich frage mich, ob er sie wohl gelesen hat, denn ich habe es nicht geschafft mit jedem von euch in Kontakt zu bleiben und manches Feedback fehlt mir noch. Das ist aber nicht weiter tragisch. Jeder von euch hat ein eigenes Leben und genug Dinge um die Ohren und so sehr ich mich auch über jeden freue, der mein geschriebenes Leben mit mir teilt, setze ich es doch mittler Weile bei niemandem mehr voraus.

Wenn wir uns aber mal einfach nur die Zahlen ansehen, wie viele von euch sich hier Tag für Tag mit meinen Texten befassen, ist das doch besser und mehr, als ich jemals vermutet hätte:

24 beschriebene Tage (den hier nicht mitgezählt),
880 Besucher,
64 Kommentare,
Ein Stapel Gästebuch-Einträge (okay, diverse doppelte hab ich gelöscht, damit es nicht wie Spam aussieht),
Unzählige Emails und Nachrichten bei MeinVZ und Facebook,
und eine Postkarte.

WOW!

Als ich das erste mal über das Schreiben eines Blogs in Cork nachgedacht habe, war ich mir eigentlich sicher, dass das Ding nach 7 Einträgen wieder fallen gelassen wird, weil es niemand liest oder mir zum verrecken nichts Gescheites einfällt. Tatsächlich hat sich das Letztgenannte bewahrheitet, aber ihr bleibt weiter bei der Stange und alleine dafür gibt es, um nicht zu emotional zu werden, einen extra Schulterklopfer, den ihr euch selber geben dürft.

Um die erste überstandene Ewigkeit noch ein bisschen nennenswerter zu machen, habe ich heute Nachmittag meine letzte Zigarette in der Schachtel geraucht und werde jetzt einfach mal gucken, wie lange ich dem Drang widerstehen kann, mir keine neue zu kaufen. Zu behaupten, dass ich nie wieder in meinem ganzen Leben rauchen werde, wage ich mich nicht. Dafür war die Erinnerung, auch wenn sie nicht unbedingt appetitlich war, nicht schlimm genug. Aber für’s erste bekommen meine Lungen mal ein bisschen Urlaub an der frischen Luft verschrieben und freuen sich hoffentlich, dass die frische Brise es auf den geteerten Wegen in mir nun viel leichter hat rein und wieder rauszukommen (das klingt hinterher gelesen bescheuert, aber ich lasse es trotzdem so stehen). Darüber hinaus ist heute nicht viel passiert. Ich habe preiswert gelebt, mit vielen Leuten telefoniert, bis der Akku des Handys leer war, an einige von euch gedacht, meine Briefe an die deutsche Bürokratie endlich in den Kasten geworfen, eingekauft und bis 16 Uhr ausgeschlafen. Selbiges (Schlafen) werde ich auch jetzt in Angriff nehmen, denn morgen beginnt meine neue Arbeitswoche und ein Mindestmaß an Schlaf hilft, wenn man 10 Stunden am PC arbeitet.

Habt derweil einen schönen Sonntag mit hoffentlich tollem Wetter und wir lesen uns morgen wieder,

Robert ist raus.

(Tag 0 des Entzuges – das Verlangen ist da aber ignorierbar)

3 Kommentare:

  1. ich habe heute geschwitzt wie ein kleines ferkelchen.

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  2. Ich lese zwar nicht jeden Tag, aber im Schnitt wohl jeden zweiten. Trotzdem werde ich mir mal den Schulterklopfer geben. ;o)

    Aber dass das alles jetzt schon wieder vier Wochen her ist... Auf der einen Seite kommt es mir wie gestern vor, auf der anderen wie eine Ewigkeit...

    Ich hoffe, du schreibst weiter. Ich jedenfalls lese!

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  3. Yeah, ein weiterer Schulerklopfer ;)

    Auch wenn dir langsam der Stoff ausgeht, da der Alltag einkehrt, ist halt die Neugierde da ;)

    Also dir sei versichert, so schnell wird dein Blog nicht aussterben. Werd bis zum bitteren Ende lesen, lesen und ähm... ja... lesen :D

    LG aus dem momentan grauen Berlin

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