Freitag, 24. September 2010

Tag 203 – Happy Arthur’s Day!

4 Dinge haben mich heute zum Schreiben bewogen:

Zum einen wollte ich ja so oder so mal wieder etwas mehr schreiben und habe immer nur auf Anlässe gewartet. Und heute gab es dann endlich mal wieder diverse aufschreibenswerte Dinge, die sich zugetragen haben. Also kann ich diese jetzt auch direkt niedertippen.

Dann ist heute Tag 203 meines zweiten Lebens hier in Cork vergangen und das verdient gleich doppelt eine kurze Erwähnung. Zum einen weil ich nun schon über 200 Tage hier bin und der Abschluss der ersten 6 Monate schon nicht genügend gewürdigt wurde. Zum anderen aber weil die Zahl 203 mich schon seit einer ganzen Weile begleitet. Vielen Leuten ist meine Signatur „203 `10“ unter allen Zeichnungen aufgefallen und denen den ich es nicht erklärt habe, kamen die interessantesten Thesen zu dieser Zahl. Von einer internen Nummerierung bis zum falsch notierten Datum war alles dabei. Die Wahrheit ist aber ganz einfach und soll hier und heute noch einmal enthüllt werden: Für mich steht da nicht „Zweihundertdrei“ sondern schlicht und ergreifend „ROB“. Wer jetzt auf der Suche nach dem Telefon ist, um mich einweisen zu lassen, darf vorher bitte folgendes versuchen: Nehmt Stift und Papier und schreibt mit ersterem auf letzteres die Zahl 203. Dann zieht ihr am linken Rand der Ziffern 2 und 3 einen senkrechten Strich durch jede der beiden Ziffern. Und schon steht da „ROB“. Das „R“ ist zwar recht stilisiert, aber das soll an dieser Stelle nicht stören. Das „‘10“ dahinter ist nur die Jahreszahl des aktuellen Jahres, das wirkliche komplette Datum der Fertigstellung steht nämlich immer auf der Rückseite jeder Karte. Die Signatur fiel mir irgendwann vor ein paar Jahren ein und sie hat mir seitdem immer gefallen. Sie ist kurz, einfach und mit etwas Phantasie immer lesbar. Einziger Nebeneffekt ist, dass mir die Zahl seitdem immer wieder ins Auge fällt: Als Uhrzeit, Datum, Punktestand oder halt durchgezählte Zahl. Dem entsprechend musste sie jetzt hier und heute auch gewürdigt werden. Logisch oder?

Außerdem ist heute (Donnerstag) Arthur’s Day gewesen. Den Tag gibt es erst seit letztem Jahr, als er von der Guinness Brauerei, die von Arthur Guinness gegründet wurde, ins Leben gerufen wurde. Am 23.09. einen Tag vor Arthur Guinness Geburtstag sollen sich Menschen weltweit treffen und um 17:59 Uhr (Arthur Guinness pachtete 1759 seine Brauerei in Dublin – mit einem Pachtvertrag, der für 9000 Jahre geschlossen wurde – Respekt!) mit einem Glas des berühmtesten Stouts der Welt auf Arthurs Wohl anstoßen. Die Brauerei lässt sich diesen Marketing-Gag zumindest hier in Irland einiges kosten und ich habe heute aus diesem und dem im folgenden genannten Anlass einen Tag Urlaub genommen, um einige phantastische Livebands zu erleben, deren Namen ich blöder weise bisher nirgends in Erfahrung bringen konnte. Ich suche weiter.

15 Minuten später: Die Band im Crane Lane Theater in das wir ohne es zu planen irgendwie kostenlos rein geschlichen sind (wir haben eigentlich im Pub Bereich nur eine schöne Ecke zum Hinsetzen gesucht und standen plötzlich vor der Bühne) hieß „deBurca“.

Der letzte und eigentlich wichtigste Punkt der letzten 24 Stunden ist Julias Ankunft. Sie ist damit mein erster offizieller Gast. Wer es nicht weiß: Julia war im April und Mai untermietender Weise meine Mitbewohnerin hier in Cork. Sie hat damals ein studentisches Praktikum gemacht und sich mit den pharmazeutischen Gegebenheiten in Irlands Altenheimen vertraut gemacht. Ich hoffe das war jetzt richtig so. Jetzt ist sie für ein paar Tage zurück, weil sie hier in Irland ein wenig was rumzustudentisieren hat (tolles Wort, ich weiß) und dabei ist sie hier für ein paar Tage reingekommen, um mit mir die Nacht in Corks Pubs zum Tag zu machen. Sehr schöne Sache, ich freu mich sehr, dass es nach all den Monaten jemand hierher geschafft hat, auch wenn Julia Irland besser als ich kennt. :-)

Als Gastgeschenk gab es ironischer Weise 4 neue Copic Stifte, über die ich mich trotz des Gemeckers im gestrigen Post sehr freue. Ich musste sie nicht bezahlen, die Farben hatte ich noch nicht in meiner Marker-Palette, den Geruch ignoriere ich einfach. Mathematisch gesehen sind mehr Stifte IMMER besser als weniger Stifte. ;-)

Zuletzt für heute gehe ich noch kurz auf den Kommentar von Gilly zu meinem gestrigen Text ein:

Ich erkläre meine Zeichnungen aus 2 Gründen: Zum einen möchte ich wirklich Kritik zu meinen Bildern hören, um mich weiterentwickeln zu können und auch um zu wissen ob und wie ich den Geschmack anderer Menschen treffe. Damit ihr nicht nur „Jo. Ist okay.“ sagen müsst, sondern ein gewisses Hintergrundwissen zu dem jeweiligen Bild und meinen Motivationen habt, bekommt ihr den Text quasi als Werkzeug oder Grundlage für eine eigene Meinung, die ich dann gerne hören mag.

Zum anderen ging es mir früher immer so, dass ich mich immer gefragt habe, wie ein spezifischer Zeichner seine Werke realisiert hat und gerade hier gibt es kaum Informationsmaterial. Vermutlich sind die meisten der Meinung, dass jeder Mensch das Werkzeug finden muss, das am besten zu ihm oder ihr passt.

Um es aber wenigstens einmal gesagt zu haben: Ich benutze für alle meine Zeichnungen festeres, schwereres, gebleichtes, glattes Papier. Für meine Vorzeichnungen benutze ich einen normalen Bleistift mit dem Härtegrad 3H. Harte Bleistifte verschmieren kaum, dürfen aber nicht zu fest auf’s Papier gedrückt werden, weil sie sonst das Papier eindrücken. Für die schwarzen Linien verwende ich Fineliner von Faber-Castell der Sorte „Ecco Pigment“ in den Stärken 0,1 0,3 und 0,5 Millimeter. Ich zeichne fast immer erst alle Linien mit dem 0,1 Millimeter Stift nach und verstärke Linien, die breiter sein sollen hinterher mit dem 0,3 Millimeter Stift. Der 0,5 Millimeter Stift kommt nur selten zum Einsatz. Zum Anspitzen geht eigentlich alles, solange es nicht zu alt und die Klinge zu stumpf ist. Radieren ist ein Problem, weil die meisten irgendwann rund werden und man dann nicht mehr fein mit ihnen arbeiten kann. Knetbare Radiergummis sind da ganz nett. Zum Färben benutze ich wie gesagt Copics und in letzter Zeit Marker von Letraset. Von den Markern abgesehen kostet keiner meiner Stifte mehr als 2,00 Euro. Selbiges gilt für Papier.

Zuletzt für Gilly: Danke für das ausführliche Lob im direkten Vergleich mit den anderen Bildern. Ob die Meinung von einem Laien kommt oder nicht ist mir letztlich egal. Ich sehe mich selber auch als einen an und am Ende soll das was ich zeichne ja für die jeweiligen Empfänger sein. Und promovierte Kunststudenten waren bisher noch nicht dabei. Und Crille und Norman können mich gerne auch selber fragen, um sich ihr „Nein“ abzuholen. ;-)

In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Start ins Wochenende und weiterhin einen schönen Spätsommer/Herbstanfang,

Robert ist raus.

1 Kommentar:

  1. [freuen wie ein kind ON]
    Ich wurde namendlich genannt ;) jubel jubel !
    [freuen wie ein kind OFF]

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