Freitag, 8. Juli 2011

Tag 490 – So, what happened?

Das hier wollte ich schon lange mal wieder machen. Nicht tippen. Das mache ich ja täglich mehrere Stunden lang und auch wenn es nett ist, mittlerweile blind tippen zu können (wenn ich nicht zu müde bin), geht es doch nicht darum, sondern darum hier mal wieder ein wenig von dem zu berichten, was in der letzten Zeit so passiert ist. Denn nachdem es ja nun eine ganze Weile lang recht ruhig bei mir war, sind jetzt doch mal wieder einige nicht sonderlich gravierende, aber aufschreibenswerte Dinge passiert. Mal sehen, ob ich sie alle noch zusammen bekomme.

Zuerst einmal habe ich einen persönlichen Schwur gebrochen und tatsächlich 3 Nächte in meinem eigenen Gästezimmer geschlafen. Grund hierfür war keine Termitenplage oder einsetzende Demenz, sondern die Tatsache, dass ich mein Schlafzimmer einem Pärchen als Asyl angeboten habe. Beide waren bis zu jenem letzten Wochenende nicht nur Freunde sondern auch Kollegen, haben hier aber jetzt ihre Zelte wieder abgebrochen und sind zurück nach Deutschland gegangen, was mich offiziel natürlich freut, aber mal so ganz unter der Hand natürlich auch ein wenig traurig ist. Aber nur unter der Hand, denn reational betrachtet war es bestimmt die richtige Entscheidung. Zumindest hoffe ich das sehr für die beiden.

Egal. Jedenfalls habe ich in diesem Rahmen mal in meinem zweiten Bett gelegen und es für okay befunden. Man kann Gästen schlimmeres antun, wie ich schon an eigenem Leib erfahren durfte, auch wenn es keine 7-Zonen-Luxusmatraze o.Ä. ist.

Samstag wurde es historisch in mehrerlei Hinsicht. Zum einen habe ich mit einer Freundin (Nein, nicht SO eine Freundin ;-) ) das uralte und jüngst neu eröffnete Camden Fort besucht, dass Cork schon zu Zeiten des Unabhängigkeitkrieges in den USA vor Mördern, Yankees und Eierdieben schützte. Dort vor Ort sind dann im Rahmen eines Reenactment Events (dazu komme ich gleich noch) Menschen verkleidet als Sodaten der unterschiedlichsten Epochen durch die Gegend gezogen und haben dem Ganzen zwischen grünen Hügeln, grauen Felsen, blauem Himmel und Sonnenschein einen zusätzlichen historischen Touch gegeben. „Reenactment“ lässt sich so beschreiben: Menschen versuchen sich so authentisch wie möglich wie Menschen vergangener Epochen zu kleiden und dann Szenen aus dem Leben der damaligen Menschen nachzustellen. Nicht mit dem Sinn dabei in eine Phantasywelt abzutauchen, sondern um etwas über die damalige Zeit zu lernen und dieses Wissen Zuschauern zu vermitteln. Quasi sowas wie ein Mittelalterfestival, nur nicht zwingend auf diese Epoche beschränkt.

So hielten wir uns recht entspannt die meiste Zeit über bei einem kleinen Trupp Römischer Soldaten auf (Die spinnen, die Römer!), haben uns das Fort und die großartige Aussicht zu Gemüte geführt und den Tag in der Sonne genossen, bevor es am fortgeschrittenen Nachmittag zum zweiten mal an diesem Tag historisch wurde, als wir weiterfuhren, irgendwo in Küstennähe im Nirgendwo anhielten und ich dann tatsächlich, nach nur 16 Monaten auf dieser Insel auf der kein Ort mehr als 100 Kilometer von einer Küste entfernt liegt (kein Witz), endlich mal am Meer war! Das verdient ein Ausrufezeichen. Und entschuldigt bitte den Bandwurmsatz. Abends hatte ich dann meinen verdienten ersten leichten Sonnenbrand und damit genug von dem guten Wetter, aber trotzdem hat der Tag unwahrscheinlich für die vielen „Sommer“tage mit Regen entschädigt. Natürlich wurden den ganzen Tag über wie blöd Photos gemacht und das Best-Of hat es in ein eigenes Photoalbum geschafft, das hier begutachtet werden kann:

https://picasaweb.google.com/111522775860456893694/CamdenFort?authuser=0&authkey=Gv1sRgCJaK45GYoJLJBA&feat=directlink

Die Tage darauf habe ich endlich mal wieder gezeichnet und Bild 19 von 52, die ich dieses Jahr zeichnen will produziert. Es ging in der Zeichengruppe um Monster und mir fiel keine gute neue Pointe ein, weswegen ich einfach nur so ein neues Monster erfunden habe. Ich persönlich finde Horrorfilme in denen Kinder das Böse symbolisieren mit am unheimlichsten. Vermutlich weil Kinder bis zu einem gewissen Alter eigentlich unschuldig sind und Handlungen, die es anders darstellen andeuten, dass es nichts reines oder unschuldiges im Wesen des Menschen gibt. Aber das ist nur meine Interpretation. Jedenfalls habe ich dem kleinen Mädchen das vereinfachte Maul eines Krakens statt einem Gesicht verpasst, ihm Chitinklauen als Hände verpasst und Tentakel als Beine. Passend dazu gab es 2 zerschlissene übereinander getragene Kleider, Schleim und fertig war es.



Ich bin nicht sicher, ob ich es mag. Ich halte es nicht für schlecht, aber auch nach mehreren Tagen bin ich dem Motiv gegenüber eher neutral eingestellt. Das einzige wirklich tolle ist, dass das Zeichnen mit Tinte und Pinsel jetzt immer besser und flüssiger läuft und ich immer weniger darüber nachdenken muss, was ich da gerade mache.

Und jetzt mache ich Schluß für dieses mal. Der 7.7. war in mehrfacher Hinsicht ein interessanter und spannender Tag, aber jetzt geht es erst einmal ins Bett und ich schreibe dann später weiter.

Habt einen tollen Freitag und bis bald :-)

Robert ist raus.

1 Kommentar: