Dienstag, 13. April 2010

Tag 44 – Post abholen auf dem Mount Everest

Fangen wir mit dem wichtigsten an: Schickt mir bitte keine Pakete nach Hause! Ich freue mich über alles was ich von euch bekomme, auch wenn es nicht in meinen Briefkasten passt, aber bitte bitte schickt es an die Firma. Die Adresse suche ich gleich Morgen raus und ich weiß mit Sicherheit, dass sie da nicht glücklich sind, wenn ich meine Briefe an ihre Büroadresse schicken lasse, aber bei gelegentlichen Paketen sagen sie nichts und ich gehe mal nicht davon aus, dass ich hier jetzt wöchentlich Paketpost bekomme. Und selbst wenn sie im Büro dann schmollen, ist das nichts im Vergleich zu der Odyssee, die ich heute unternommen habe, um mein erstes Paket abzuholen. Ich bin gefühlte 30 Minuten und geschätzte 4 Kilometer bergauf gewandert und das bei einer Steigung, die niemand der irischen Insel zu irgendeinem Zeitpunkt zugetraut hätte. Sehr anstrengend, aber auch irgendwie schön, denn blauer hätte der Himmel nicht sein können. Oben angekommen, habe ich dann 2 Dinge gelernt:

1) Ich werde nie im Leben zum einzigen Lidl der Stadt laufen, denn das ist es vom Kosten/Nutzen Faktor einfach nicht wert und
2) Die Paketstelle des nördlichen Teils Corks ist in etwa so groß wie mein Schlafzimmer und auch genauso gut besucht.

Ich hatte schon halb damit gerechnet, dass man mir erklärt, dass ich keine Post bekomme und wieder gehen sollte, als mir der nette Schalterbeamte dann irgendwann den wattierten Umschlag gab. Der Inhalt war toll, wurde aber mit gemischten Gefühlen in Empfang genommen. 7 (!!!) Postkarten sind natürlich sehr cool und der Smiley Magnet ist nicht nur der Knaller, sondern Inspiration für die erste Karte, die heute noch gezeichnet wird. Nur beim Pizzaroller, der durch seine Form schuld an der ganzen Wanderei war, waren die Gefühle etwas verhaltener. Vermutlich kommen sie da, wenn die erste Pizza geschnitten wird und dann ist er auch wieder der Star meiner Küche, aber bis dahin wird er freundlich, zweifelnd ins Visier genommen.

Was das Wandern aber sonst noch nennenswert gemacht hat, war der plötzliche Wechsel des Landschaftsbildes. In der Innenstadt ist Grün nicht gerade weit verbreitet, von einigen wenigen Bäumen abgesehen, aber im Nordwesten der Stadt, wo die Häuser nur ein paar Meter hoch sind und man eigentlich überall nur Himmel sieht, kommt auch das Grün wieder hervor und ich habe meine erste Palme gesehen, die verträumt vor einem kleinen Haus stand. Sie war nur ein paar Meter hoch, aber trotzdem schon toll.

So. Und jetzt breche ich schnell und grausam ab. Mein Zeichenblock wartet auf mich und an Zeichentagen, wird ja wie angekündigt, weniger geschrieben. Wenn ich es schaffe, wird es hier ab Donnerstag täglich eine Karte zu sehen geben für … solange ihr mich mit Gründen versorgt den Stift zu schwingen. :-)

Habt also noch einen schönen Tag und bis morgen,

Robert ist raus.

3 Kommentare:

  1. Hi du, sorry das du wegen mir zur Post musstest. Ich dachte ehrlich der Brief passt in deinen Briefkasten. Ich hoffe der Inhalt hat den Weg ausgeglichen.

    Viel Spaß beim zeichnen.

    MfG Christiane

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  2. Besorg dir doch einfach ein Fahrrad! ;-)

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  3. Nein, die Berge sind wirklich wirklich wirklich steil und Fahrrad-unfreundlich.

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