Donnerstag, 22. April 2010

Tag 52 – S.a.C.r.a.C. #005

Ja, ich bin spät. Und ja, ich lebe noch, auch wenn das wohl niemand in Frage gestellt hat. Nein, der Blog wird jetzt nicht einschlafen und nie wieder beschrieben. Und nein, meine Tage waren nicht so außergewöhnlich aufregend, dass ich einfach nicht dazu gekommen hier etwas zu schreiben, im Gegenteil.

Einer Eingebung folgend, habe ich nur beschlossen, die ganzen lang gezogenen „Ich bin noch da“ Texte etwas zu reduzieren und den Platz hier lieber mit etwas sinnvolleren Inhalten zu füllen, gemäß dem Motto „Qualität statt Quantität“ und das bedeutet halt, dass ich mich nicht mehr täglich melde, sondern nur noch, wenn es etwas wirkliches zu zeigen oder zu schreiben gibt. Oder, wenn das nicht alle paar Tage mal vorkommt, alle paar Tage auch mal einfach nur so, aber auch dann kürzer als es sonst immer war. Eure und meine freie Zeit ist kostbar und sollte nicht mit dem Lesen und Schreiben endloser Litaneien über die Farbe der örtlichen Mülltonnen oder anderem unwichtigem Zeit vertan werden. Dafür gibt es professionelle Autoren und Dokumentarfilmer und wem das nicht genug ist: Das Gästezimmer ist bis auf weiteres ab Ende Mai bis zum Ende des Jahres frei und mittler Weile auch voll bezugsfähig und ich freu mich nach wie vor über jeden Besuch, der es nach Irland schafft.

Wie meine Woche verlief ist schnell erzählt: Ich habe chattender Weise (das ist es was ich im Prinzip beruflich mache) meine Tage verbracht und in der Freizeit gezeichnet, Nachrichten geschrieben, gelesen, Musik gehört, „Band of Brothers“ zu ende geguckt und dabei so manchen Klos im Hals runtergeschluckt (Du hattest recht, Peggy) und ansonsten wenig geschlafen und ungesund gegessen. Das übliche halt. Nebenbei gingen halt wieder Postkarten raus und rein (Danke!) und für Karte Nummer 5 ist es jetzt an der Zeit, ihren Weg hierher zu finden:




















Vor 16 oder 17 Jahren, als meine Begeisterung für Comics irgendwann den Punkt erreichte, an dem ich beschloss, dass ich das auch können will, saß ich einen Abend im Zimmer der Sozialarbeiter meines Internates und machte freiwilligen Telefondienst, was den Vorteil mit sich brachte, dass man nicht den Kilometer zur einzigen Telefonzelle der Insel laufen musste, sondern im warmen und, was noch wichtiger war gratis, heimlich mit den Menschen in Berlin telefonieren konnte. In der Zwischenzeit dachte ich über einen eigenen möglichen Charakter für einen Comicstrip nach und erschuf „Arthur“, einen Geier der es zusammen mit Willy dem Wurm durch einen schlechten Strip schaffte, bevor ich die Idee wieder aufgab. Die Figuren hatten zwar Herz, aber keine Seele und so erging es danach noch duzenden Super- und Antihelden, Tieren, und mehr oder weniger skurrilen Fantasie – Gestalten, denn ab irgendeinem Punkt sah ich in allen möglichen Mustern, Flecken und Objekten mögliche Charaktere. Ich hab sogar mal ein Stück Popcorn portraitiert, dass mich an einen Alien-Schädel erinnerte (lange vor der Kinozeit).

Bis irgendwann Bruno kam.

Bruno entstand während eines langweiligen Schlussdienstes im Kino rein zufällig und gefiel mir schon als grobe Skizze auf Anhieb. Sie hatte Herz, Seele und zeichnete sich in den darauf folgenden Anläufen quasi von selber. Mittler Weile, bestimmt 2 Jahre später, ist er ausgereift. Er beinhaltet meinen eigenen Stil, darüber hinaus aber auch Elemente von Bill Wattersons „Calvin & Hobbes“, Steve Purcells “Sam & Max“ und Jim Davis‘ „Garfield“ – Menschen deren Zeichnungen ich beinahe schon wissenschaftlich auseinander genommen zu habe, um die Magie dahinter zu finden, bis ich erkannte, was ich euch hier schon diverse Zeilen weiter oben erzählt habe: Letztlich liegt es nicht am Stil, sondern der Figur selber, ob sie funktioniert oder nicht.

Anmerkung: Wenn jemand die Figur nicht mag, warum auch immer, lasst es mich bitte wissen, egal auf welchem Weg. Lob gab es schon genug und ich bin an dieser Stelle wirklich geil auf Kritik. Sie muss nicht fundiert oder exakt sein, ein „Irgendwie finde ich sie doof“ ist absolut okay, nur ehrlich sollte sie sein. An meiner persönlichen Einstellung zu der Figur wird das nichts ändern, aber alles konstruktiv Gemeinte ist willkommen.

Besonders gefallen tut mir an dem Bild die Linienführung, für die ich sonst immer Illustrator gebraucht habe, um sie so hinzubekommen, etwas doof ist der hintere Arm geworden, bei dem die Ellenbogen – Beuge etwas zu weit in Richtung Hand verrutscht ist. Das mal kurz gefasst als Text zum technischen Teil des Bildes.

Und damit mache ich für heute auch schon wieder Schluss. Habt einen schönen Donnerstag und meidet Vulkanasche-haltigen Regen,

Robert ist raus.

5 Kommentare:

  1. Hmm... Bruno ist das also. Jetz kenn ich seinen Namen :D

    Kritik? Hätte da was anzumerken... er hat an sich nen netten Stil, keine 0815-Figur, die großen Augen machen ihn mit seiner frechen Frisur irgendwie sympatisch, nur fehlt etwas... find ich. Er ist irgendwie recht... sagen wir... nackt?!
    Vllt könnte man ihn mit ein paar Accessoires ausstattem.

    Aber irgendwie muss ich sagen, erinnert er mich ein wenig an dich, schon als ich ihn in deinem Artbook sah :)
    Weiß nicht ob er vllt auch ein wenig, dich wiederspiegeln soll.
    Vllt kannste ihm ja nen Bleistift hinters Ohr klemmen ;)

    In diesem Sinne, dir ein paar schicke Tage und weiter so, deine Zeichnungen beleben dein Blog noch etwas mehr.
    Gruß vom Jan

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  2. ich liebe bruno, aber dit weeste ja schon.

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  3. Hab heut den Bruno gekriegt und auch schon ein paar mal vorsichtig gedrückt.
    Meine Einstellung zu Bären hat sich in wenigen Stunden bereits merklich verbessert und Bruno ist eh der Beste. DANKE!

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  4. wiso erinnert mich das gesicht an die katze die ich von dir hab?

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  5. Eine wilde Vermutung: Weil beide Figuren von mir stammen?

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