Donnerstag, 27. Mai 2010

Tag 86 – S.a.C.r.a.C. #008

Eigentlich wollte ich heute ja mal früher, um genau zu sein tagsüber schreiben. Eine Zwangspause im Büro gab mir knapp 2 Stunden Zeit, um mal etwas früher als gewöhnlich über mich, Cork oder die Eigenschaften von Natriumglutamat zu schreiben (nicht dass ich da Ahnung hätte, aber für euch hätte ich mir auch darüber etwas angelesen), aber irgendwie habe ich dann doch noch genug Beschäftigung gefunden, die mich beruflich gesehen einige Ecken weiter brachte und nachdem dann auch noch ein wenig in den sozialen Netzwerken des Internets gesurft wurde, war die Pause dann irgendwann auch wieder rum und der eigentliche Tag fing an.

Da in den letzten Tagen aber so oder so recht wenig passiert ist und das nennenswerteste des heutigen Tages eine offizielle Belobigung an mich war, weil ich so ein ordentlicher arbeitender Kollege bin, der 10 Minuten später ein freundlich strafender Blick folgte, weil ich an einer anderen Stelle beinahe doch nicht ganz so ordentlich gearbeitet hätte (nicht habe), wäre das gute alte Natriumglutamat vielleicht doch schon den einen oder anderen Absatz wert gewesen, wenn es mir darum gehen würde, viel zu schreiben. Da es mir aber nicht darum geht, bastel ich lieber mehrzeilige Schachtelsätze, wie den den ihr eben gelesen habt. Das waren jetzt ca. 15 Sekunden eures Leben, die ihr nie wieder bekommt. Man bin ich ein Arsch. ;-)

Um dann aber doch noch etwas halbwegs sinnvolles zu schreiben verlassen wir die Themenbereiche "Salze von Aminosäuren" und "Schachtelsätze" jetzt und kommen zu etwas, von dem ich etwas mehr Ahnung habe: Gezeichneten Postkarten. Nachdem die letzte ja schon in Farbe war und ich gerne noch etwas zweites ohne schwarze Linien machen wollte, präsentiere ich euch hiermit die achte Karte der Reihe und freue mich im Stillen darüber, dass ich die magische 10 bald, vermutlich sogar noch an diesem Wochenende endlich geschafft habe:



Die Idee zu dieser Karte entwickelte sich so nach und nach über diverse Wochen und in dieser Zeit nahm auch das Motiv immer mal wieder komplett neue Formen an. Im Ursprung ging es darum einen Traummann zu zeichnen, eine Idee die ich per Definition schon nicht ernsthaft hätte umsetzen können, auch wenn Waschbrettbäuche im Zuge diverser Superhelden-Konzepte mittler Weile keine größeren Probleme mehr darstellen. Innere Werte zeichnen ist ja nicht ganz so einfach falls mir hier jemand Oberflächlichkeit unterstellen mag, aber letztlich kam es ja eh nicht dazu. Jedenfalls kam der Übergang vom Mann zum Frosch recht plötzlich. Singlefrauen sehen da vermutlich eh kaum einen Unterschied und der „Froschkönig“, der ja im groben davon handelt, dass Frau sich dazu herablässt einem niederen Wesen eine Chance zu geben, nur um hinterher festzustellen, dass sich in ihm alles verbirgt wonach sie sich sehnt, tat sein übriges. Also wurde aus dem Mann ein Frosch. Ursprünglich sollte der Gute sich dann im Zuge akuten Prinzessinnen-Mangels eigentlich seine eigene Prinzessin schaffen, aber dann wäre ein Motiv mit zu viel Interpretationsspielraum entstanden und ich wollte keine auf falschen Vermutungen beruhenden Fragen beantworten müssen, weswegen das dann als Idee auch wieder verworfen wurde. Die Idee war trotzdem gut und kommt irgendwann noch, aber bis es soweit ist, wird erst einmal noch anderes Zeug gezeichnet.

Jedenfalls kam, nachdem ich Lust hatte ein Motiv zu zeichnen, das man auch auf ein grünes T-Shirt drucken könnte irgendwann der Frosch dabei heraus. Da das T-Shirt bereits grün sein sollte, wäre es langweilig gewesen, den Frosch in der gleichen Farbe zu halten, weswegen er weiß blieb, was irgendwie der interessanteste Kontrast war, der mir dabei in den Sinn kam. Ich hatte auch überlegt ihn als Silhouette springend zu zeichnen, womit es dann entsprechend skaliert eine Karikatur des Puma Logos gewesen wäre, was aber nicht so recht auf eine Postkarte gepasst hätte. Deswegen sitzt er und ist verliebt und verkörpert damit den Prinzen, der irgendwo wartet. Vielleicht auch die Prinzessin, aber das kann ich nicht beurteilen.

Was vielleicht noch angemerkt werden sollte ist, dass ich mir Mühe gegeben habe den Frosch so echt und authentisch wie möglich zu zeichnen, dann aber beim Auge den Stil gewechselt habe. Das zuvor gezeichnete realistische Auge hätte es nicht geschafft, dem Frosch eine gewissen Sympathie zu verleihen. So wie er gerade guckt, hat er etwas traurig erwartungsvoll aufmerksames, das alleine durch die Drehung des Halbkreises transportiert wird und mit einem realistisch gezeichneten Auge nicht zu bewerkstelligen ist. Denn wie Douglas Adams schon feststellte, empfinden Tiere auf eine komplett andere, kaum vorstellbare Weise, als wir Menschen es tun und es ist unsere anmaßende Art, Gesichtsausdrücke mit Gefühlen zu assoziieren, selbst wenn diese vom Tier ganz anders gemeint werden. Deswegen, den Menschen zuliebe habe ich den Stil gewechselt. Mit einem relativ starren Auge, ohne Wimpern und Brauen Gefühle darzustellen ist fast unmöglich. Mit Cartoon-Augen geht es aber immer…

Und das war’s dann jetzt auch wieder. Ich hoffe es geht euch allen gut, auch denen von denen ich lange nichts mehr gehört habe und ihr habt noch eine schöne restliche Woche, bevor es wieder einmal Zeit für das Wochenende wird. Bleibt gesund, schaut immer nach links und rechts, sprecht nicht mit Fremden (stellt euch erst vor) und bis demnächst.

Robert ist raus.

P.S.: Was mir noch eingefallen ist:

1) Im Original sind die Farben des Bildes besser
2) Ich habe noch nicht gelernt, mit Copics sauber Flächen auszumalen. Stellt euch einfach vor es wäre Wiese. ;-)

2 Kommentare:

  1. copics sind die tollsten stifte...

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  2. das auge erinnert mich an die türkische flagge (fast zumindest) ich hab echte schwierigkeiten da ein auge zu erkennen. was heißt schweiriegkeiten, ich seh einfach keins, egal wie oft ich drauf schau, ob lange hintereinander oder mit kurzen und langen pausen dazwischen. kA vieleicht spielen mir meine augen einen streich.

    sonnst finde ich es mutig von dir in farbe zu zeichnen. aber so ganz bin ich mir noch nicht im klaren ob du gleich mit farbe zeichnest oder hinterher colorierst.

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