Samstag, 19. Februar 2011

Tag 348 – Reisebericht Teil 3

Ich war faul, zumindest was den Blog angeht. In Cork angekommen, waren Entzugserscheinungen zu stark und so musste ich mich erst einmal ausführlich mit meinem Zeichenblock und der Wii beschäftigen, was zur Folge hatte, dass ich entweder keine Zeit oder keine Lust, darauf hatte, hier etwas zu schreiben. Aber das hole ich hier und jetzt mal eben schnell nach und bringe relativ schnell einen Bericht der letzten 3 Tage zu „Papier“. Morgen geht’s dann mit kreativem Gedönz weiter.

Tag 7 – Mirador del Rio (Versuch Nr. 2), Marina Rubicon und ein Sonnenuntergang

Nachdem beim ersten Versuch die Kamera nicht wollte, sind wir noch einmal hoch nach Mirador del Rio, wo man auf einer Aussichtsplattform Kilometer weit auf das Meer und die kleine Insel Graciosa sehen kann. Wie schon geschrieben, ein großartiges Bild. Ich hab Photos wie blöde gemacht, um den Ausblick einzufangen und auch einen 360 Grad Rundumblick gemacht, den ich aber irgendwann einmal mit Photoshop an einem fähigen Rechner zu einem Bild zusammenschneiden muss. Hier am Laptop wird das leider nichts, sorry. Es sind aber trotzdem ein paar ganz schöne Eindrücke im Album gelandet, für die die neugierig sind. Den Link findet ihr ein letztes mal am Ende dieses Textes.

Im Anschluss ging es nach Marina Rubicon, einer kleinen Stadt mit Yachthafen, die für Touristen und reichere Menschen gebaut zu sein scheint. Die Mieten hier sind wohl recht mies, weswegen die Stadt nicht über genug Einwohner verfügt um die Läden, die ihr Zeug dann auch noch teilweise gnadenlos überteuert anbieten, gut am laufen zu halten. Ein Teufelskreis, der dazu führt, dass in der Stadt nicht viel passiert und es alles mehr Schein als Sein ist. War nicht so ganz mein Fall, Freunde von Booten hätten aber bestimmt Spaß gehabt, hier einmal über die Stege zu flanieren.

Zuletzt wurde mein einer ausdrücklicher Wunsch für diese Urlaub erfüllt: Ich wollte unbedingt einen Sonnenuntergang am Meer erleben. Das ist zwar ein bißchen kitschig und es gibt Millionen Postkarten auf denen die Sonne hinter dem Horizont versinkt und dabei tolle Sachen mit Licht und Wasser anstellt, aber ich wollte es trotzdem live sehen, eigene Photos machen und als stillen Moment in diesem Urlaub einfach für mich genießen. Also fuhr meine Mutter (danke an dieser Stelle noch einmal für die bestimmt 500 Kilometer, die Du mich in den paar Tagen über die Insel gefahren hast) mich nach El Golfo, wo wir diverse Tage vorher schon einmal waren, an eine relativ menschenleere Stelle im Westen der Insel, wo man sich das Schauspiel ungestört ansehen konnte. Eigentlich hatte ich erst daran gedacht, an einen Sandstrand zu fahren und es dort zu sehen, aber die steinige Felsküste mit ihren Klippen und Felsvorsprüngen war rückblickend betrachtet um einiges besser als Ort gewählt, denn mit der sinkenden Sonne kam die Flut und prügelte gnadenlos und phantastisch zugleich auf die Felsen im Meer und in der Küste ein und ich habe in den 20 Minuten, die der Sonnenuntergang dauerte mehrere Hundert Bilder gemacht von der Sonne, dem Meer, den Felsen und der Brandung. Ein Hoch auf die Serienbild – Funktion! Mit verschiedenen Blenden, Brennweiten und Belichtungszeiten (ich hab keine Ahnung davon und einfach experimentiert), ist das ganze als eingefangener Moment ganz hübsch geworden und massiv gekürzt im Album zu sehen. Danach habe ich auch keine Photos mehr gemacht. Das Album ist so wie es ist also fertig.

Tag 8 – Öhm ja …

Der letzte volle Tag auf Lanzarote war dann eher ruhig. Es gab nichts dringendes mehr zu besichtigen, geschweige denn zu photographieren und so sind wir ein letztes mal an den Strand gefahren, haben Eis gegessen und ich war noch einmal mit den Beinen im Meer. Man muss die Chance ja nutzen, wenn sie sich einem bietet.

Abends war kurzfristig angedacht, einmal das Nachtleben der Insel zu besichtigen, aber das wurde dann mangels Lust abgesagt. Es sind zum großen Teil eh nur Deutsche, Iren und Briten, die da unterwegs sind und genau diesen Mix habe ich hier in Cork auch. Alles schon gesehen, alles schon gelebt. ;-) Dem entsprechend blieb der Abend ruhig und entspannt.

Tag 9 – Rückreise

Alles Gute hat ein Ende. So ist das Leben und da hilft alles Jammern nicht. So sehe ich das und dem entsprechend gelassen war der letzte Tag mit seinem Abschied dann auch. Natürlich war es schön, Zeit mit meiner Mutter zu verbringen und 25 Grad und Sonnenschein im Februar sind auch immer eine tolle Sache, aber wenn ich ehrlich bin hat mir Irland ein wenig gefehlt. Fast ein Jahr hat’s gedauert, aber nun ist es doch eingetreten: Ich fühle mich hier heimisch.

So ging es also in den Flieger und zurück. Der Flug war gut, die Landung … bemerkenswert. Beim Landeanflug reichte ein Blick aus dem Fenster, um mir zu sagen, dass wir mit genau dem gleichen Nebel zu tun haben, wie die Maschine, die 3 Tage vorher abgestürzt ist. Turbulenzen ließen das Flugzeug lustig durch die Weltgeschichte tanzen (so müssen sich Gummibärchen im Magen eines Trampolinspringers fühlen) und das Fahrwerk machte beim Ausfahren Geräusche, die klar machten, dass es mit der Mechanik erst einmal eine längere Diskussion führen wollte, warum es nun schon wieder raus aus dem warmen Flugzeugbauch soll und wieso es immer die Drecksarbeit machen muss und dass es ihm so langsam reicht mit der ganzen dämlichen Rumrollerei, wenn das Ding an das es montiert ist, doch ein Flugzeug und kein Rollzeug ist. Die Mechanik versuchte dem Fahrwerk im Gegenzug klarzumachen, dass solch eine Einstellung zur baldigen Umwandlung ein einen Klumpen brennenden Schrott führen würde, was das Fahrwerk wohl irgendwann tatsächlich überzeugt hat. Es war also insgesamt recht holprig und auch wenn ich Piloten aus Prinzip nicht applaudiere, habe ich den Jubel dieses mal nachvollziehen können und gedanklich einen fein-gemacht-Daumen nach oben gehalten.

Und das war es dann auch. Die übrigen Urlaube dieses Jahr gehen alle nach Berlin und die nächste richtig große Reise ist 2012 nach Kanada geplant. Dann aber im Sommer, denn das Wetter da ist noch winterlicher als in Berlin.

Damit will ich es für heute gut sein lassen. Soziales Leben und Alkohol warten auf mich und ich wünsche Euch allen einen ähnlich amüsanten Abend und wir lesen uns morgen wieder, wenn Ihr wollt. Ganz liebe Grüße an alles und jeden.

Robert ist raus.

P.S.: Der Link zum Photoalbum ist rechts in der Leiste.

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