Mittwoch, 21. Dezember 2011

20 - Zeichne etwas oranges

Eine kurze Vorgeschichte:

In den ersten beiden Semestern meines Medieninformatik Studiums hatte ich jeweils einen Kurs mit dem Titel "Mediendesign" in dem es um Design und die Gestaltung von Webseiten und Printmedien ging. Ich bin nicht sicher, ob der Kurs für den Studiengang so wirklich viel Sinn gemacht hat, aber letztlich konnte ich mich da ein wenig auf kreative Weise austoben und so war es letztlich einer der Kurse die mir in dem ganzen letztlich verpatzten Studium am meisten Spaß gemacht haben. Bezeichnenderweise wie ich jetzt finden, aber darum geht es nicht.

Gelernt habe ich dem Kurs eigentlich so gut wie gar nichts, aber ein Satz meiner einen Dozentin aus dem ersten Semester hat mich bis heute nicht verlassen, da er wirklich sinnvoll und wahr ist:

"Besteht wann immer Ihr etwas für einen anderen Menschen zeichnet, gestaltet oder anders realisiert auf einen genau formulierten Wunsch und gebt Euch mit nicht weniger zufrieden. 'Mach' mal was schönes' ist nicht genug und wenn Ihr Euch darauf einlasst, endet Ihr letztlich mit einem vielfachen und größtenteils unnötigen Arbeitsaufwand, bis Ihr letztlich etwas geschaffen habt, das schön ist UND dem Auftraggeber gefällt."

An diese Regel halte ich mich seitdem immer und wer etwas von mir gezeichnet bekommen will, hat es entweder vor dem ersten Handgriff von mir nicht sonderlich einfach, oder ist mir und dem ersten und damit auch letzten Entwurf auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Entsprechend allergisch reagiere ich auch auf die gerade aktuellen täglichen Vorgaben und "etwas oranges" hat es dann auf die Spitze getrieben und damit das folgende Bild provoziert:



Letztlich besteht jedes Element des Bildes aus kleinem Text der genau gesagt, was man da gerade ansieht: Eine Orange, eine Reflektion, einen Stengel und ein Blatt. Lediglich der Hintergrund hat nur eine einzelne Bezeichnung bekommen, weil es nicht viel Sinn macht das einzige orange im Bild mit viel Text zu verschandeln. Oder ist die Orange aufgrund ihrer Erscheinung im echten Leben auch orange? Oder nur der Orange Kreis in ihr und der restliche Text nicht? Und ist die leere Reflektion überhaupt da? Und wenn nein, ist die Fläche unter ihr dann auch orange? Braucht man dann überhaupt Text und Farben um etwas darzustellen, wenn es eh alles nur eine Frage ist, in welcher Wellenlänge Licht von der Oberfläche reflektiert wird? Diese und tausend ähnliche Fragen darf letztlich jeder für sich selber beantworten, wenn man will. Mir ist es in diesem Fall eigentlich egal und ich befasse mich jetzt gedanklich mit der Frage, was ich will (Zeichnung 21), mache mir Essen und verbringe noch 2 Stunden in Ruhe und Entspannung bevor es ins Bett geht. Hoffen wir, dass mir eine unterhaltsame Antwort für das morgige Motiv einfällt ...

Und jetzt wünsche ich Euch einen tollen Mittwoch. Wir haben Bergfest und jetzt sind es nur noch 2 mal aus dem Bett quälen (in den meisten Fällen) bevor es wieder einmal Wochenende ist. Seid alle lieb gegrüßt und bis morgen,

Robert

2 Kommentare:

  1. es scheint, dass du einen neuen lieblingsbegriff hast. in dem relativ kurzen text ist mir doch sechs mal das wort "letztlich" begegnet.
    was es wohl damit auf sich hat?

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  2. Im Gegenzuzg scheinst Du die Anonymität für Dich entdeckt zu haben. ;-)
    Aber ja: Ich habe immer mal wieder für eine Weile "Lieblingswörter", die ich dann ohne es selber zu bemerken überdurchschnittlich oft benutze. Muss man wohl mit leben.

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