Freitag, 16. Dezember 2011

Und noch einmal weil's so schön war

So, das wäre es dann: Peter und der Wolf in "Farbe".



Wie angekündigt ist es nicht wirklich farbig geworden, aber ich habe mir ernsthafte Gedanken darüber gemacht und ich fand es nicht richtig, ein russisches Märchen von 1936 bunt und farbig zu gestalten. Weniger weil es russisch oder alt ist, sondern viel mehr weil es eben ein Märchen ist. Wenn auch eins mit einem beinahe-Happy End. Klar, die Ente wird recht früh gefressen, aber am Ende kommt sie ja lebendig aus dem Wolf raus und alle sind glücklich. Vielleicht mal abgesehen vom Wolf, der im Zoo leben muss.

Trotzdem haben Märchen ja in den meisten Fällen einen düsteren und warnenden Unterton und das war der Grund, warum ich mich letztlich für das viele Grau entschieden habe. Das Rot gibt dann dem Russischen Credit und alles zusammen der Zeit. So in etwa war die Überlegung.

Der weiße Streifen der diagonal durch das Bild läuft ist eigentlich waagerecht. Das Bild funktioniert so und gekippt, aber die Idee war eigentlich, Wolf und Peter gleichberechtigt auf Augenhöhe zu haben, da mir der Sieg Peters in der Geschichte ein wenig zu trivial erscheint. Für Kinder klappt es natürlich und auf die erzählte Art ist es auch gewaltfrei, aber trotzdem wurde der Wolf als einziger konsequent als dumm und gefährlich dargestellt, was auch bei Interpretationen, was Wolf und Peter in der Sowjetunion darstellen sollten einen faden Beigeschmack hinterlässt. Deswegen ist der Wolf bei mir nicht nur als erste Figur links im Bild angeordnet (es ist also eher "Wolf und der Peter") sondern auch fast auf gleicher Höhe mit dem Menschen. Er verliert letztlich nicht weil er eine dumme Fressmaschine ist, sondern einfach nur, weil er gegenüber dem Teamwork der anderen das Nachsehen hat. Das macht ihn in gewisser Weise für mich zum tragisch Opfer der Umstände und seiner Natur, was möglicherweise naiv ist, aber hey, immerhin ist das hier mein Bild. ;-)

Ansonsten war ich überrascht wie kurz das Märchen ist (25 Minuten) und wie lang es mir damals immer vorkam. Zeit vergeht im Alter wohl wirklich unterschiedlich schnell, aber über das Thema dürfen andere Menschen nachdenken...

Später gibt es dann ein Bild zum Thema "Inspiration", wobei es ein spätes "später" wird, weil ich tagsüber 5 Stunden arbeiten muss, da ich zur Weihnachtsfeier die gleiche Menge Zeit frei bekommen habe (fair ist fair). Ich hoffe Ihr habt bis dahin einen tollen Start ins Wochenende und da dann eine Menge Spaß.

Viele liebe Grüße aus Cork und bis morgen,

Robert

P.S.: Danke für das Zeichenbuch zur menschlichen Anatomie, Julia. Es hat das Profilzeichnen sehr erleichtert. :-)

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